Bildung

SAP-Mitgründer Hasso Plattner finanziert neuen Uni-Campus in Potsdam

Hasso Plattner gilt als einer der bedeutendsten privaten Wissenschaftsförderer Deutschlands – jetzt steckt er einen dreistelligen Millionenbetrag in ein neues Projekt.

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Alexander Jungert
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Kunstmäzen Hasso Plattner im Museum „Barberini“ in Potsdam. © picture alliance / Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa

Potsdam. Hasso Plattner, Mitgründer des Walldorfer Softwarekonzerns SAP, will viele Millionen Euro in den neuen Uni-Campus und den Ausbau seines Instituts in Potsdam investieren. Plattner nannte bei der Vorstellung des Projekts keine Summe, sagte aber, von einer dreistelligen Millionensumme sei auszugehen. Mit Blick auf die Hasso Plattner Foundation sagte er: „Was immer uns das kosten wird, die Stiftung kann das finanzieren.“ Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erwartet Auswirkungen für die gesamte Region. „Die Wirtschaft in Brandenburg und Berlin wird massiv davon profitieren.“

Der SAP-Mitgründer sieht angesichts der Entwicklung in den USA „eine historische Chance, die nächsten dreieinhalb Jahre, aufzuholen“. Nach dem Willen der Regierung von US-Präsident Donald Trump soll die Uni Harvard künftig im Rahmen eines speziellen Bundesprogramms keine neuen Studierenden aus dem Ausland mehr aufnehmen dürfen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Verbesserung von der Position Deutschlands in der Weltwirtschaft über Ausbildung geht“, sagte Plattner.

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Bis zu 6.000 Studentinnen und Studenten sollen bis 2035 auf den neuen Campus der Uni Potsdam kommen. Er soll auf dem früheren Gelände des Brandenburger Landtags, dem Potsdamer Brauhausberg entstehen. Dorthin sollen Jura und Sozialwissenschaften vom Campus Griebnitzsee umziehen. Plattner will zugleich das Hasso-Plattner-Institut am Griebnitzsee ausbauen mit Fokus auf Künstliche Intelligenz. „Wir wollen schon auf dem Weg sein in die erste Reihe der deutschen Informatik-Fakultäten.“ Seine Stiftung soll die Pläne finanzieren. „Wir wollen so schnell wie möglich beginnen“, sagte Plattner.

Der 81-Jährige gilt als einer der bedeutendsten privaten Wissenschaftsförderer Deutschlands. Plattner hat der Stadt Potsdam bereits das weltweit renommierte Software-Institut HPI spendiert, ebenso die beliebten Museen „Barberini“ und „Minsk“.

Hasso Plattner (M.) auf einer Pressekonferenz neben Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg (SPD, r.), und Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam. © Soeren Stache/dpa

Auch in der Region Rhein-Neckar hat sich Plattner als großzügiger Geldgeber gezeigt. 2003 spendete er über die Hasso-Plattner-Förderstiftung der Universität Mannheim zehn Millionen Euro, damit die Bibliothek ausgebaut werden konnte. Dem Mäzen zu Ehren gibt es an der Universität eine Hasso-Plattner-Bibliothek – eine Fachbibliothek für Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Geschichte.

Im Mai 2024 hatte sich Plattner in der Mannheimer SAP Arena als Aufsichtsratsvorsitzender von SAP verabschiedet – nach mehr als 20 Jahren. Anteile an dem Softwarekonzern hält er nach wie vor.

Das US-Magazin Forbes schätzt das Vermögen Hasso Plattners auf 16,3 Milliarden Dollar (14,25 Milliarden Euro). (mit dpa)

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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