Mannheim. Patrick Glöckners Stimme wurde ein bisschen lauter, seine Tonlage emotionaler. Dem Trainer des SV Waldhof lag offensichtlich viel daran, mit einem Gerücht aufzuräumen, dass der Bericht einer Boulevard-Zeitung in die Welt gesetzt hatte. Der Tenor des Artikels: Es gebe Probleme im Binnenverhältnis zwischen Glöckner und Teilen der Mannschaft, einige Profis machten ihren Verbleib in Mannheimer von einem Trainerwechsel beim SVW abhängig.
„Eigentlich wollte ich diesem Punkt überhaupt keine Bedeutung geben“, antwortete Glöckner am Donnerstag auf eine entsprechende Frage dieser Redaktion, führte dann aber aus: „Es gab und es gibt definitiv kein angeknackstes Verhältnis oder irgendwelche atmosphärischen Störungen zwischen mir und meiner Mannschaft. Jeder, der mich mit der Mannschaft erlebt und arbeiten sieht, der weiß, welch enges Vertrauensverhältnis wir haben und dass es fast schon familiär bei uns zugeht“, sagte der 45-Jährige. Glöckner redete dabei sehr bestimmt und deutlich. Kurz nach Veröffentlichung des Artikels habe er mit seinen Führungsspielern über die Vorwürfe gesprochen, sie seien einer Meinung mit dem Trainer. „Wir haben uns darauf eingeschworen, dass wir keine Störfeuer von außen zulassen wollen“, erklärte Glöckner.
Glöckner lobt Sport-Geschäftsführer Schork
Wer ein Interesse daran haben könnte, den Waldhof-Trainer derart zu beschädigen, bleibt im Dunkeln. Auf der Hand liegt aber: Wer verhindern will, dass Glöckners auslaufender Vertrag verlängert wird, dem nutzen solche Geschichten - ungeachtet ihres zweifelhaften Wahrheitsgehalts. Dass die Mannheimer am Ostermontag (19 Uhr) gegen den SC Freiburg II antreten, gerät durch die schwelende Trainerdebatte beim SVW fast in den Hintergrund. Bleibt Glöckner oder muss er gehen?
Sport-Geschäftsführer Tim Schork hatte vor einer Woche verkündet, dass diese Entscheidung erst nach Saisonende fallen werde. Glöckner selbst deutete am Donnerstag an, gerne beim Waldhof bleiben zu wollen - und lobte die funktionierende Zusammenarbeit mit seinem direkten Vorgesetzten, dem Sportchef. „Tim Schork macht eine hervorragende Arbeit. Er hat die Ruhe und das Vertrauen in die handelnden Personen. Wir sind im stetigen Austausch. Er macht sich seine Gedanken, ich mache mir meine Gedanken, was für den Verein das Beste ist“, sagte Glöckner. Möglicherweise gibt es an der Spitze des Vereins und der Spielbetriebs-GmbH aber unterschiedliche Auffassungen darüber, was das Beste für den SVW auf der Trainerposition wäre.
Waldhof-Splitter
- Für die Partie gegen den SC Freiburg II am Ostermontag (19 Uhr) hatte der SVW am Donnerstagabend rund 6500 Tickets verkauft. Trainer Patrick Glöckner stehen aller Voraussicht nach auch die ein wenig angeschlagenen Jesper Verlaat und Marcel Costly zur Verfügung. Rückkehrer Dominik Martinovic ist nach Aussage von Trainer Patrick Glöckner wieder ein sicherer Kandidat für den Spieltagskader.
- Voraussichtliche Waldhof-Aufstellung: Königsmann – Costly, Verlaat (Gohlke), Seegert, Rossipal – Höger, Saghiri (Russo) – Boyamba, Lebeau, Schnatterer – Sohm.
"Bestmöglicher Tabellenplatz" als Ziel
Der erhoffte Zweitliga-Aufstieg ist bei acht Punkten Rückstand auf Platz drei ziemlich illusorisch geworden. Durch das 0:0 in Saarbrücken hat sich der Waldhof aus dem Kreis der ernsthaften Anwärter auf einen der ersten drei Plätze ziemlich sicher verabschiedet. Die Motivation innerhalb der Mannschaft sei mit Blick auf die letzten fünf Saisonspiele dennoch weiter hoch, betonte der Trainer. „Es ist immer eine blöde Situation, wenn gesteckte Ziele ein Stück weit davonschwimmen“, sagte Glöckner.
„Aber Fakt ist, dass wir fünf Spieltage vor dem Ende immer noch oben mitspielen. Das ist eine hervorragende Leistung der Mannschaft. Wir wollen den bestmöglichen Tabellenplatz erzielen. Dieses Ziel haben wir uns als Team gesteckt.“ Ein Sieg gegen die Freiburger Nachwuchsmannschaft, die den Waldhof im Hinspiel überraschend 2:1 schug, wäre da schon einmal ein guter Anfang.
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