SV Waldhof

Neu in Mannheim: Niklas Hoffmann ist "der Lange" beim SV Waldhof

Niklas Hoffmann ist mit seinen 1,94 Metern der größte Feldspieler des SV Waldhof. Der neue Innenverteidiger des Fußball-Drittligisten definiert sich aber nicht allein über Lufthoheit

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Thorsten Hof
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Waldhofs #6 Niklas Hoffmann am Ball beim Testspiel gegen den SC Käfertal. © PIX-Sportfotos/Lukas Adler

Mannheim. Wenn Co-Trainer Frank Döpper mal wieder lautstark „Langer“ über den Trainingsplatz im Hochkogel-Stadion ruft, weiß Niklas Hoffmann sofort, wer gemeint ist. Dieser Beiname dürfte den 1,94 Meter großen Neuzugang des SV Waldhof schließlich schon seine ganze Karriere begleitet haben - und Hoffmann hat auch kein Problem damit. „Das ist ja ein passender Begriff, und ich war eben immer der Größte“, erinnert sich der Innenverteidiger schmunzelnd an seine Anfänge.

Und dass in Mannheim und der hiesigen Fan-Kultur die dialektale Variante „Longa“ zugleich eine gängige Anrede ist, dürfte die Integration des gebürtigen Pfälzers umso einfacher machen. „Das hört sich ja auch irgendwie cool an“, meint Hoffmann entspannt.

Niklas Hoffmann (links) im Gespräch mit seinem Abwehrkollegen Janne Sietan. Der 27-Jährige spielte zuletzt zwei Jahre in Österreich. © Thorsten Hof

Doch mit Größe allein ist es natürlich nicht getan, selbst wenn alles jenseits der 1,90 Meter dazu beitragen kann, die zuletzt immer wieder auffälligen Schwächen beim Verteidigen von Standards zu beseitigen. Hoffmann bringt aber nicht nur unübersehbare Vorteile in der Luft mit ins Team, sondern der beidfüßige Defensivspezialist kann ebenfalls mit dem Ball umgehen, zeigt sich beweglich und lässt in den Trainingslager-Tagen von Neuhofen immer wieder aufblitzen, dass er auch mit einer gehörigen Portion Giftigkeit in die Zweikämpfe gehen kann.

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Philipp Koehl
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Angesichts dieser Mischung verwundert es nicht, dass der SV Waldhof den Pfälzer schon länger auf dem Radarschirm hatte, wie Anthony Loviso, Technischer Leiter Sport beim SVW, bestätigt. Bereits als Loviso erstmals beim Waldhof als Chefscout unter Sportchef Jochen Kientz tätig war, stand Hoffmann auf der Liste, entschied sich dann aber für ein Engagement bei den Würzburger Kickers. Mit denen stieg er 2020 in die 2. Liga auf, musste mit den Franken dann aber auch den freien Fall zurück in die Regionalliga miterleben. „Wir haben seinen Weg dann weiter verfolgt“, sagt Loviso - und dieser Weg führte zuletzt bekanntermaßen nach Österreich zum Zweitligisten SV Horn.

Unterstützung aus Horn beim Test gegen Ujpest

Kaum weg und im Trainingslager nun schon wieder da - für Niklas Hoffmann ein kleines Kuriosum, da sich der Standort des Waldhof-Trainingslagers in Österreich gerade mal eine Stunde von seinem einstigen Wirkungsort befindet. „Das fühlt sich alles wie gewohnt an. Der Dialekt, die Mentalität, das ist mir alles noch vertraut“, sagt der Defensivspezialist, der sich am Freitagabend (17 Uhr) beim Testspiel des SV Waldhof gegen den ungarischen Erstligisten Ujpest Budapest deshalb auf Unterstützung von alten Bekannten aus Horn freuen kann. Schließlich wurde der große Blonde mit der Schuhgröße 52 von einem SV-Horn-Fanclub in der vergangenen Saison zum beliebtesten Spieler der Saison gewählt - als Innenverteidiger sicher keine alltägliche Auszeichnung.

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Der Deutsche war im österreichischen Waldviertel also Leistungs- und Sympathieträger zugleich. Als sich die Möglichkeit ergab, nach Deutschland zurückzukehren, musste der 27-Jährige aber dennoch nicht zweimal überlegen. Bereits als der SVW gegen Sandhausen am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert hatte, waren sich beide Seiten einig. „Das Paket hat einfach gestimmt“, sagt Hoffmann, der mit seiner Lebensgefährtin in der Nähe von Heidelberg zusammengezogen ist, von wo er nun auch schnell in seiner pfälzischen Heimat ist.

Im Juli 2019 gab Niklas Hoffmann sein Zweitliga-Debüt

Groß geworden ist der schlaksige Abwehrmann beim TSV Billigheim-Ingenheim südlich von Landau, bei einem Sichtungstag des Karlsruher SC wurde er dann auf die rechte Rheinseite geholt und kam über die zweite Mannschaft des SC Freiburg zum FC St. Pauli. Dort gab er im Juli 2019 sein Zweitliga-Debüt und stand mit Waldhof-Zugang Rico Benatelli in einer Mannschaft.

Zu dieser Zeit agierte Hoffmann noch im defensiven Mittelfeld, nach und nach verschob sich sein Wirkungskreis aber in die Abwehrzentrale. Dass beim SV Waldhof mit Tim Sechelmann, Kapitän Marcel Seegert, Malte Karbstein, Janne Sietan und Hoffmann selbst dort fast ein Überangebot herrscht, schreckt den blonden Riesen nicht. „Diese Situation gibt es ja immer wieder. Dabei ist es wichtig, dass man alles als Team macht. Und ich will dem Team geben, was ich kann - wenn das dann später auf dem Platz gefragt ist, umso besser“, nimmt Hoffmann den Konkurrenzkampf gerne an und freut sich auf den Test am Freitag gegen Budapest.

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Zwar habe das Trainingslager schon ordentlich Kräfte gekostet, „aber so ein Spiel macht dann einfach immer noch einmal besonders Spaß, weil die Situation eben eine andere ist“, sagt der Verteidiger. Und wenn es dann wieder „Langer“ heißt, will sich Hoffmann nicht nur an seiner Größe messen lassen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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