Streit um Email

SV Waldhof: Christian Beetz wehrt sich gegen Fan-Plakat

Der Konflikt zwischen den organisierten Fans und der Spielbetriebs-GmbH des SV Waldhof schwelt weiter. Der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Beetz hat auf ein Fan-Banner reagiert, das beim Spiel gegen Kiel entrollt wurde

Von 
Alexander Müller
Lesedauer: 
Dieses Banner wurde am Sonntag beim Pokal-Spiel gegen Kiel auf der Otto-Siffling-Tribüne hochgehalten. © Alexander Müller

Mannheim. Der Konflikt zwischen den organisierten Fans und der Spielbetriebs-GmbH des SV Waldhof schwelt weiter. Der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Beetz hat am Montagabend in einer auf den Kanälen des Vereins in den sozialen Medien veröffentlichten Stellungnahme auf ein Banner reagiert, das während des DFB-Pokal-Spiels am Sonntag gegen Holstein Kiel (5:3 n. E.) auf der Otto-Siffling-Tribüne entrollt worden war.

Der Hintergrund: Der Fandachverband Pro Waldhof (PW) hatte in einem Schreiben vom 28. Juli die Verhandlungen über die Fortsetzung eines Kooperationsvertrages mit der Spielbetriebs-GmbH für gescheitert erklärt und der GmbH vorgehalten, an einer echten Mitbestimmung aus der Kurve kein Interesse zu haben. Geschäftsführer Markus Kompp hatte sich gegen die Vorwürfe gewehrt und PW eine „falsche Darstellung“ vorgeworfen.

Auslöser Spenden-Pulli?

Strittig sind zwischen beiden Lagern unter anderem die Vorkommnisse rund um eine Spendenpulli-Aktion der organisierten Fans im Spätsommer 2020, als die Verhandlungen über den Kooperationsvertrag schon liefen. PW hatte die Einnahmen von rund 6000 Euro ausschließlich an den e.V. gespendet. Die Nicht-Berücksichtigung der GmbH bei dieser Aktion soll laut PW ein Grund gewesen sein, warum der neue Kooperationsvertrag von den Vertretern der GmbH nicht unterzeichnet worden sei. „Dieser unberechtigte Vorwurf verwundert uns alle sehr, war nie Thema und soll scheinbar nur dazu dienen, einen Mythos aufrecht zu erhalten“, entgegnete Kompp auf Anfrage dieser Redaktion.

Christian Beetz fungiert als Aufsichtsratschef beim SVW. © PIX

Offenbar als Reaktion auf diese Aussage veröffentlichten einige Fans auf einem Plakat beim Kiel-Spiel Auszüge aus einer internen Email des Aufsichtsrats der GmbH an PW (und in Kopie an Kompp) vom 8. Januar 2021, die nahelegen sollen, das bei der Ablehnung des Kooperationsvertrags durchaus auch die Begünstigung des e.V. bei der Spendenpulli-Aktion eine Rolle gespielt habe. „(...) Die generierte Summe zeigt, dass Sie als PW in der Lage sind, (...) einen bestimmten Personenkreis für die Unterstützung des (...) SV Waldhof Mannheim zu motivieren. Sie wirft aber (...) die Frage auf, warum von ihrer Seite kein Input für den Spielbetrieb der 1. Mannschaft erfolgt. (...) Aus diesem Grund werde ich mich auch dafür aussprechen, diesen Vertrag nicht zu unterzeichnen. (...)“, war auf dem Banner zu lesen.

Mehr zum Thema

Kontrollen der Stadt

Kleinere Mängel an Imbissständen im Waldhof-Stadion beseitigt

Veröffentlicht
Von
Steffen Mack
Mehr erfahren
3. Fußball-Liga

Rückendeckung von Anwalt Schickhardt für Sandhausen-Boss Machmeier

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Fußball

Sandhausen-Boss räumt Fehlverhalten gegenüber Schiedsrichter ein

Veröffentlicht
Von
dpa
Mehr erfahren

Am Montag gab sich nun Christian Beetz, Sohn von Präsident und Mäzen Bernd Beetz, als Urheber der im Stadion gezeigten Mail-Passagen zu erkennen. Er widersprach dem Tenor des Banners allerdings vehement. „Ich unterstelle wohlwollend, dass die verkürzte Darstellung des Inhalts der E-Mail aufgrund des begrenzten Platzes auf dem Banner entstanden ist und dies nicht ein Stilmittel zu einer falschen Darstellung des eigentlichen Inhalts war“, schrieb Beetz und veröffentlichte „im Sinne der Transparenz und Klarstellung“ seine komplette Mail an Pro Waldhof.

Stellungnahme mit persönlichen Worten

In dieser bedankt sich der Aufsichtsratsvorsitzende einleitend für die Unterstützung des e.V. mit der Spendenpulli-Aktion. Neben den vom Fan-Plakat bekannten Passagen geht es außerdem um Kritik von PW am Konzept der Herzbuwe-Dauerkarten, auf die aber kein anderer Lösungsvorschlag gefolgt sei. „Sie kritisieren, sagen Sie könnten es besser, bekommen dann einmal die Chance und man hört nichts mehr von Ihnen. Im Gegenzug fordern Sie einen Vertrag zur „Zusammenarbeit“ von der Spielbetriebs GmbH ein, welcher für mich aktuell, ebenso wie für Sie die Herzbuwedauerkarte einfach keinen Mehrwert für die 1. Herrenmannschaft bietet“, formuliert Beetz. Sein Vorschlag sei deshalb, dass beide Seiten ohne Fortschreibung des Kooperationsvertrags „auf der Ebene zusammen arbeiten, auf welcher Sie auch bereit sind sich einzubringen. Dies ist scheinbar ausschließlich der e.V..“

Christian Beetz schließt seine Stellungnahme mit einigen persönlichen Worten. Er sei „sicherlich nicht fehlerfrei“ und nehme „Kritik jederzeit an“. „Den jetzigen suggerierten Vorwurf kann ich aber nicht nachvollziehen. Ich wünsche mir, dass wir alle zukünftig wieder gemeinsam in eine positive Zukunft blicken können und unseren Club in Ehren halten“, erklärte er.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

Thema : SV Waldhof Mannheim

  • SV Waldhof SV Waldhof Mannheim-Neuzugang Masca: Die große Lust, sich zu beweisen

    Der portugiesische Angreifer kam in der vergangenen Saison immer weniger zum Einsatz, suchte eine neue Herausforderung und fand sie beim SV Waldhof Mannheim.

    Mehr erfahren
  • SV Waldhof Nach Fan-Ausschreitungen: SV Waldhof zu hoher Geldstrafe verurteilt

    Das DFB-Sportgericht verurteilt Waldhof Mannheim wegen Vorfällen beim Dresden-Spiel zu rund 90.000 Euro Strafzahlung.

    Mehr erfahren
  • Schwetzingen SV Waldhof Mannheim: Ex-Waldhöfer Bartels findet neuen Club

    85 Spiele hatte der 26-Jährige für den SV Waldhof Mannheim absolviert, bevor sich die Wege im Sommer trennten. Wo er ab sofort als Torhüter auf dem Feld stehen wird.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen