Rückblick

Rekorde sind nicht alles - so war das Jahr 2023 von Apache 207

Der gebürtige Mannheimer hat mit Udo Lindenberg das erfolgreichste Lied des Jahres 2023 gesungen, sich live weiter entwickelt und ist mit einem Weltstar aufgetreten

Von 
Jörg-Peter Klotz
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Haben zusammen mit „Komet“ das erfolgreichste Lied des Jahres produziert: der in Mannheim geborene Apache 207 und Deutschrock-Ikone Udo Lindenberg. © Warner/dpa

Apache 207 und immer neue Rekorde - das ist seit seinen Durchbruch 2019 zur Selbstverständlichkeit geworden. 2023 war der gebürtige Mannheimer wieder der am häufigsten geklickte deutsche Künstler auf Spotify und YouTube. Das Sahnehäubchen: Am 21. Juli 2023 wurde „Komet“, sein Duett mit Panikrocker Udo Lindenberg, mit 18 Wochen auf Platz eins die erfolgreichste Single der deutschen Chartsgeschichte -laut GfK Entertainment seit Einführung der Hitparade 1971. Und das vor einem Evergreen wie „Rivers Of Babylon“ von Frank Farians Projekt Boney M. und und dem Mega-Ohrwurm „Despacito“ von Luis Fonsi und Daddy Yankee. Eine Woche war bereits der „deutsche Rekord“ zuvor von Matthias Reims „Verdammt, ich lieb’ Dich“ geknackt worden. Und natürlich verzeichnet die GfK „Komet“ auch als erfolgreichstes Lied des Jahres.

Dabei hat sich der in Ludwigshafen aufgewachsene Volkan Yaman 2023 vergleichsweise rar gemacht: Sein letzter Instagram-Post ist von Mitte Oktober, mit Schäferhund in Tirol. Die jüngsten Veröffentlichungen stammen von Ende Juni.

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Außer dem 49 Wochen in den Single-Charts platzierten „Komet“ landete Apache noch sieben weitere Hits: „Wenn das so bleibt“ (2, 21 Charts-Wochen), „Neunzig“ (2, 23 Wochen) „Breaking Your Heart“ (3, 38 Wochen), „Was weißt du schon“ (4, elf Wochen), „Coco Chanel“ (Beste Platzierung: 97), „Ein letztes Mal (85), und „Schimmel in der Villa“ (37). Vier davon landeten in den Jahres-Charts - plus der Dauerbrenner „Roller“ aus dem Jahr 2019.

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„Roller“ setzt weiter Maßstäbe

Länger als das von Popakademikerin Suena mitgeschriebene „Roller“ konnte sich kein Lied in der deutschen Hitparade halten: 199 (!) Wochen. Nur „Der lachende Vagabund“ (1957) von Fred Bertelmann konnte sich öfters verkaufen als Apaches doppelter Millionenseller. Überhaupt ist Apache 207 mit 34 Wochen an der Spitze der Single-Charts auch in dieser Disziplin der erfolgreichste männliche deutsche Solokünstler.

Das am 9. Juni veröffentlichte zweite Nummer-eins-Studioalbum „Gartenstadt“, beworben mit einer riesigen Fahne am Mannheimer Engelhorn auf den Planken, steht noch heute in den Charts. Nach 29 Wochen auf Platz 41. In der Jahreshitparade landete es auf Rang vier hinter Rock-Weltstars wie den Rolling Stones, Depeche Mode und Metallica .

Im Windschatten dieser beiden Hip-Hop Schwergewichte bringen es die aus Ludwigshafen stammenden HoodBlaq auf zwei Millionen monatliche Hörerinnen und Hörer bei Spotify. Der Mannheimer Rapper Musso kommt auf fast 610 000. In der härtesten Währung des derzeitigen Musikgeschäfts hat Apache die Nase aber weit vorn: 5,8 Millionen Menschen hören ihn monatlich über den schwedischen Streaming-Dienst. Imposant.

Live-Gastspiel bei Post Malone

Ein ähnlich großer Ritterschlag wie das Duett mit der Deutschrock-Legende Lindenberg dürfte für Apache 207 am 1. Mai über die Bühne der Lanxess Arena in Köln gegangen sein: Niemand Geringerer als US-Superstar Post Malone, dessen Sound mindestens eine ganze Generation zwischen Hip-Hop und R&B prägt, lud den Kurpfälzer ein, zwischen seinen eigenen Hits „Rockstar“ und „Goodbyes“ „Fühlst du das auch“ zu singen. Wie der New Yorker dabei abgeht, ist eine Show für sich. Das beeindruckte auch Apache: „Danke für die Opportunity“, sagte er beim Abgang sichtlich bewegt. Trotzdem nutzte der Zwei-Meter-Mann beim Bier-Pong hinter der Bühne lässig seine Reichweite, wie ein Instagram-Post belegt.

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Dass den 26-Jährigen am 1. Juli beim ersten von zwei ausverkauften Open Airs im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses kurz die Rührung übermannte, macht den kommerziellen Überflieger nur sympathischer. Live zeigte er auf zwei Tourneen, dass er wirklich ein Komet ist, der zweimal aufschlägt: Als Recording Artist mit serienweise Hits und als Performing Artist, der sich getrieben von erstaunlicher Skepsis mit Blick auf seine Karriere permanent weiterentwickelt. Sein Live-Jahr endete Mitte September mit einem Dreierpack auf der Berliner Waldbühne. Rock am Ring und andere große Festivals hat Apache 207 souverän abgehakt. So kann’s weitergehen - etwa vom 5. bis 7. Juni 2024 in der heimischen SAP Arena.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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