Mannheim. Ohne elf verletzte oder gesperrte Spieler, ohne organisierte Fan-Unterstützung und mit der schlechtesten Bilanz aller Drittligisten im neuen Fußball-Jahr – der FC Ingolstadt kam auf dem Papier als dankbarer Gegner in Carl-Benz-Stadion. Doch bis zum 3:2 (1:0)-Erfolg des SV Waldhof am Montagabend und dem zwölften Heimsieg hatte der Drittligist jede Menge zu tun.
Nach dem Abpfiff vor den 8765 Fans war die Freude dann aber umso größer, da die Mannheimer dank der 2:4-Niederlage des SV Wehen Wiesbaden beim SC Freiburg II auf Platz drei sprangen und damit erstmals in dieser Saison auf einem der begehrten Aufstiegsränge sprangen. Die Südbadener als aktueller Zweiter dürfen bekanntlich nicht aufsteigen. „Ich bin stolz auf die Jungs. Wir haben wieder ein Heimspiel gezogen, was aber schwer genug war. Nach dem Tor zum 2:1 war Ingolstadt obenauf, auch wenn es in der Entstehung vor dem Tor keine Ecke war.
Bahns tolles Tor zur Führung
Danach mussten wir ein bisschen zittern“, sagte Waldhof-Trainer Christian Neidhart kurz nach dem Abpfiff. Doppel-Torschütze Baxter Bahn ergänzte: „Das war wieder eine sehr gute Leistung, vor allem kämpferisch in der zweiten Halbzeit. Wir haben es aber unnötig spannend gemacht.“ Der nach Erkrankung an die Seitenlinie zurückgekehrte Neidhart veränderte die erfolgreiche Elf auf drei Positionen. Für den verletzten Adrien Lebeau kehrte Dominik Martinovic in die Startelf zurück, für Thomas Pledl startete Berkan Taz und in der Innenverteidigung meldete sich Julian Riedel zurück.
Dort brannte es nach einer munteren Startphase des SVW dann auch bald bedenklicher als auf der Gegenseite, wobei auch die Mannheimer selbst ihre Aktien in den gefährlichen Situationen hatten. Erst versprang Torwart Jan-Christopher Bartels auf dem erneut miserablen Rasen ein Abschlag, den folgenden Abschluss von Tobias Bech Kristensen bereinigte er dann selbst (12.).
Als Alexander Rossipal dann den Ball in höchster Not fast ins eigene Tor bugsierte, wäre der Keeper geschlagen gewesen (18.). Noch brenzliger wurde es, als Kapitän Marcel Seegert ein Ingolstadter Steilpass durch die Beine flutschte und Bartels gegen den nach links abgedrängten Patrick Schmidt im letzten Moment noch eine Hand an den Ball bekam und die Kugel am Außennetz landete (27.).
Was nach dem Seitenwechsel besser klappte
Mit dem aggressiven Anlaufverhalten der keineswegs verunsichert wirkenden Oberbayern hatte der Waldhof Probleme und durfte sich bei Bentley Baxter Bahn bedanken, der die Druckphase der Gäste mit der SVW-Führung jäh beendete. Auf der linken Seite beschäftigte Martinovic gleich zwei Ingolstädter, seinen Rückpass leitete Taz sofort zu Bahn weiter, der zentral aus rund 18 Meter die Lücke links oben fand (32.).
Verdient war diese Führung vielleicht nicht, aber dem Waldhof war’s natürlich egal. Zudem stabilisierten sich die Mannheimer mit dem 1:0 im Rücken bis zur Pause. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Waldhöfer präsenter und dominierten mit langen Ballbesitzpassagen. Vor allem Berkan Taz war kaum von der Kugel zu trennen, bewies Übersicht und bereitete dann sehenswert auch den zweiten Treffer der Blau-Schwarzen vor. Seinen genauen Steilpass verwandelte Martinovic allein vor Ingolstadts Keeper Marius Funk zum 2:0 (54.).
Turbulente Schlussphase
Die Freude währte aber nur kurz: Nach einer Ecke für Ingolstadt Patrick Schmidt zur Stelle, Alexander Rossipal kam erst gar nicht in den Zweikampf (56.). Damit war die Partie wieder völlig offen, denn Ingolstadt präsentierte sich keineswegs wie der bislang schlechteste Drittligist 2023. Der Waldhof musste weiter hochkonzentriert bleiben, Ingolstadt gab sich keinesfalls geschlagen. In der Schlussphase brachten die Schanzer dann auch noch die ehemaligen SVW-Stürmer Justin Butler und Valmir Sulejmani.
Die vermeintliche Entscheidung fiel jedoch auf der anderen Seite: Der Waldhof brachte einen Konter über rechts gefährlich vors Tor, in der Mitte brachte Donald Nkuda Daniel Keita-Ruel zu Fall und Schiedsrichter Lukas Benen gab Elfmeter, den Bahn souverän verwandelte (88.). Der Anschluss durch Sulejmani (90.) kam für Ingolstadt zu spät, die Schanzer verloren auch noch Dominik Franke mit einer Roten Karte, als dieser den eingewechselten Adrian Malachowski per Notbremse stoppte (90.+2).
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