Mannheim. Es gibt Fälle, da kann man auch das Zitat des guten alten Winston Churchill einmal getrost zu den Akten legen. „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“, sagte der legendäre britische Premierminister zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs einmal.
Bei Fridolin Wagners statistischen Werten besteht allerdings überhaupt kein Zweifel an deren Aussagekraft. Ohne den prägenden Mann im zentralen Mittelfeld hat der SV Waldhof in dieser Drittliga-Saison kein Bein auf den Boden bekommen. Bei allen sechs Siegen stand der 26-Jährige auf dem Platz – mit Wagner holte der SVW 22 Punkte.
Wagner trainiert seit dieser Woche mit Team
Wenn der gebürtige Leipziger verletzungsbedingt fehlte, ging hingegen fast nichts – die Kurpfälzer mühten sich in den sieben Partien ohne Wagner nur zu zwei Unentschieden und verloren fünfmal.
Auch der neue Trainer Marco Antwerpen hat schnell erkannt, welchen Wert Wagner für diese schlingernde Mannschaft besitzt.
Obwohl der siebenmalige deutsche U-Nationalspieler wegen Hüftproblemen in den ersten beiden Spielen unter Antwerpen passen musste und erst seit dieser Woche wieder mit dem Team trainiert, stellte Antwerpen ihm für das richtungsweisende Duell gegen den 1. FC Saarbrücken am Sonntag (13.30 Uhr) indirekt eine Einsatzgarantie aus. „Frido präsentiert sich sehr gut. Er hat die Phase, in der er verletzt war, sehr gut genutzt. Er hat die ganze Zeit trainiert. Und auch wenn er nur im läuferischen Bereich gearbeitet hat, ist er einsatzfähig. Er ist ein Spieler, der der Mannschaft guttut“, sagte Antwerpen auf der Pressekonferenz am Freitag.
SV Waldhof fehlt Stabilität im Mittelfeld
Der neue SVW-Coach fahndet immer noch nach einer Formation, die ihm gerade im zentralen Mittelfeld-Bereich wieder mehr Stabilität verspricht. Beim 1:3 in Aalen gegen den SSV Ulm am vergangenen Spieltag versuchte es Antwerpen mit Per Lockl vor der Dreierkette sowie Jalen Hawkins und Martin Kobylanski auf den offensiven Halbpositionen. Das wirkte trotz guter Ansätze vor allem nach der Pause ein bisschen zu offensiv ausgerichtet.

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Der variable Wagner kann, auch wenn er vom Typ ebenfalls kein klassischer Abräumer ist, hier gegen Saarbrücken Abhilfe schaffen. Antwerpen sieht den früheren Uerdinger klar im Mittelfeld, auch wenn er unter Vorgänger Rüdiger Rehm schon einige Male als zentraler Aufbauspieler in der Dreierkette ausgeholfen hat.
Wagner soll Ordnung und Impulse bringen
Dort hat der Waldhof-Coach gegen Saarbrücken jedoch keinen Veränderungsbedarf ausgemacht. „Wir haben gegen Ulm sehr gut gestanden, da müssen wir keine Veränderungen vornehmen“, sagte er. Also dürften Lukas Klünter (rechts), der leicht angeschlagene Marcel Seegert (zentral) und Julian Riedel (links) wieder die SVW-Defensive bilden.
Wagner soll davor für Ordnung und Impulse im Spielaufbau sorgen. 2021 wechselte der Sachse von Insolvenzclub Uerdingen nach Mannheim und hat sich über die Jahre bei 89 Einsätzen (14 Tore/6 Vorlagen) zu einer verlässlichen Stütze beim SV Waldhof entwickelt. Der Wahl-Heidelberger, dessen Vertrag bis 2025 läuft, gehört deshalb zu denen, um die herum eine neue, wieder erfolgreichere Mannschaft gebaut werden soll. „Mit meiner persönlichen Entwicklung im Verein bin ich mehr als zufrieden“, sagte Wagner bei seiner Vertragsverlängerung vor einem knappen Jahr.
Damit die gemeinsame Geschichte weitergehen kann, müssen die Mannheimer aber in dieser enorm schwierigen Saison erst einmal den Klassenerhalt schaffen. Wenn Wagner gegen Saarbrücken auf dem Platz steht, sind die Chancen für den ersten Sieg unter Antwerpen auf jeden Fall größer. Mit freundlichen Grüßen an Winston Churchill.
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