Unmögliches wird möglich - das Chorfestival Rhein-Neckar

Die integrative und identitätsstiftende Kraft gemeinsamen Singens ist vergleichbar mit der des aktiven Breitensports. Stefan M. Dettlinger zum Chorfestival Rhein-Neckar

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Stefan M. Dettlinger
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Kunst und Kultur leisten einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und zur Identität einer Region. Wirklich? Wer hat diesen Satz nicht schon irgendwo gelesen oder gehört! Vermutlich sind wir ihm so oder ähnlich alle schon ein paar mal zu oft begegnet, denn fast wirkt er ein bisschen hohl und wie aus dem Marketingkatalog ausgeschnitten.

Wer aber die Porträts all der Chöre und Gesangsensembles in den vergangenen Wochen gelesen hat, die beim heute beginnenden Chorfestival Rhein-Neckar in der Baumhainhalle in Mannheim mitmachen, ahnt wohl, dass der Satz so hohl nicht ist: Kunst und Kultur leisten tatsächlich einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und Identität einer Region.

Natürlich kommt es beim Chorsingen auf die Musik an. Und Musik kommt am Ende auch heraus. Natürlich hat das Singen an sich ganz einfach heilende Kräfte für Geist und Seele. Erwiesenermaßen. Und natürlich singen Millionen Deutsche in erster Linie aus Spaß an der Freude. Doch alle, die wir in den vergangenen Wochen befragt haben – Chorleiterinnen, Vorstände oder einfach Sängerinnen und Sänger – alle sagen: Singen öffnet das Herz und bringt die unterschiedlichsten Menschen zusammen – so sagt es etwa Thomas Widenka vom Liederkranz Oftersheim.

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Die integrative und identitätsstiftende Kraft gemeinsamen Singens ist vergleichbar mit der des aktiven Breitensports. Viele Menschen unterschiedlicher Nationen, Sphären und Orientierungen kommen und atmen zusammen, berühren und massieren sich gegenseitig und tragen am Ende mit Körpern und Stimmen dazu bei, dass aus vielen Einzelteilen ein kompliziertes Ganzes entsteht, das, so hat es der Mannheimer Chorleiter Eckhard Stadler zum Ausdruck gebracht, bisweilen als Unmöglichkeit dastehe und dennoch von einer „funktionierenden Chorgemeinschaft“ möglich gemacht werden könne.

Diese wichtige Säule gesellschaftlichen Miteinanders hat in der Pandemie stark gelitten. Deswegen hat diese Redaktion zusammen mit der Buga das Chorfestival Rhein-Neckar ins Leben gerufen. Hunderte Sängerinnen und Sänger werden sich am Samstag und Sonntag in und an der Baumhainhalle begegnen, miteinander reden und konkurrieren. Dabei ist es nicht so wichtig, wer am Ende die besten Preise erringt, sondern dass dieser Austausch stattfindet. Wir wünschen den Chören viel Publikum, wenn sie zeigen: Kunst und Kultur leisten einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und zur Identität einer Region.

Ressortleitung Stefan M. Dettlinger leitet das Kulturressort des „MM“ seit 2006.

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