Handball

Fünf Thesen zum Saisonstart der Rhein-Neckar Löwen

Die Rhein-Neckar Löwen starten in die neue Saison. Bereits im ersten Spiel treffen die Mannheimer am Donnerstag in der SAP Arena auf den THW Kiel. Wir stellen passend zum Saisonstart fünf Thesen auf

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Marc Stevermüer
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Tim Nothdurft erweitert die Möglichkeiten der Rhein-Neckar Löwen. © Max Krause

Mannheim. Sebastian Hinze sieht „eher die Chancen als die Risiken“. Auch wenn der Trainer der Rhein-Neckar Löwen natürlich weiß, dass es in der Handball-Bundesliga leichtere Aufgaben gibt. Zum Saisonstart treffen die Mannheimer am Donnerstag (20.30 Uhr) in der SAP Arena auf den THW Kiel. „Es ist ein cooles Spiel, auch wenn wir nicht der Favorit sind“, sagt der 45-Jährige, der aber auch Möglichkeiten für sein Team sieht: „Wenn wir es schaffen, im Tempospiel Akzente zu setzen, haben wir eine Siegchance.“

Vergessen ist mittlerweile die 23:26-Niederlage in der Generalprobe gegen Frisch Auf Göppingen. „Wir müssen das in der Gesamtheit einordnen. Wir haben nach diesem Spiel sehr gut gearbeitet. Deswegen war das ein guter Test“, meint Hinze.

Keine Frage: Er geht die neue Saison optimistisch an - und diese Redaktion stellt ein paar Thesen zum zweifachen Meister auf.

These 1: Die Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen ist besser als in der vergangenen Saison

Acht Profis haben die Löwen verlassen. Das klingt dramatisch, ist es aber nicht. Die Zugänge Tim Nothdurft, Sebastian Heymann und Ivan Martinovic erhöhen das Niveau deutlich. Mit Heymann ist endlich ein Spieler da, der von der halblinken Position Torgefahr ausstrahlt. Das fehlte den Löwen in der vergangenen Saison komplett.

Rückraum-Linkshänder Martinovic ist zweifelsohne der Königstransfer. Er gehört in der Handball-Bundesliga zu den besten Spielern auf seiner Position. Und Nothdurft vervielfacht mit seinen Defensivqualitäten die personellen und taktischen Möglichkeiten des zweifachen Meisters und Pokalsiegers in der Abwehr.

These 2: Die Löwen verpassen trotz guter Transfers den Europapokal

David Späth oder Mikael Appelgren im Tor, David Móré oder Nothdurft auf dem linken Flügel. Auf diesen beiden Positionen hat Hinze die Qual der Wahl. Ansonsten ist die Stammformation mit Heymann, Martinovic, Jannik Kohlbacher, Juri Knorr und Patrick Groetzki klar. Hinzu kommt Olle Forsell Schefvert mit seinen Qualitäten in der Defensive und im Umschaltspiel.

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Diese zehn Profis werden die Löwen tragen müssen. Hinze spricht von einem „kleinen aber feinen Kader“ und attestiert Spielern wie Jon Lindenchrone, Gustav Davidsson und Steven Plucnar Fortschritte. Doch erst einmal bleiben Zweifel, ob dieses Trio helfen kann. Und ohne Qualität in der Breite wird es schwierig, unter die ersten sechs Teams zu kommen. Potenzielle Rivalen wie Hannover sind da - rein nach Papierform - besser aufgestellt.

These 3: Juri Knorr wird in seiner letzten Löwen-Saison noch einmal brillieren

Wie fast alle anderen Löwen auch, blieb Spielmacher Knorr in der vergangenen Spielzeit hinter den Erwartungen. Vor allem hinter seinen eigenen. Doch in seinem letzten Jahr für die Mannheimer wird der gebürtige Flensburger noch einmal aufdrehen und von seinen Mitspielern profitieren.

„Er musste bei uns in der vergangenen Saison sehr oft den ersten Impuls setzen und Ideen für andere im Kopf haben“, blickt Hinze zurück. Die Qualitäten des 24-Jährigen seien aber „seine Bewegung ohne Ball, sein Abschluss und seine Geschwindigkeit“, analysiert der Coach.

Dafür benötigt Knorr jedoch Mitspieler, die etwas für ihn initiieren. Mit Heymann und Martinovic hat er nun diese Nebenleute, weshalb Knorr seine Klasse wieder besser einbringen wird, ehe er zum dänischen Club Aalborg wechselt.

These 4: Bei den Rhein-Neckar Löwen wird eine Grundsatzfrage beantwortet

„Sebastians Vertrag endet in einem Jahr. Entsprechend werden wir uns in den nächsten Monaten zusammensetzen und über die Zukunft sprechen“, sagte Aufsichtsratschef Lars Lamadé im Interview mit dieser Redaktion. Das Kontrollgremium erwartet einen sichtbaren Aufwärtstrend, ohne ein ganz konkretes Ziel zu nennen.

Genau genommen geht es aber unabhängig von Ergebnissen und Platzierungen in dieser Saison noch um etwas viel Größeres. Und zwar um die entscheidende Frage: Sind die Löwen-Bosse davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist und zum Erfolg führt?

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Es steht also eine Grundsatzentscheidung an. Fällt sie pro Hinze aus, darf der Entschluss nicht nur für ein Jahr gelten, sondern muss ein Vertrauensbeweis sein. Damit alle wissen: Der ganze Club steht hinter dem Trainer und dessen Plan.

These 5: Halil Jaganjac kehrt bei den Rhein-Neckar Löwen aufs Spielfeld zurück

Okay, das ist keine These. Aber nach zweijähriger Verletzungspause kann man dem unermüdlichen Kämpfer Halil Jaganjac nur sein Comeback wünschen.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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