Fußball

Waldhof-Stürmer Kennedy Okpala ist auf den Geschmack gekommen

Der 19-Jährige startet unter neuen Voraussetzungen in sein zweites Profi-Jahr beim Mannheimer Drittligisten und spart nicht an ehrgeizigen Zielen. Nur eins fehlt noch, um auf allen Ebenen durchstarten zu können

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Thorsten Hof
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Kennedy Okpala legt im Trainingslager von Neuhofen die Grundlagen für sein zweites Profi-Jahr. Der 19-Jährige hat sich viel vorgenommen. © Thorsten Hof

Neuhofen. Die Intensität im österreichischen Trainingslager des SV Waldhof nimmt zu, in der Vormittagseinheit am Dienstag musste das auch Angreifer Kennedy Okpala erfahren, der nach einem Zusammenprall beim engagiert geführten „Neun gegen Neun“ einen Moment vor dem Tor liegen blieb, damit für eine kleine Schrecksekunde sorgte und einen Brummschädel davon getragen haben dürfte. Doch als der 19-Jährige nach dem Mittagessen für ein Gespräch in die Lobby des Teamhotels kommt, gibt der Senkrechtstarter des Vorjahres schon wieder Entwarnung. „Der Kopf ist wieder frei. Das gehört dann auch mal dazu in so einer Trainingseinheit. Das zeigt nur, wie ehrgeizig wir sind und wie viel Bock wir auf die Saison haben“, sagt der Waldhof-Stürmer.

Mein Anspruch ist schon, am Ende ganz oben in der internen Torschützenliste zu stehen
Kennedy Okpala SV Waldhof-Stürmer

Und „Bock auf die Saison“ - das ist auch das Stichwort für Okpala ganz persönlich, der in seinem Premieren-Jahr in der 3. Liga mit seinen fünf Treffern gemeinsam mit Bentley Baxter Bahn hinter Terrence Boyd (7) bester Torschütze des SV Waldhof war. „Da habe ich Blut geleckt“, lässt Okpala keine Zweifel daran, dass er diese Bilanz verbessern will und lässt das nötige Selbstbewusstsein eines Stürmers anklingen. „Natürlich weiß ich um die Qualitäten eines Terrence Boyd, aber ich weiß auch, dass ich kicken und der Mannschaft helfen kann, wenn ich auf dem Platz stehe. Mein Anspruch ist schon, am Ende ganz oben in der internen Torschützenliste zu stehen“, sagt Okpala - ohne zu vergessen, wo er herkommt.

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„Manchmal muss ich mich schon noch kneifen. Da denkt man drüber nach, wie schnell das ging - vor jedem Spieltag“, erinnert sich der Youngster aus der Pfalz etwa an vergangenes Jahr, als er im Trainingslager von Tauberbischofsheim unter Rüdiger Rehm noch als Perspektivspieler dabei war und einfach mal reinschnuppern sollte. Doch dann ging es ganz schnell. Erster Profi-Einsatz gegen Ulm, erstes Tor gegen Freiburg II zwei Partien später und dann fand sich der Nachwuchsmann nach der Winterpause mitten im dramatischen Abstiegskampf wieder. Was Okpala in seinem ersten Profi-Jahr auch emotional erlebte, dürfte ihm wie im Zeitraffer vorgekommen sein. „Das war zeitweise auch echt belastend. So hatte ich mir mein erstes Profi-Jahr nicht vorgestellt, das zog schon Kraft“, gibt Okpala gerade mit Blick auf das lange Ringen um den Klassenerhalt zu, konnte aber immer auf die Freunde und Familie in heimischen Neustadt vertrauen, die ihn entweder wieder aufbauten oder auch mal auf andere Gedanken brachten - je nachdem was gerade notwendig war.

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„Er hat in einer Saison das erlebt, was manche vielleicht in zwei, drei Jahren erleben“, bestätigt SVW-Sportchef Anthony Loviso. „Aber das war für seinen Reifeprozess auch sehr wichtig. Da hat er seinen Mann gestanden. Das gilt es nun zu bestätigen und konstant zu spielen“, formuliert Loviso die Erwartungen des Clubs, der ihn bei seiner Entwicklung weiter unterstützen möchte und sich nach Informationen dieser Redaktion auch schon den ersten Anfragen ausgesetzt sah.

Nun geht „Kenny“ die Vorbereitung aber unbelastet und mit neuem Status an. Welpenschutz ist nicht vorgesehen und wird von Okpala auch gar nicht erwartet. „Ich gehe jetzt anders rein als vergangenes Jahr“, will sich der Rohdiamant noch mehr zeigen, aber auch weiter lernen - vor allem von den Routiniers wie etwa Sturmpartner Boyd. „An erster Stelle die Ruhe am Ball, am Anfang war ich oft etwas hektisch oder bin unnötig gerannt. Manchmal sind zwei Kontakte besser als einer. Auch das habe ich jetzt gelernt“, reflektiert Okpala sein Spiel und wirkt auch sonst alles andere als oberflächlich.

Nur der Führerschein fehlt noch, um endgültig durchzustarten

Allerdings fehlt ihm noch etwas, was Jungs in seinem Alter meistens schon in der Tasche haben: der Führerschein. Meistens pendelte Okpala wie schon zu U-17-Zeiten mit der S-Bahn aus Neustadt und stieg dann zum Training Richtung Mannheimer Norden um. Von Kollege Boyd musste er sich deshalb jüngst fragen lassen, ob er nach seiner Vertragsanpassung jetzt wenigstens erster Klasse fährt. Doch damit soll es bis zum Saisonstart ein Ende haben, um nicht weiter von Fahrplänen abhängig zu sein. „Ich bin fast fertig“, verrät der ehemalige Schülersprecher der Realschule in Maikammer-Hambach und hofft, dann regelmäßig auf das Auto umsteigen und in seinem zweiten Profi-Jahr damit auf allen Ebenen durchstarten zu können.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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