Die Trainingseinheit am Freitagvormittag musste wegen des gefrorenen Platzes zwar auf den Nachmittag verschoben werden, doch auch davon ließ sich beim Drittligisten SV Waldhof niemand aus der Ruhe bringen. Schließlich wirkte die gute Stimmung nach dem überzeugenden 3:1-Auftaktsieg gegen den TSV 1860 München noch lange in die Woche nach, Waldhof-Trainer Christian Neidhart sprach vor der nächsten Aufgabe beim MSV Duisburg (Montag, 19 Uhr, live bei MagentaSport) sogar von einem echten „Brustlöser.“
„Wir haben ein Top-Spiel gemacht und die Leute begeistert. Vielen wird da das Fußball-Herz aufgegangen sein“, blickte der Coach noch einmal gerne auf den gelungenen Start ins neue Fußball-Jahr zurück. Er hofft allerdings zugleich, dass dieser neunte Heimsieg kein Strohfeuer war, sondern zum Abschluss der Hinrunde nun auch einmal auf fremdem Platz bestätigt werden kann. „Bei uns geht es darum, die Leistung, die wir abgeliefert haben, nun öfter auf den Platz zu kriegen und uns zu stabilisieren. Das darf keine Eintagsfliege sein“, forderte der 54-Jährige, der mit dem nötigen Respekt nach Duisburg fährt.
„Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem viel von der Tagesform abhängen wird. Beide Teams sind gut gestartet. und Duisburg ist eine Mannschaft, die wie der Waldhof ambitioniert ist und sich nicht damit zufriedengibt, wo sie aktuell steht“, sagte Neidhart. Der 3:2-Erfolg beim bisherigen Tabellenzweiten 1. FC Saarbrücken dürfte dem Traditionsclub aus dem Westen, der als Zehnter mit 25 Punkten genau in der Mitte zwischen Auf- und Abstiegszone steht, zusätzliches Selbstvertrauen eingeimpft haben.
„Klarer Trend nach oben“
Für Neidhart ist es deshalb „spannend, ob wir genau diese Spielfreude, diesen Einsatzwillen, dieses Gegenpressing so wie gegen München nun auch über einen längeren Zeitraum hinbekommen. Wir haben die Messlatte mit der jüngsten Leistung gelegt - aber daran wollen wir auch gemessen werden“, betrachtet der Waldhof-Trainer den jüngsten Auftritt als Maßstab dafür, was im Optimalfall von seiner Mannschaft erwartet werden kann.
Den Start in die restliche Saison will Neidhart dabei auch in Zusammenhang mit den beiden letzten Spielen vor der Winterpause gewertet wissen. Dem 2:1-Erfolg gegen den FSV Zwickau folgte Mitte November noch der zweite Auswärtspunkt beim VfB Oldenburg (1:1). Aus den jüngsten drei Liga-Spielen gab es somit sieben Zähler. „Das ist ein klarer Trend nach oben, aber auch nur ein Schritt. Da wollen wir jetzt dranbleiben - ohne irgendwohin zu schauen“, betonte Neidhart eher die kurzfristigen Ziele. „Dann kommt der Rest von ganz alleine“, spielte der Fußball-Lehrer indirekt auf die verheerende Auswärtsbilanz an.
Schließlich nimmt der Waldhof den bereits neunten Anlauf zu einem Erfolg in der Fremde, bislang stehen nur zwei Unentschieden auf der Habenseite. Da die Rückserie eine Woche später bei Viktoria Köln beginnt, bieten sich den Mannheimern nun sogar gleich zwei Gelegenheiten, diese Bilanz aufzupolieren.
Beim Auftritt in Duisburg kann der SVW dabei auf das Personal aus der Vorwoche zurückgreifen, einzig Nachwuchsmann Luca Bolay muss mit einem Muskelfaserriss passen, den er sich am Montag im Testspiel gegen die TSG Hoffenheim II (1:4) zugezogen hatte. Niklas „Willy“ Sommer, der gegen die TSG-Reserve mit Adduktorenproblemen ebenfalls früher als geplant vom Platz musste, ist dagegen wieder voll einsatzbereit.
Nur eingeschränkt trainieren konnte Marc Schnatterer, der aufgrund von Rückenproblemen zuletzt einige Arzttermine absolvierte. Dagegen sei Winter-Neuzugang Thomas Pledl laut Neidhart „auf jeden Fall eine Alternative“ und könnte in Duisburg erstmals im Kader stehen. Dass Test-Spieler Nico Carrera künftig das SVW-Trikot tragen wird, erscheint dagegen eher unwahrscheinlich. Zwar würde Zweitligist Holstein Kiel den 20-Jährigen gerne verleihen, doch Neidhart blieb bei dieser Personalie zurückhaltend. Da Carrera einen mexikanischen und einen US-Pass hat, fällt er zudem nicht unter das U-23-Kontingent.
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