Mannheim. Manchmal muss sich Christian Neidhart in diesen Tagen vorkommen, als habe er bei einem Verein im Süden Andalusiens unterschrieben. Am 16. Juni trat der neue Trainer offiziell seinen Dienst beim SV Waldhof an – seitdem hat ein gefühlt endloser Hitzesommer Mannheim fest im Griff. „Ich glaube, es hat in meiner Zeit hier an einem Tag mal geregnet“, sagt der 53-Jährige, der von seinen Stationen im Norden Deutschlands ein eher gemäßigtes Klima gewohnt ist.
Natürlich leidet auch der Trainingsbetrieb, wenn es wie am Donnerstag schon am Morgen über 30 Grad heiß ist. Da fällt es in die Kategorie „Willkommene Abkühlung“, wenn man sich die Wettervorhersage für Sonntag in Paderborn anschaut. Zum Fußballspielen ideale 21 Grad erwarten die SVW-Profis beim Auswärtsspiel gegen den SC Verl (Anstoß 15 Uhr) in der Home Deluxe Arena. So heißt die Heimat des Zweitligisten SC Paderborn, das den Verlern als Ausweichquartier dient, tatsächlich.
Kleine Blessur bei Dörfler
„Vielleicht sollten wir noch einen Tag früher anreisen, um uns auf diese klimatischen Bedingungen einzustellen“, scherzt Neidhart vor der Fahrt in die ostwestfälische Sommerfrische, in der es gerade mal halb so warm wie in dieser Woche in Mannheim sein wird.
Aber unabhängig von den Wetterbedingungen wollen die Mannheimer natürlich da weitermachen, wo sie beim Auftaktsieg in der 3. Liga gegen Viktoria Köln (3:1) und beim Pokal-Coup gegen Zweitligist Holstein Kiel (5:3 nach Elfmeterschießen) am Sonntag aufgehört haben. „Wichtig ist, dass wir gerade nach dem Pokalspiel sehr demütig an die Sache herangehen. Wir müssen auch in Paderborn wieder da anknüpfen, wo wir aufgehört haben und ein gutes Auswärtsspiel abliefern. Die Mannschaft macht im Training den Eindruck, dass sie sehr fokussiert ist und weiß, dass uns ein schwere Partie in der Fremde erwartet“, sagt Neidhart.
Die Pflichtaufgabe im Landespokal beim Odenwälder Kreisligisten SpG Götzingen/Eberstadt hat eine B-Mannschaft des SVW am Mittwoch standesgemäß mit 6:0 gewonnen. „Die Bedingungen waren mit schlechten Platzverhältnissen sehr schwierig. Ich bin froh, dass wir nach diesem Spiel keinen Verletzten haben und die Jungs das professionell und sauber durchgezogen haben“, meint Neidhart. Während Adrien Lebeau in Paderborn wieder im Kader stehen dürfte, hat sich Rechtsverteidiger Johannes Dörfler im Dienstagstraining erneut eine kleinere Blessur zugezogen und droht auszufallen. Für Marc Schnatterer kommt Verl nach seinem auskurierten Muskelfaserriss noch ein paar Tage zu früh.
Starker Auftritt in Saarbrücken
Die Ostwestfalen sind ein klassischer Ausbildungsverein, der sich trotz kleiner finanzieller Mittel mit einem guten Auge für Verstärkungen schon das dritte Jahr in Folge in der 3. Liga gehalten hat. Zum Saisonauftakt ärgerten die Verler den ambitionierten 1. FC Saarbrücken bis weit in die Nachspielzeit, kassierten dann aber doch noch das entscheidende 0:1. Neidhart warnt deshalb vehement davor, den als Abstiegskandidaten gehandelten SCV zu unterschätzen.
„Sie haben in Saarbrücken ein sehr starkes Auswärtsspiel gemacht und lagen in fast allen Statistiken vorne. Verl ist in seinem 4-3-3-System immer sehr unangenehm zu spielen und offensiv ausgerichtet“, sagt der Waldhof-Trainer.
Allerdings kämpfen die Verler gerade in der Abwehr zurzeit mit gravierenden Verletzungsproblemen, die komplette etatmäßige Viererkette und Stammtorhüter Niclas Thiede dürften am Sonntag ausfallen. Neidhart deutete allerdings an, dass die Ostwestfalen noch vor dem Waldhof-Spiel weitere Neuzugänge vermelden könnten, nachdem sie am Donnerstag schon Offensivmann Nicolas Sessa vom 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag genommen haben. Am Favoritenstatus des SV Waldhof ändert das aber nichts: Der dritte Sieg in Folge könnte aus einem guten einen sehr guten Saisonstart machen.
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