Mannheim. Die Saison des Pascal Sohm – sie war bislang beispielhaft für eine eher hinter den Erwartungen bleibende Spielzeit des Fußball-Drittligisten SV Waldhof. Hatte es der im Januar 2022 vom Zweitligisten Dynamo Dresden nach Mannheim gewechselte Angreifer allein in der Rückrunde der vergangenen Saison auf sieben Treffer gebracht, stotterte die Tormaschine des gebürtigen Künzelsauers im Anschluss doch merklich. Lange stand nur ein Treffer gegen Aufsteiger Bayreuth aus dem September 2022 in seiner Scorer-Liste, mit zwei Doppelpacks aus den beiden jüngsten Heimspielen gegen Zwickau und 1860 München kommt der Routinier nun aber offenbar auf Betriebstemperatur.
Vor allem beim 3:1-Neustart gegen die Münchner Löwen überzeugte der 31-Jährige mit viel Auge und der nötigen Ruhe vor dem gegnerischen Tor. Sohm drehte die Partie gegen 1860, der Lohn war neben dem Applaus der fast 18.000 Zuschauer im Carl-Benz-Stadion unter anderem auch eine Berufung in die „Kicker“-Elf des Tages. Eine solche Nominierung hätten sicher auch die beiden Tor-Vorbereiter Adrien Lebeau und Dominik Martinovic verdient gehabt, doch im Profi-Geschäft werden eben meistens die vollstreckenden Stürmer an ihren Toren gemessen – und im Erfolgsfall dann auch dafür gefeiert.
Lob gab es deshalb auch von Waldhof-Trainer Christian Neidhart. „Pascal hat das mit seiner ruhigen Art, die ihn generell auszeichnet, dann auch eiskalt vor dem Tor gemacht“, freute sich der Coach über die jüngste Treffsicherheit des 1,87 Meter großen Stürmers, der sich gegen die Münchner Löwen mit dem gewohnt einsatzfreudigen Martinovic bestens ergänzte. „Man sieht deutlich, dass beide fitter sind, dass sie jetzt einen gewissen Rhythmus für sich gefunden haben. Unser positiver Trend ist auch offensiv klar zu sehen“, hat Neidhart eine Entwicklung in vorderster Linie ausgemacht.
Eine Beobachtung, mit der Neidhart nicht ganz falsch liegen dürfte. „Ich habe mich wohl gefühlt auf dem Platz, habe viele Bälle bekommen und bin froh, dass ich mit meinen beiden Toren zum Sieg beitragen konnte“, bestätigte Sohm nach der Partie gegen 1860. „Wir haben viele Kicker, die auf Spielfreude setzen und Spaß am Fußball haben wollen. Wenn wir dann in einen Flow kommen, können wir solche Leistungen abrufen“, betonte Sohm nach der teilweise mitreißenden Partie.
Dass sich die Mannheimer nicht vom frühen Rückstand haben irritieren lassen rechnete Sohm der „mentalen Stärke“ des SVW an, der solche Situation im eigenen Stadion schon öfter überstand. „Wir haben viel auf den Platz gebracht, obwohl viele nicht mit uns gerechnet haben“, spielte der Stürmer auf die bescheidenen Ergebnisse aus der Vorbereitung und die entsprechende Stimmung im Umfeld an. „Aber wir haben geliefert – und das sollten jetzt auch mal alle anerkennen“, meinte der ehemalige Zweitliga-Profi, dessen Vertrag im Sommer ausläuft.
„Darüber sind wir froh, aber jetzt muss es auch weitergehen“, richtete Sohm bereits den Blick auf die nächste Aufgabe beim MSV Duisburg am Montagabend (19 Uhr/live bei MagentaSport), wenn der SVW im neunten Anlauf versuchen wird, zum Abschluss der Hinrunde endlich den ersten Auswärtssieg einzufahren. „Am Montag gegen Duisburg ist es soweit“, sagt Sohm mit einem Augenzwinkern. Vor allem unter den SVW-Profis wird man sich schließlich nichts sehnlicher als das Ende dieser schwarzen Serie wünschen. „Das wurmt uns ja selbst am meisten“, bestätigt Sohm, der sich aber so oder so auf das Duell zweier Traditionsclubs freut. „Flutlicht, Montagabend – das wird auf jeden Fall ein schönes Spiel“, sagt der Angreifer. „Wir fahren auf jeden Fall dahin, um zu gewinnen.“
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