Nach Randalen in Carl-Benz-Stadion

SV Waldhof geht gegen Ultras vor: Keine Blockfahnen, keine Selbstverwaltung, dafür mehr Videoüberwachung

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Benjamin Jungbluth
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Dichter, schwarzer Rauch steigt beim Relegationsrückspiel am Sonntag in der OST auf. © PIX-Sportfotos/Michael Ruffler

Mannheim. Nach den Krawallen beim Relegationsspiel am Sonntag im Mannheimer Carl-Benz-Stadion ergreift der SV Waldhof jetzt strikte Maßnahmen. Wie der Verein am Montagabend mitteilte, werde ab sofort die Selbstverwaltung der Ost-Tribüne aufgehoben, der Fan-Bereich in die Blöcke F-G-H und M-N-O verlegt und die Videoüberwachung im Stadion erweitert. Außerdem seien "zivilrechtliche Regressforderungen gegenüber den Tätern wegen des verursachten Schadens" eine "selbstverständliche Konsequenz", teilte der Club am Montagabend mit. Sollten unter den Tätern Mitglieder sein, werden diese aus dem Verein ausgeschlossen.

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Darüber hinaus werde es künftig keine Ultras-Container mehr auf dem Stadiongelände geben. Der Zugang zum Carl-Benz-Stadion soll außerhalb der Spieltage nicht mehr möglich sein – davon werden also offenbar auch Fan-Partys auf dem Stadiongelände betroffen sein. Des Weiteren werde es nicht mehr möglich sein, Sammelbestellungen von Eintrittskarten aufzugeben. Choreographien und Banner müssten ab sofort angemeldet werden, Blockfahnen sollen verboten werden, so der Verein in seiner Mitteilung. Außerdem müssten hauptamtliche Sicherheitsbeauftragte, Veranstaltungsleiter und Stadionverbotsbeauftragte benannt werden. Diese Maßnahmen seien zusammen mit dem Deutschen Fußball-Bund, der Polizei und der Stadt Mannheim beschlossen worden, um Vorkommnisse wie am Sonntag in Zukunft zu vermeiden.

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„Im Interesse unseres Vereins fordern wir die Gruppierung der „Ultras“ auf, die Täter zu benennen“, schreibt der SV Waldhof in seiner Pressemitteilung von Montagabend. Gleichzeitig sei der Verein „bestürzt über die Vorkommnisse beim gestrigen Aufstiegsheimspiel gegen den KFC Uerdingen, die zu einem Abbruch des Spiels geführt haben. Wir verurteilen das Fehlverhalten einer Gruppe von rund 50 Personen auf das Schärfste und bitten alle übrigen Besucher des Spiels um Entschuldigung für dieses Verhalten.“

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Mit dem Abbrennen und Werfen von Pyrotechnik und Böllern hätten diese Personen einen Spielabbruch bewusst und geplant herbeigeführt, so die Mitteilung des SVW. Darüber hinaus habe die Gruppe einen enormen wirtschaftlichen und immateriellen Schaden verursacht und vor allem eine Gefährdung anderer Zuschauer sowie von Ordnern und Spielern billigend in Kauf genommen.

Der SV Waldhof Mannheim verurteile dieses verantwortungslose und nicht hinnehmbare Fehlverhalten auf das Schärfste. Mit den Vorkommnissen vom gestrigen Sonntag sei eine Grenze deutlich und bewusst überschritten worden, heißt es in der Mitteilung. „Der SV Waldhof Mannheim distanziert sich in seiner Verantwortung für Zuschauer, Sicherheitskräfte und alle Beteiligten an unseren Fußballspielen von der Verwendung von Pyrotechnik und Böllern. Der SVW tritt für einen sportlichen und fairen Wettkampf ein - für den Einsatz von Pyrotechnik und Böllern hat der SV Waldhof jedoch null Toleranz“, heißt es wörtlich.

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Bereits am Montag habe der SV Waldhof Mannheim mit der Stadt Mannheim, der Polizei und dem Deutschen Fußball-Bund Kontakt aufgenommen, um die Ermittlungen und Aufarbeitung der Vorfälle mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden zu unterstützen. „Wir möchten uns insbesondere bei der Polizei für die gute Zusammenarbeit und ihren Einsatz beim Aufstiegsspiel bedanken“, schreibt der Verein.  

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Weiter heißt es in der Mitteilung des SVW: „Die Ereignisse vom Sonntag sind eine Riesenenttäuschung für uns. Sie überschatten eine tolle Saison und den Support von tausenden Fans, die unsere Mannschaft friedlich und lautstark unterstützt haben. Wir werden es nicht zulassen, dass sich eine kleine Gruppe von Zuschauern über den Verein stellen will und die Ideale des SV Waldhof Mannheim mit Füßen tritt.“ Der SV Waldhof Mannheim stehe für eine Fankultur, die dem sportlichen Erfolg seiner Mannschaft diene, die geltenden Regeln einhalte und auf gegenseitigem Respekt beruhe. „Wir appellieren an alle Mitglieder, Fans, Sponsoren und Partner, den SV Waldhof Mannheim auf diesem Weg weiter zu unterstützen“, schreibt der SVW abschließend in seiner am Montagabend veröffentlichten Pressemitteilung.

Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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