Nibelungenfestspiele

Viel Applaus für die Premiere „See aus Asche“

Vor dem Wormser Dom wurden Ensemble und Regieteam der Uraufführung vom Publikum gefeiert

Von 
Ralf-Carl Langhals
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Lisa Natalie Arnold ( das Blatt), Eivin Nilsen Salthe (Siegfried) und Hans-Werner Leupelt (König Gunter) in der Kiesgrube vor dem Dom. © david baltzer / nibelungenfestspiele worms

Groß war die Spannung in Worms. Hält das Wetter, kommt das Stück an? Doch Intendant Nico Hofmann und der Künstlerische Leiter der Nibelungenfestspiele, Thomas Laue, hatten Glück. Das Wetter hielt und das Auftragswerk für die Open-Air-Saison 2025 kam überwiegend gut an.

Der Auftakt der Nibelungenfestspiele war wie stets ausverkauft, was erstmals auch für alle 16 der bis 27. Juli stattfindenden Vorstellungen gilt.

Drei Stunden lang - inklusive Pause im wie stets idyllisch illuminierten Heylshofpark - erzählte das Ensemble um Wolfram Koch und Jasmin Tabatabai die finstere Geschichte der Nibelungensage. Im lauen Sommerwind verfolgten die Premierenbesucher, unter denen sich auch dieses Jahr wieder zahlreiche Prominente befanden, wie die Wormser Burgunder-Clique wie ferngesteuert den eigenen Untergang vorantreibt.

Konzentration in der Kiesgrube

Bühnenbildnerin Andrea Wagner hatte hierfür eine originelle wie aufwendige Spielfläche geschaffen: 600 Tonen Kies war vor dem Dom aufgeschüttet, der diesmal recht wenig zum Einsatz kam. Kein Läuten, keine Projektionen, keine Innenaufnahmen. Nur Kies, viele Plastikstühle und ein kleiner See sind zu sehen.

Thront auf einem Plastikstuhl, die Naturhoheit Brunhild, großartig gespielt von Jasmin Tabatabai © david baltzer / nibelungenfestspiele worms

Überwiegend ernst und ohne aufregende oder gar spektakuläre Regieeinfälle gestaltete Mina Salehpour die gesamte Uraufführung „See aus Asche - Das Lied der Nibelungen“ von Dramatiker Roland Schimmelpfennig. Die deutsch-iranische Regisseurin gestaltete sein Stück eher als intensives Kammerspiel mit hoher Schauspielkunst denn als buntes Open-Air-Spektakel. Der Applaus war dennoch herzlich und langanhaltend, wenn auch nicht frenetisch. Eine detaillierte Kritik folgt.

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Redaktion Seit 2006 ist er Kulturredakteur beim Mannheimer Morgen, zuständig für die Bereiche Schauspiel, Tanz und Performance.

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