Handball

Warum die Rhein-Neckar Löwen sturer sein sollen

Trainer Sebastian Hinze hat klare Vorstellungen, was er von den Rhein-Neckar Löwen gegen Hamburg sehen will. Auch mit Uwe Gensheimer kann Hinze wohl wieder planen

Von 
Marc Stevermüer
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Olle Forsell Schefvert ist ein Schlüsselspieler bei den Löwen. © Sörli Binder

Mannheim. Mit dem Begriff „stur“ wird meistens etwas Negatives assoziiert. Und zwar im Sinne von eigensinnig oder beratungsresistent. Doch man kann die Bedeutung auch anders verstehen, wenn es beispielsweise um Beharrlichkeit, Konsequenz und Entschlossenheit geht. Und so verwundert es auch nicht, dass Trainer Sebastian Hinze am Dienstag gleich mehrfach davon spricht, dass die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag (19.05 Uhr) in der Handball-Bundesliga gegen den HSV Hamburg ein bisschen „sturer“ als zuletzt bei der empfindlichen Niederlage in Leipzig agieren sollen. Er verlangt von seiner Mannschaft, dass sie in der SAP Arena vor mehr als 8000 Zuschauern bei sich und ihrer Linie bleibt. Oder wie es Hinze ausdrückt: „Nicht so viel nachdenken, sondern machen.“

Hoffnung bei Forsell Schefvert

Gegen die formstarken Hanseaten, die als Tabellenachter noch von der Europapokalteilnahme träumen, werden die Löwen vermutlich wieder mit Uwe Gensheimer planen können. „Sehr gut“ sehe es beim erfahrenen Weltklasse-Linksaußen aus, sagt Hinze, nachdem Gensheimer zuvor wochenlang mit einem Muskelfaserriss ausgefallen war.

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Noch schmerzlicher als der waschechte Mannheimer wurde aber Olle Forsell Schefvert vermisst. Der Schwede ist der Stabilitätsanker der Löwen. Er hält die Abwehr zusammen und organisiert das Tempospiel. Ihn können die Badener nicht ersetzen.

Deutlich wurde das beim 29:37 in Leipzig, wo der Rechtshänder wegen einer Entzündung im Ellenbogen passen musste. Doch nun gibt es „Hoffnung“ auf ein Comeback, wie Hinze leicht optimistisch ankündigt. Mehr könne er allerdings nicht sagen, wobei der Trainer Wert auf die Feststellung legt, dass es keinesfalls so sei, dass er nicht mehr verraten wolle. Kurzum: Forsell Schefverts Einsatz entscheidet sich kurzfristig. Hinze hofft darauf: „Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns.“ Wahrscheinlich sogar der wichtigste beim zweifachen deutschen Meister.

Sicher mit dabei sein wird wieder Lukas Nilsson, der mit sechs Treffern bei der Niederlage in Leipzig so etwas wie ein kleiner Lichtblick war und nach monatelanger Verletzungspause ein wichtiges Signal sendete. Erst recht, da mit Halil Jaganjac auf der halblinken Position noch ein absoluter Leistungsträger mit einer Schulterverletzung bis zum Sommer ausfällt. Könnte da ein immer besser in Form kommender Nilsson sogar noch zum X-Faktor für die Löwen im Endspurt werden?

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Hinze will diese Frage nicht eindeutig beantworten, hat die Leistung des Schweden in Leipzig aber wohlwollend registriert. „Lukas hat das wirklich gut gemacht“, sagt der Trainer, der bei den anstehenden Aufgaben im Bundesliga-Titelrennen und im Final Four um den DHB-Pokal aber nicht daran glaubt, dass in seiner Mannschaft ein einzelner Spieler allein den entscheidenden Unterschied ausmachen wird.

„Wir werden vielmehr ein, zwei Topleistungen von verschiedenen Leuten in jedem Spiel benötigen“, so der Trainer, der einmal mehr auf ein funktionierendes Kollektiv setzt, aus dem einzelne dann herausragen können. Oder sollen. Und vor allem auch müssen.

„Hohe Qualität“

Schon gegen Hamburg wäre das von Vorteil, denn die Hanseaten sind nicht nur gut drauf, sondern auch kein Lieblingsgegner der Löwen. Seit dem Aufstieg der Hanseaten im Sommer 2021 gingen alle drei Duelle an den HSV, der noch dazu mit einer „hohen Qualität“ gesegnet ist, wie Hinze herausstellt.

Zu nennen wäre da sicherlich der dänische Nationalspieler Jacob Lassen, der den Löwen beim 40:37-Sieg der Hamburger in der Hinrunde gleich elf Treffer bei 13 Würfen einschenkte und in der Bundesliga bei den Feldtoren mit 105 Treffern viertbester Schütze ist. Doch auch ohne seinen treffsicheren Rückraummann weiß der HSV zu überzeugen, wie die denkbar knappe 32:34-Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt gezeigt hat. Ein Grund dafür: Hamburg hielt an seinem Grundsystem fest. Oder wie es Hinze ausdrückt. Die Norddeutschen blieben einfach „stur“.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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