Mannheim. Es ist ja bekannt, dass Singen Spaß und glücklich macht. Doch das ist nicht alles. Singen befreit auch, es hält gesund, verbessert Haltung und Abwehrkräfte, bringt den Kreislauf in Schwung und, ja, stärkt sogar das vegetative Nervensystem, ergo: Es reduziert Stress. Dabei ist vollkommen egal, ob im Auto Police oder unter der Dusche Puccini gesungen wird. Motörhead und Mozart geben sich hier gewissermaßen über die Genregrenzen hinweg die Hand.
Beim Singen im Chor kommt dann sogar noch der soziale Aspekt hinzu. 14 Millionen Menschen singen laut Deutschem Chorverband bundesweit, 750 000 in sage und schreibe 13 000 Chören, allein in der Metropolregion Rhein-Neckar dürften es (Angaben ohne Gewähr) rund 1000 Chöre sein. Und fast alle von ihnen haben seit einiger Zeit etwas gemeinsam: Corona hat sie stark dezimiert, teils auch ausgelöscht.
Deswegen hat sich der „Mannheimer Morgen“ (MM) mit der Buga 23 zusammengetan und wird im September einen Wettbewerb für Chöre und Ensembles austragen. Das Chorfestival Rhein-Neckar (CFRN) wird am Wochenende des 23./24. September in der Baumhainhalle des Luisenparks stattfinden. Es richtet sich an nicht-professionelle Chöre. Die Bewerbung ist ab sofort offiziell möglich (Info siehe Kasten). „Viele Chöre haben in der Pandemie gelitten und Mitglieder verloren“, meint „MM“-Chefredakteur Karsten Kammholz. Manche Gruppen hätten sogar aufgeben müssen. „Jetzt wollen wir gemeinsam mit der Buga den Chören die größtmögliche Plattform geben, um sie zu stärken und hoffentlich auch neue Sängerinnen und Sänger zu begeistern“, so Kammholz, der anlässlich des CFRN selbst zum Chorsänger wurde.
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Fachjury führt Tristan Meister
Der Wettbewerb ist so gestaltet, dass alle, wirklich alle, mitmachen können: gemischte Chöre, Frauen-, Männer-, Jugend- sowie Pop- und Jazzchöre, sogar für Kammer- und Vokalensembles gibt es spezielle Kategorien. Auch die Barrieren beim Repertoire sind absichtlich so gesetzt, dass jedes Ensemble dabei sein kann. Gefragt sind nur drei Stücke von insgesamt maximal 15 Minuten A-cappella-Musik – nur Pop- und Jazzchöre dürfen zwei der drei Werke auch mit Instrumentalbegleitung interpretieren. Ein Werk muss einen Bezug zum Thema Natur haben.
Das Chorfestival Rhein-Neckar von „MM“ und Buga 23
- Anmeldung: Mitmachen können alle Chöre und Ensembles der offiziellen Metropolregion Rhein-Neckar. Sie müssen sich auf mannheimer-morgen.de/cfrn bis 25. Juni 2023 bewerben. Der Wettbewerb verlangt drei Werke von insgesamt maximal 15 Minuten.
- Zeit und Austragungsort: 23./24. September 2023, Baumhainhalle des Luisenparks Mannheim.
- Kategorien und Preise: Gesungen wird in sieben Kategorien (gemischte Chöre, Frauen-, Männer, Jugend sowie Pop- und Jazzchöre, gemischte Kammerchöre und Vokalensembles).
- Bei Fragen E-Mail an: chorfestivalrheinneckar@mamo.de
- Info und Anmeldung: mannheimer-morgen.de/cfrn
Die Fachjury wird von Tristan Meister geleitet. Der erfahrene Chordirigent und -dozent verweist darauf, dass „ein Chorwettbewerb oft das Highlight in der musikalischen Jahresplanung eines Chores“ ist. Die intensive, zielorientierte Arbeit und „die intrinsische Motivation“ bringen laut Meister Höchstleistungen zum Vorschein – egal auf welchem Niveau. Auch auf die soziale Komponente verweist er: „Kombiniert mit dem freundschaftlichen Austausch zwischen Sängerinnen und Sängern und der Buga 23 als ausgesprochen attraktiver Bühne ist das eine wunderbare Gelegenheit für die Ensembles der Region, sich zu präsentieren.“ Und für das Publikum sei das toll: „Nirgends findet man so viel musikalisches Top-Niveau wie auf einem Chorwettbewerb.“
Drei Preise pro Kategorie
Auch Auszeichnungen werden vergeben. Derzeit ist geplant, dass in jeder der sieben Kategorien drei Preise vergeben werden, gestaffelt in 600 Euro (1. Preis), 300 Euro (2. Preis) und 100 Euro (3. Preis). Der Veranstalter behält sich aber je nach Bewerbersituation vor, auch mehr oder weniger Preise zu vergeben.
Chöre sind auch nach Ansicht von Fabian Burstein „eine tragende Säule für die kulturell engagierte Zivilgesellschaft“. Der Kulturchef des Buga 23-Programms verweist auf alles, was neben dem künstlerischen Ausdruck wichtig ist: „Austausch, Integration, Gemeinschaftserlebnisse“ nennt Burstein als Beispiele und sagt: „Dieser Chorwettbewerb ist ein wichtiger Baustein, um dem Chorwesen eine starke Stimme auf der Buga 23 zu geben, die Kooperation mit dem ‚Mannheimer Morgen’ ist da ein absoluter Glücksfall, weil wir nicht nur eine prominente Auftrittsmöglichkeit, sondern auch eine starke mediale Plattform bieten.“
Damit spricht Burstein die Tatsache an, dass alle Chöre, die beim CFRN mitmachen, auch medial porträtiert und präsentiert werden – auf der „MM“-Webseite, in der Zeitung und, wer weiß, vielleicht ja sogar mit eingereichten Video- oder Klangbeispielen. Chöre, so sagte es zuletzt Ex-Bundespräsident und Präsident des Deutschen Chorverbands Christian Wulff, bräuchten „auf allen Ebenen eine starke Lobby“. Das Team des „Mannheimer Morgen“ und der Buga 23, wollen alles tun, um dem Chorgesang in der Region einen Turbo zu verpassen. Los geht’s!
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