Theater

Heidelberg stellt neuen Spielplan mit vielen Festivals vor

In großer Runde präsentierte Intendant Holger Schultze freudig den Spielplan des Theaters und Orchesters Heidelberg für die Spielzeit 2023/2024. Ein Geburtstag und zahlreiche Gastspiele stehen an

Von 
Eckhard Britsch
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Stellten den Spielplan vor: Ivan Perez, Lene Grösch, Dietger Holm, Ulrike Schumann, Wolfgang Erichson, Holger Schultze und Natascha Kalmbach. © Susanne reichardt

Heidelberg. Allgemeine Zufriedenheit beim Theater und Orchester Heidelberg. Intendant Holger Schultze ordnet die zu Ende gehende Saison als eine der erfolgreichsten seiner Amtszeit ein und schaut voll Vorfreude auf die kommende Spielzeit 2023/24, die mit neun Uraufführungen, vier Festivals und einigen außergewöhnlichen Produktionen die Gunst des Publikums weiter genießen will.

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Schultze verhehlt nicht die ungewöhnlichen Belastungen, die mit so vielen Formaten, Spielstätten und Vorstellungen verbunden sind, zumal die Stadthalle frühestens irgendwann 2025 zur Verfügung steht und die Aula der Neuen Universität nur für sechs der acht Philharmonischen Konzerte 2023/24 eine Bleibe bietet. Doch der Optimismus ist ungebrochen, zumal die Auslastung ausgezeichnet ist, die Abonnentenzahlen steigen und auch jüngere Besucherschichten erschlossen werden. Auch Kulturbürgermeister Wolfgang Erichson betont die Verbundenheit von Stadt, Verwaltung und Gemeinderat mit dem Theater in kommunaler Trägerschaft.

Spartenübergreifende Arbeit

Das Musiktheater eröffnet mit Tschaikowskis „Eugen Onegin“ und präsentiert dann ab Januar „Tod in Venedig“ von Benjamin Britten. Besondere Aufmerksamkeit gilt vor allem einem „Zusammenstoß“-Projekt, das alle Sparten einbindet. Ludger Vollmer komponiert das Auftragswerk, das Libretto stammt von Kurt Schwitters. Wiederaufnahmen wie „Die heilige Ente“ von Hans Gal, die 2020 wegen Corona nur eine Vorstellung hatte, und natürlich Rossinis „Barbiere“sind dabei, und vieles mehr. Spannend wird zudem das Barock-Festival „Winter in Schwetzingen“ mit „Nebukadnezar“ von Reinhard Keiser. Die deutsche Barock-Oper wird weiter gepflegt.

Das Junge Theater feiert sein 40-jähriges Bestehen, unter anderem mit „Antigone“ nach Sophokles, Uraufführungen wie „südpol.windstill“ sind dabei, und „Die rote Zora“ nach dem wunderbaren Jugendbuch, das vor etwa 60 Jahren die Kinderzimmer erobert hatte.

Auf kulturelle Vielfalt, renommierte Klassiker und Uraufführungen setzt die Schauspiel-Sparte. „Freud träumt“ heißt ein Stück des Kollektivs Raum+Zeit, bei dem die Virtual-Reality-Brille aufgesetzt werden darf. Gespannt ist man natürlich auf die Theater-Adaption „Herkunft“ des Heidelberger Buchpreisträgers Sasa Stanisic. Auf zwei Bühnen zeitgleich wird „Die Reise des G. Mastorna“ nach Federico Fellini inszeniert; auf „Dantons Tod“, Büchners Klassiker, „Der Trafikant“ und vieles mehr darf man sich freuen. Ebenso auf den phantastischen Dauerbrenner „Der Graf von Monte Christo“ im Schlosshof.

Im Aufwind durch viele Festivals

Vier Festivals: Adelante, Winter in Schwetzingen, Stückemarkt und Schlossfestspiele zeigen einmal mehr die Leistungsfähigkeit des Hauses. Das „Dance Theatre Heidelberg“ startet mit der Uraufführung „Bone Smoke“, dann folgt „Silka“ des Tanzchefs Perez als Uraufführung, und wieder aufgenommen wird „Reality and the Cosmos“.

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Federführend für die Konzertsparte ist Dietger Holm als kommissarischer GMD. Bruckner ist mit der achten und neunten vertreten, renommierte Solisten drücken den Konzerten ihren Stempel auf, und eine Vielfalt an Kammermusik, Familienkonzerten und Schloss-Musik weckt das Interesse: „Wir haben unser Publikum wieder auf Vor-Corona-Niveau, das ist eine sehr beglückende Situation“, meint Schultze.

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