Sondertrikot im Tarnfarben-Look: Irritationen zwischen SV Waldhof und Hauptsponsor

Mannheim. 75 Euro kostet es, das Sondertrikot, das der SV Waldhof zum Spitzenspiel gegen die SV Elversberg (2:1) auf den Markt gebracht hat. Aber nicht nur der happige Preis, sondern vor allem das Aussehen des Trikots hat hinter den Kulissen beim SVW für Ärger gesorgt.

Kein Hauptsponsor auf der Brust

Etliche Stadionbesucher wunderten sich am Montag darüber, dass statt des Schriftzugs von Hauptsponsor SI Trading Werbung für die karitative Waldhof-Aktion „Herzbuwe“ auf der Trikotbrust des Drittligisten zu lesen war. Der Grund waren nach Informationen dieser Redaktion Differenzen zwischen dem Verein und SI Trading aufgrund des militärisch wirkenden Tarnfarben-Designs des grau-schwarzen Sondertrikots – gerade in Zeiten des Ukraine-Kriegs.

Am Dienstagmorgen hatte Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp auf Anfrage noch auf eine Pressemitteilung verwiesen, die am Nachmittag verschickt wurde. Darin erweckt der SVW den Eindruck, der SI-Trading-Rückzug vom Trikot sei freiwillig gewesen, um die Herzbuwe-Aktion in den Vordergrund zu rücken. „An dieser Stelle möchten wir uns bei unserem Hauptsponsor SI Trading bedanken, der im Sinne der Spendenaktion einen Herzbuwe-Aufdruck auf der Brust ermöglicht hat“, heißt es dort.

„Irritiert uns deshalb sehr“

Bei Amdom Ghebru, Mitgründer von SI Trading, hört sich das ganz anders an. „Wir wollten unser Logo nicht auf einem Trikot mit Tarnfarben sehen. Das entspricht nicht den Werten unseres Unternehmens. Uns hat da die Sensibilität für die Welt außerhalb des Fußballs gefehlt, in der gerade ein furchtbarer Krieg tobt“, sagt Ghebru und ergänzt mit Blick auf die Pressemitteilung: „Die nun vom SVW getätigte Aussage, dass wir zugunsten der Vereinsmarke Herzbuwe verzichtet hätten, irritiert uns deshalb sehr. Wir stehen für unsere Unternehmenswerte ein, auch wenn dies bedeutet, dass eine Trikotbrust leer bleibt.“