Rhein-Neckar. Wenn in geballter Form Spiele von besonderem Wert anstehen, ist in schöner Regelmäßigkeit von den Wochen der Wahrheit die Rede. Jeder einzelnen Begegnung wird dann eine höhere Bedeutung zugemessen. Wobei eigentlich nach wie vor die ebenso langweilige wie logische Herangehensweise von Andy Schmid gilt.
„Jedes Spiel ist richtungsweisend“, betonte der einstige Weltklasse-Handballer von den Rhein-Neckar Löwen während seiner zwölf Jahre in Mannheim (2010 bis 2022) immer wieder. Und doch gab es eben Duelle, die vielleicht auch zu seiner Zeit ein wenig wichtiger waren und über anderen standen.
Meister SC Magdeburg in der Mannheimer SAP Arena
Wie es der Bundesliga-Spielplan so will, treffen die Löwen gerade hintereinander auf einige Spitzenteams. Der verdienten 30:35-Niederlage bei Überraschungsmannschaft TSV Hannover-Burgdorf vor einer Woche folgte am vergangenen Donnerstag der überzeugende 31:29-Sieg über Titelanwärter SG Flensburg-Handewitt. Am Sonntag (14.20 Uhr) kommt wiederum Meister SC Magdeburg in die Mannheimer SAP Arena.
Wenn die Badener also wissen wollen, wie gut sie wirklich sind, dann können sie momentan tatsächlich von den „Wochen der Wahrheit“ sprechen. Zumal sich jetzt entscheidet, ob der zweifache Meister in der Tabelle den Kontakt zu den Spitzenplätzen hält. Und dann folgt auch noch am Donnerstag das Pokalviertelfinale gegen den ThSV Eisenach. Mit einem Erfolg über die Thüringer könnten sich die Löwen für die Endrunde im nächsten Jahr in Köln qualifizieren - was zweifelsohne ein Erfolg wäre.
Löwen-Torwart Späth setzt gegen Magdeburg auf Heimvorteil
Doch zunächst einmal gilt die ganze Konzentration der schwierigen Heimaufgabe am Sonntag gegen Magdeburg. Mehr als 12 000 Tickets sind für das Duell bereits verkauft. „Spiele vor solch einer Kulisse machen immer Spaß“, sagt Torwart David Späth und setzt auf den Heimvorteil. Vor eigenem Publikum bezwangen die Löwen in dieser Saison nämlich nicht nur die Flensburger, sondern auch schon Spitzenreiter MT Melsungen, Champions-League-Starter Füchse Berlin und Rekordmeister THW Kiel.
Späth spricht von einer besonderen „Energie“ auf den Rängen, die er bei Spielen gegen diese Gegner spüre: „Und wir sehen bislang, welch ein großer Pluspunkt es ist, wenn wir das ausspielen können. Das ist einfach etwas anderes. Wir brauchen das gegen jeden Gegner - und am Sonntag kommt ein guter Gegner.“
Löwenspieler Halil Jaganjac tritt gegen Magdeburg wieder an
In der Tat haben die Magdeburger ihre Mini-Krise aus dem Herbst hinter sich gelassen und trotzen dem immensen Verletzungspech. Zuletzt holten sie in Berlin nach einem Sechs-Tore-Rückstand noch einen Punkt, es folgte eine 37:29-Gala über Europapokalstarter VfL Gummersbach. Der SCM ist also bereit.
Die Löwen aber auch, glaubt Späth, der beim Sieg über Flensburg wieder einmal einer der Sieggaranten war - wenngleich er selbst lieber von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung“ sprach und die Reaktion seines Teams nach der Niederlage in Hannover lobte: „Wir haben Charakter gezeigt. Wenn wir auf solch eine Art und Weise nach einer Niederlage zurückkommen, haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Wie groß dieser Schritt ist, werden wir dann am Sonntag sehen.“
Gegen Magdeburg werden die Löwen auf jeden Fall wieder mit Halil Jaganjac antreten. Nach zweijähriger Verletzungspause feierte der Kroate zuletzt gegen Flensburg ein starkes Comeback. „Wir brauchen Emotionen in der Abwehr. Wir brauchen unser Tempospiel“, sagt Späth. Und sowohl für die Deckung auch als auch für die Umschaltmomente ist Jaganjac prädestiniert.
Im Duell mit den Norddeutschen war er praktisch von der ersten Minute an gefordert, weil sich Sebastian Heymann früh eine Fußprellung zuzog. Ob der deutsche Nationalspieler am Sonntag mitwirkt, ist ungewiss. „Wir müssen schauen, ob es reicht. Aber wir sind froh, dass es kein langfristiger Ausfall ist“, sagt Trainer Sebastian Hinze.
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