Ppppodcast - Folge 19 - Heidelberger Lehrlogopädin Christina Osen spricht über die Ausbildung und über freie Stellen, die lange unbesetzt bleiben

Christina Osen spricht über die Ausbildung von Logopädinnen und Logopäden

Von 
Sebastian Koch
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Christina Osen im „MM“-Podcaststudio mit Redakteur Sebastian Koch. © Till Börner

Heidelberg. Wenn Christina Osen darüber spricht, dass die Ausbildung der Logopädinnen und Logopäden in Deutschland stärker akademisiert werden soll, dann fordert sie eigentlich, dass ihre eigene Stelle überflüssig wird: Die 30-Jährige bildet am Universitätsklinikum Heidelberg logopädischen Nachwuchs aus. „Ja, das könnte man so sehen“, sagt sie mit einem etwas verlegenen Grinsen. Osen ist in der seit diesem Donnerstag abrufbaren 19. Episode des Ppppodcast Gesprächspartnerin von „MM“-Redakteur Sebastian Koch, der stottert und sich in der Reihe mit Aspekten rund um die Redeflussstörung beschäftigt. Wirkliche Sorgen darum, dass sie arbeitslos werden wird, mache sich Osen allerdings nicht. „Ich werde etwas finden, was ich machen kann. Und wenn es nicht genau diese Stelle ist, dann gehe ich wieder Vollzeit in die Behandlung von Patienten.“

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Osens Optimismus kommt nicht von Ungefähr. „Wenn man sich die Stellenanzeigen auf Berufsportalen und in Gruppen von Therapeutinnen und Therapeuten anschaut, sieht man, dass händeringend Fachkräfte gesucht werden“, erklärt sie. „Stellen werden lange nicht besetzt.“ Man könne also von einem Fachkräftemangel sprechen. „Und wenn er jetzt noch nicht so akut ist, dann wird er auf jeden Fall kommen.“

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Um dem entgegenzuwirken, schließt sich Osen der Forderung von Verbänden und Lobby-Organisationen an, die Ausbildung mit einem wissenschaftlichen Studium zu untermauern. Dabei gehe es der Ausbilderin in erster Linie nicht darum, durch eine höhere Einstiegshürde mögliche Bewerberinnen und Bewerber ohne Abitur (momentan weniger als zehn Prozent) zu verprellen. „Es geht bei der Akademisierung nicht um den Knackpunkt, wer kommt dazu, sondern um den Punkt, wer bleibt dabei“, erklärt sie. Logopädinnen und Logopäden ohne Studium würden von anderen medizinischen Berufen „nicht ganz so ernst genommen“, kritisiert Osen einen Aspekt, der zu einer hohen Fluktuation im Beruf führe. „Viele haben das Gefühl, gegen eine Wand anzukämpfen.“

Welche Auswirkungen eine Akademisierung auf die tatsächliche Behandlung von Stottern und anderen logopädischen Auffälligkeiten hat, was in den Augen der Ausbilderin eine gute Logopädin oder einen guten Logopäden ausmacht und warum Jugendliche den Beruf ergreifen sollen, das ist kostenfrei auf Spotify, Apple Podcast, Deezer und der Webseite dieser Redaktion zu hören.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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