Fußball

Kritik an SVW-Spieler Ferati nach Platzverweis

Arianit Ferati vom SV Waldhof holt sich in Hannover eine überflüssige Gelb-Rote Karte ab. Sein egoistisches Verhalten kommt auch in der Mannschaft nicht gut an.

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Alexander Müller
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Kurioser Platzverweis: In der 76. Minute war für Arianit Ferati das Spiel in Hannover beendet. © IMAGO/Steinsiek.ch

Hannover. Die Petze kämpft in unserer Welt völlig zurecht mit einem schlechten Image. Denunzieren gehört sich einfach nicht. Aber es gibt berechtigte Ausnahmen. Als der Vierte Offizielle Henry Schröder am Ostersonntag Haupt-Schiedsrichter Christian Ballweg darüber informierte, was Arianit Ferati gerade angestellt hatte, erfüllte er damit nur seine Pflicht. Für den Spielmacher des SV Waldhof war Schröders Petzaktion folgenschwer: Ferati sah nach einer kuriosen Szene im Spiel bei Hannover 96 II (1:1) die Gelb-Rote Karte (76.). Der Kreativmann wird den Mannheimern damit im kleinen „Endspiel“ um den Klassenerhalt gegen den VfB Stuttgart II (Sonntag, 27. April, 19.30 Uhr) fehlen.

Auswechslung abgesagt, in die Kabine geht es trotzdem

Was war passiert? Der im zweiten Durchgang auf dem Platz nicht mehr sonderlich präsente Ferati sollte eigentlich für Rico Benatelli ausgewechselt werden. Als der 27-Jährige das realisierte, drosch er den Ball während einer Spielunterbrechung wütend vom Platz. Der Vierte Offizielle Schröder informierte daraufhin Schiedsrichter Ballweg über das Vergehen. Der bereits verwarnte Ferati sah Gelb-Rot, Benatelli durfte wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen. In Unterzahl hatte der Waldhof alle Mühe, zumindest das Remis zu über die Zeit zu bringen.

Feratis Undiszipliniertheit warf ein Schlaglicht auf das angeschlagene Nervenkostüm beim seit fünf Spielen sieglosen Abstiegskandidaten – und deutete Autoritätsprobleme des neuen Trainers Dominik Glawogger an. „Emotionen gehören zum Sport dazu. In dem Moment war es ein bisschen unglücklich. Es ist bitter für die Mannschaft. Schade, dass er uns mit dieser Aktion ein Stück weit in Bedrängnis gebracht hat“, sagte Glawogger zum Aussetzer seines Spielmachers. Zum Motiv von Feratis Fauxpas‘ wollte er sich nicht äußern: „Das müssen Sie ihn selbst fragen.“

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In der Mannschaft kam die egoistische Eselei Feratis überhaupt nicht gut an. „Es gab schon öfter Gelbe Karten fürs Ballwegschießen. Ich mag Ari, ich bin auch auf ihn angewiesen. Er spielt immer schöne Bälle für mich. Aber in der Szene war er jetzt nicht der Cleverste, so ehrlich muss ich sein. Da muss er einen kühleren Kopf bewahren, wenn er schon eine Gelbe hat“, sagte Angreifer Felix Lohkemper.

Feratis Ausfall im „Abstiegsendspiel“ gegen Stuttgart II wiegt schwer

Selbst wenn Feratis Formkurve in den vergangenen Wochen – passend zu den schlechten Ergebnissen des SV Waldhof – nach unten zeigte: Seine völlig unnötige Sperre im womöglich entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt gegen den direkten Konkurrenten Stuttgart II ist eine enorme Schwächung für dieses ohnehin verunsicherte Team. Ein Blackout mit Folgen, sein Ausfall wiegt schwer.

Die Ideen und Pässe in die Tiefe der im Winter nach Mannheim zurückgekehrten Kreativkraft kann im SVW-Aufgebot sonst niemand liefern. Ferati verließ das Eilenriedestadion in Hannover ziemlich kleinlaut und kommentarlos. Die Waldhof-Krise spitzt sich immer weiter zu.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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