Groß war die Spannung in Worms. Hält das Wetter, kommt das Stück an? Doch Intendant Nico Hofmann und der Künstlerische Leiter der Nibelungenfestspiele, Thomas Laue, hatten Glück. Das Wetter hielt und das Auftragswerk für die Open-Air-Saison 2025 kam überwiegend gut an.
Der Auftakt der Nibelungenfestspiele war wie stets ausverkauft, was erstmals auch für alle 16 der bis 27. Juli stattfindenden Vorstellungen gilt.
Drei Stunden lang - inklusive Pause im wie stets idyllisch illuminierten Heylshofpark - erzählte das Ensemble um Wolfram Koch und Jasmin Tabatabai die finstere Geschichte der Nibelungensage. Im lauen Sommerwind verfolgten die Premierenbesucher, unter denen sich auch dieses Jahr wieder zahlreiche Prominente befanden, wie die Wormser Burgunder-Clique wie ferngesteuert den eigenen Untergang vorantreibt.
Konzentration in der Kiesgrube
Bühnenbildnerin Andrea Wagner hatte hierfür eine originelle wie aufwendige Spielfläche geschaffen: 600 Tonen Kies war vor dem Dom aufgeschüttet, der diesmal recht wenig zum Einsatz kam. Kein Läuten, keine Projektionen, keine Innenaufnahmen. Nur Kies, viele Plastikstühle und ein kleiner See sind zu sehen.
Überwiegend ernst und ohne aufregende oder gar spektakuläre Regieeinfälle gestaltete Mina Salehpour die gesamte Uraufführung „See aus Asche - Das Lied der Nibelungen“ von Dramatiker Roland Schimmelpfennig. Die deutsch-iranische Regisseurin gestaltete sein Stück eher als intensives Kammerspiel mit hoher Schauspielkunst denn als buntes Open-Air-Spektakel. Der Applaus war dennoch herzlich und langanhaltend, wenn auch nicht frenetisch. Eine detaillierte Kritik folgt.
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