Handball

Rhein-Neckar Löwen: So bewerten Gensheimer und Groetzki den Saisonstart

Die Rhein-Neckar Löwen sind mit 10:8 Punkten in die Saison gestartet. Das sagen Sportchef Uwe Gensheimer und Kapitän Patrick Groetzki dazu.

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Von Marc Stevermüer
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Seit 2024 Löwen-Sportchef: Uwe Gensheimer.Bild: Krause © Photo: Max Krause/Speedshot.net

Mannheim. Sie selbst prägten die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte. Der eine etwas mehr, der andere ein bisschen weniger. Klar ist aber: Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer stehen symbolisch für die größten Erfolge der Rhein-Neckar Löwen, mit denen sie einige Titel gewannen. Groetzki holte 2013 den EHF-Pokal, 2016 und 2017 folgte jeweils die Meisterschaft, 2018 und 2023 kamen die Pokalsiege dazu. Gensheimer fehlte 2017 und 2018, weil er zu dieser Zeit für Paris Saint-Germain spielte. An seinem Heldenstatus ändert das aber nichts.

Kapitän Groetzki bestreitet gerade seine 19. und letzte Saison im Dress der Mannheimer, dann beendet er seine aktive Laufbahn und steigt ins Management des Clubs ein. Sein langjähriger Wegbegleiter Gensheimer ist da schon einen Schritt weiter. Seit Sommer 2024 führt er als Sportchef die Geschicke des Clubs, der nach turbulenten Zeiten im Mittelmaß der Handball-Bundesliga wieder nach oben strebt. Das ist der grundsätzliche Anspruch des Vereins. Und dieses Denken haben Groetzki und Gensheimer verinnerlicht.

Nach neun Spieltagen in dieser Saison stehen die Löwen bei 10:8 Zählern. „Gehen wir nach den gezeigten Leistungen, haben wir zwei bis drei Punkte zu wenig“, ist Groetzki eher unzufrieden mit der bisherigen Ausbeute. Ähnlich äußert sich Gensheimer: „Es war mehr drin.“ Vielleicht sogar deutlich mehr.

Patrick Groetzki ist Kapitän der Löwen. © PIX-Sportfotos

Bei den Niederlagen in Hamburg und Hannover nutzten die Löwen ihre Chancen nicht, als es in der entscheidenden Phase darauf ankam. Gegen Kiel und Göppingen schenkten die Badener in den Schlussminuten jeweils eine Führung her. Und zuletzt beim 22:25 in Lemgo ließ der zweifache Meister und Pokalsieger ein Dutzend hochkarätiger Möglichkeiten aus. Mindestens.

„Wenn man es positiv sehen will, kann man sagen, dass wir in jedem Spiel eine Siegchance hatten. Aber am Ende muss man die Punkte mitnehmen. Gerade das Unentschieden zu Hause gegen Göppingen drückt auf die Stimmung, weil wir alles im Griff hatten“, sagt Groetzki, der ebenso an das Remis in Kiel denkt.

Vor dem Anwurf an der Ostsee wären die Mannheimer gewiss mit einem Zähler zufrieden gewesen. Mit Blick auf eine Drei-Tore-Führung in der Schlussphase, die dann leichtfertig vergeben wurde, fällt das Fazit des Kapitäns aber schon wieder anders aus: „Wir brauchen nur noch ein Tor und machen den Sack nicht zu.“

Löwen haben ein Problem beim Siebenmeter

Was auch an einem plötzlichen Siebenmeterproblem liegt. Elf Strafwürfe ließen die Badener in den zurückliegenden vier Partien aus. Im Training witzelten die Löwen schon, ob nicht Gensheimer persönlich wieder zum Strafwurf antreten soll. „Meine Zeit ist vorbei. Aber auch Siebenmeter lassen sich trainieren“, ist der Sportchef überzeugt.

Angesichts der vielen vergebenen Möglichkeiten und der in der Tat ansehnlichen Spielausrichtung fällt Groetzki die Beurteilung des Starts ein wenig schwer. Er bevorzugt eine zweigeteilte Sichtweise. Auf der einen Seite, betont der Kapitän, zeige die Vielzahl an Chancen, dass die grundsätzliche Ausrichtung stimme. Gegen jeden Gegner waren die Badener in der Lage, in der Offensive Lösungen zu finden.

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Allerdings vergaßen sie zu oft die Belohnung. „Die Qualität unseres Spiels ist sehr hoch. Aber wir müssen daran arbeiten, dass nicht nur der Weg stimmt, sondern auch die Punktausbeute. Denn nur so können wir in der Tabelle nach oben klettern“, fordert der Kapitän mehr Konsequenz und Konzentration im Abschluss. Momentan ist nämlich der Aufwand hoch, der Ertrag dafür aber zu gering. Oder anders ausgedrückt: Die Löwen bewegen sich in die richtige Richtung, nur die Ausbeute passt nicht.

„Die Punkte sind das Entscheidende“, unterstreicht auch Gensheimer. Ihm gefällt zwar ebenfalls „die grundlegende Art und Weise, wie wir auftreten und uns unsere Möglichkeiten herausspielen. Aber es muss mehr Zählbares dabei herauskommen. Und da ist jeder Einzelne gefragt, es besser zu machen.“

Die nächste Möglichkeit gibt es am 26. Oktober (15 Uhr). Dann kommt der TVB Stuttgart in die Mannheimer SAP Arena. Interessant: In der Rangliste der besten Torwartleistungen in dieser Bundesligasaison stehen die Schwaben in dieser Saison bislang auf dem letzten Rang. Mal sehen, wie das nach der Partie bei den Löwen aussieht.

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