Aalen. Beim Tabellendritten SSV Ulm war der SV Waldhof lange nicht die schlechtere Mannschaft, aber am Ende stand der Mannheimer Drittligist nach dem 1:3 (1:1) mal wieder mit leeren Händen da und verpasste wie schon in der Vorwoche den Schritt ans rettende Ufer. Mit individuellen Patzern, wie dem wohl gravierendsten von Torwart Lucien Hawryluk vor dem zwischenzeitlichen 1:2 aus Waldhof-Sicht (48.), machten sich die Mannheimer selbst das Leben schwer und müssen sich weiter mit dem Gedanken auseinandersetzen, im nächsten Jahr erneut im Ulmer Ausweichstadion in Aalen antreten zu müssen - dann aber beim Südwest-Regionalligisten VfR Aalen.
Der Treffer von Jalen Hawkins war beim SSV zu wenig (26.), der in Léonardo Scienza (21.), Dennis Chessa (48.) und Andreas Ludwig (79.) seine Torschützen hatte.
Waldhof-Trainer Antwerpen sauer auf die Spieler
„Bei uns haben im Gegensatz zu Ulm nicht alle Spieler über 96 Minuten ihren Job gemacht. Das können wir uns in dieser Situation nicht erlauben und das werden wir auch nicht akzeptieren“, blickte SVW-Trainer Marco Antwerpen auf die individuellen Aussetzer, die den Kurpfälzern erneut etwas Zählbares kosteten.
Coach Antwerpen wirbelte die Aufstellung wie schon bei seinem Debüt erneut ordentlich durcheinander. In die Dreierkette rückten Marcel Seegert und Julian Riedel, im zentralen Mittelfeld bekam Per Lockl seine Chance und auf der linken Seite startete Hawkins für Minos Gouras, der trotz Startelf-Einsatz gegen Münster erst gar nicht im Kader stand. Am Waldhof-Spiel änderte das zunächst wenig, wie schon gegen Münster versuchten die Mannheimer Terrence Boyd in der Spitze zu finden, der aber mit der Ballverarbeitung an diesem Nachmittag so seine Probleme hatte. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, erst nach 18 Minuten gab Hawkins den ersten Schuss aus der Distanz ab, der knapp rechts am SSV-Tor vorbeistrich.
SSV Ulm - SV Waldhof 3:1 (1:1)
- SV Waldhof: Hawryluk - Klünter, Seegert (66. Karbstein), Riedel - Jans, Lockl (70. Rieckmann), Kobylanski (70. Sohm), Carls - Goden (54. Okpala), Boyd, Hawkins (70. Abifade).
Ulm war hauptsächlich bei Standards gefährlich und ein weiter Einwurf war es dann auch, der die Führung der Schwaben einleitete. Dieser wurde zwar noch abgewehrt, doch die folgende Hereingabe köpfte Laurent Jans unglücklich vor die Füße von Scienza und dem genügte im Strafraum eine einfache Bewegung gegen Lockl, um den Ball danach mit dem Außenrist im langen Eck zu platzieren (21.).
Wieder ein Tor, das schlichtweg zu einfach fiel, aber auch die Ulmer wollten in dieser Kategorie nicht zurückstehen. Nach einem Abschlag konnte sich SSV-Verteidiger Bastian Allgeier nicht zwischen Klären und Rückpass entscheiden, das Zwischending nutzte Hawkins zum 1:1 (26.). Der Ausgleich gab dem Waldhof sichtlich Auftrieb, der nun im Spiel blieb, gegen die in der Defensive nicht immer sattelfesten Ulmer viele zweite Bälle erkämpfte und weitere Möglichkeiten hatte. Für Boyd war gegen Keeper Ortag aber der Winkel zu spitz (31.), Jonas Carls zielte nur knapp zu hoch (32.) und Kevin Godens Versuch war die sichere Beute von Ortag (36.). „Das war sicher unsere stärkste Phase“, meinte Antwerpen. Mit Blick auf die Spielanteile vor und nach den Toren blieb es bis zur Pause beim leistungsgerechten Unentschieden.
Individuelle Fehler bringen Waldhöfer um den Lohn
Nach der Pause erwischte der SVW dann allerdings den denkbar unglücklichsten Start, als die Ulmer die Mannheimer Hintermannschaft unter Druck setzten, Keeper Hawryluk die Kugel nicht unter Kontrolle brachte - und sich Dennis Chessa mit dem 2:1 bedankte (48.). Und da die direkte Antwort ausblieb, weil Julian Riedel nur an die Latte köpfte (51.) und Hawkins verzog (60.), nahm das Unheil seinen Lauf. Hawryluk konnte die Vorentscheidung gegen Max Brand zwar noch verhindern (68.), war dann aber bei Andreas Ludwigs Freistoß aus 19 Metern chancenlos (79.).
Der eingewechselte Abifade hatte mit seinem Ballverlust die brenzlige Situation eingeleitet und mit einem Foul in zentraler Position dem SSV diese Chance ermöglicht. Ein weiterer individueller Fehler, der dem SVW noch teuer zu stehen kommen kann.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-sv-waldhof-ueble-patzer-bringen-den-sv-waldhof-um-den-lohn-_arid,2174792.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/waldhof-gartenstadt-luzenberg.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html