Fußball

Wie Ex-Waldhof-Trainer Neidhart den neuen Nationalspieler Kevin Behrens zum Mittelstürmer machte

Der frühere Waldhof-Trainer Christian Neidhart hat seinen Anteil daran, dass Kevin Behrens zum Nationalstürmer werden konnte. Eine Geschichte, die vor vielen Jahren in der Regionalliga Nord spielt

Von 
Alexander Müller
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In dieser Saison hat Kevin Behrens für Union Berlin vier Treffer erzielt. Auf der USA-Reise könnte er sein Nationalmannschaftsdebüt geben. © Andreas Gora/dpa

Offenbach. Sportlich läuft es für Christian Neidhart  bei seinem neuen Job bisher ziemlich schlecht. Mit Südwest-Regionalligist Kickers Offenbach steht der frühere Trainer des SV Waldhof nach zwölf Spieltagen lediglich auf dem elften Platz – dabei war der Aufstieg das erklärte Ziel, als Neidhart nach nur einer Saison in Mannheim im vergangenen Juli beim OFC anheuerte.

Dafür kann sich der 55-Jährige allerdings darüber freuen, dass er seinen Anteil daran hatte, einen neuen Nationalspieler herauszubringen, den lange Jahre niemand so richtig auf der Rechnung hatte: Mittelstürmer Kevin Behrens, der vom neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann für die USA-Reise mit 32 Jahren erstmals ins DFB-Aufgebot berufen wurde.

Christian Neidhart © Michael Ruffler

Dass Behrens überhaupt als zentraler Angreifer Karriere machen konnte, ging auf eine Idee Neidharts zurück. Es war in der Saison 2011/2012, als der ehemalige Waldhof-Coach den damals 20-jährigen Behrens bei der dritten Mannschaft von Werder Bremen in der Oberliga entdeckte – und ihn bei Nord-Regionalligist SV Wilhelmshaven vom Rechtsaußen zum Mittelstürmer umfunktionierte. „Wir hatten damals in Wilhelmshaven wenig Geld und haben eher geschaut, wo wir Spieler herbekommen, die Bock auf Regionalliga haben, auch wenn sie nicht so viel verdienen. Es war mir schnell klar, dass er ein Stürmer ist, der dahingeht, wo es weh tut und der über eine unheimliche Kopfballstärke verfügt“, sagte Neidhart dieser Redaktion.

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Dennoch flog Behrens auch danach lange Jahre unter dem Radar. Der gebürtige Bremer schoss seine Tore in der Regionalliga für Hannover 96 II, Alemannia Aachen, RW Essen und den 1. FC Saarbrücken, bevor 2018 der damalige Zweitligist SV Sandhausen auf ihn aufmerksam wurde. Nach drei guten Jahren am Hardtwald schaffte es Behrens zu Union Berlin – und damit mit 30 Jahren erstmals in die Bundesliga. Mit dem Hauptstadt-Club spielt der Angreifer jetzt sogar in der Champions League – und die Berufung in die Nationalmannschaft ist eine unerwartete Krönung seiner wechselhaften Karriere.

„Kevin ist das beste Beispiel für viele, wie man mit wirklich harter Arbeit ganz Großes erreichen kann. Dazu kann man ihm nur gratulieren“, sagte Urs Fischer, sein heutiger Trainer bei Union. Und auch Neidhart ist überzeugt davon, dass Kollege Nagelsmann einen guten Griff getan hat: „Er ist wahrscheinlich genau der Spielertyp, den die Nationalmannschaft jetzt braucht.“ (Bild: PIX)

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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