Fußball

SV Waldhof Mannheim besiegt den Auswärtsfluch

Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim hat es geschafft. Mit dem 3:1-Erfolg in Duisburg gelang dem SVW der erste dreifache Punktgewinn in der Fremde in dieser Saison. Ein Debütant traf dabei direkt zum Einstand

Von 
Philipp Koehl
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Thomas Pledl trifft zum 3:1 gegen den MSV Duisburg. © Thomas T

Duisburg. Im neunten Anlauf hat es endlich geklappt: Mit einem 3:1 (1:1)-Erfolg beim MSV Duisburg landete Fußball-Drittligist SV Waldhof am Montagabend endlich den ersehnten ersten Auswärtssieg in dieser Saison und schloss die Hinrunde als Tabellensechster ab. Die Mannheimer profitierten dabei sicher auch davon, eine Halbzeit in Überzahl agieren zu können, waren aber schon zuvor lange Zeit die spielerisch reifere Mannschaft. Auch dass der Mannschaftsbus in der Nacht auf Montag von MSV-Fans beschmiert wurde, konnten die Mannheimer da sicher verschmerzen. Auf der Rückfahrt glänzte das Gefährt übrigens wieder im gewohnten Lack und hatte drei Punkte im Gepäckfach.

Duisburg – SVW

  • MSV Duisburg: Braune – Bitter, Mai, Senger, Kölle – Jander (57. Ajani), Stierlin (75. Bouhaddouz), Pusch (46. Feltscher), Frey (57. Michelbrink) – Girth (18. Ekene), Stoppelkamp.
  • SV Waldhof: Bartels – Jans, Riedel (84. Karbstein), Seegert, Rossipal –Wagner, Bahn – Lebeau (68. Sommer), Sohm (79. Keita-Ruel), Pledl (68. Kother) – Martinovic (84. Malachoswski).
  • Tore: 0:1 Martinovic (24.), 1:1 Mai (43.), 1:2 Lebeau (48.), 1:3 Pledl (55.).
  • Karten: Bitter, Mai – Sohm,Malachoswski.
  • Gelb-Rot: Bitter.
  • Schiedsrichter: Florian Exner (Münster). – Zuschauer: 10 582. – Nächstes Spiel: Vikt. KölnSV Waldhof (Sonntag, 29. Januar, 13 Uhr).

Waldhof-Trainer Christian Neidhart musste die erfolgreiche Formation aus der Partie gegen 1860 München verändern, da Flügelspieler Marten Winkler mit muskulären Problemen nicht einsatzbereit war. Dafür stand Winter-Zugang Thomas Pledl nicht nur erstmals im Kader, sondern auch in der Startformation. Pledl rückte auf die rechte Außenbahn im 4-2-3-1-System, Adrien Lebeau wechselte dafür auf die linke Seite.

Lebeau findet die Lücke

Der Franzose war es dann auch, der erstmals gefährlich im Duisburger Strafraum auftauchte, aber noch rechtzeitig geblockt wurde (9.). Bei Alexander Rossipals mutigen Freistoß aus über 25 Metern musste dann sogar MSV-Schlussmann Maximilian Braune eingreifen (10.). Diese beiden frühen Aktionen waren dabei keinesfalls Zufallsprodukte, denn der Waldhof kam einfach besser ins Spiel.

In den ungewohnten gelb-grünen Auswärtstrikots gewannen die Kurpfälzer mehr Zweikämpfe, wussten deutlich mehr mit dem Ball anzufangen als die "Zebras", die meistens nur hinterherliefen. Der SVW tat den Westdeutschen zudem immer wieder mit weiten Spielverlagerungen weh, eine davon führte folgerichtig zur Waldhof-Führung. Debütant Pledl sah Dominik Martinovic im Strafraum, seine weite Hereingabe von rechts brachte der Stürmer sauber unter Kontrolle, ließ MSV-Verteidiger Joshua Bitter aussteigen und vollstreckte per Flachschuss zur verdienten 1:0-Führung (24.).



Bartels verhindert Rückstand

Auch in den folgenden zehn Minuten kontrollierte der SVW weitgehend die Partie, kam dann aber zusehends unter Druck. Die ersten Anläufe des MSV konnte die Waldhof-Abwehr noch klären, nach einer Ecke ließ Rossipal dann aber Sebastian Mai zu viel Raum und der Innenverteidiger köpfte zum Ausgleich ein (43.). Nun hatte der Waldhof sogar Glück, dass Jan-Christoph Bartels gedankenschnell gegen Caspar Jander zur Stelle war und den Rückstand verhinderte (45.), in der Nachspielzeit mussten dann allerdings wieder die "Zebras" einen Rückschlag hinnehmen: Abwehrspieler Bitter, der zuvor bereits verwarnt wurde, rauschte von hinten in Lebeau und spielte wohl auch den Ball - Schiedsrichter Florian Exner zog aber dennoch zum zweiten Mal Gelb und schickte ihn in die Kabine.

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Duisburg wechselte in der Halbzeit entsprechend der neuen Situation, doch es kam erst gar nicht zum erwartbaren Geduldsspiel, sondern die Mannheimer legten sofort vor. Außenverteidiger Laurent Jans war aufgerückt, wieder segelte ein Flankenwechsel über das Spielfeld und fand Lebeau auf der Grundlinie. Unmittelbar vor dem linken Pfosten kam der Lothringer an den Ball und fand irgendwie die Lücke zwischen Aluminium und Braune - 1:2 (48.).

Dass damit der erste Auswärtssieg noch lange nicht unter Dach und Fach war, war zwei Minuten später klar, als Julian Riedel für den bereits geschlagenen Bartels retten musste. Doch nach Rossipals starkem Freistoß, den Braune noch entschärfen konnte (53.), sorgte Pledl für die frühe Vorentscheidung: Nach einer Rossipal-Ecke legte sich der Ex-Düsseldorfer die Kugel bei 20 Metern zurecht und wie an der Schnur gezogen schlug der Ball im langen Eck ein. Damit krönte der 28-Jährige sein gelungenes Debüt. Die restlichen Minuten spielte der Waldhof danach souverän herunter. "Wir haben die ersten 30 Minuten richtig stark gespielt. Der Ausgleich war zwar ärgerlich, aber in Überzahl haben wir zur richtigen Zeit die Tore geschossen", bilanzierte Neidhart.

Das nächste Spiel: FC Viktoria Köln gegen SV Waldhof Mannheim (Sonntag, 29. Januar, 13 Uhr). Alle Spiele der 3. Liga live bei MagentaSport.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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