Mönchengladbach. Der Frust musste raus. Grün-Weiss-Spieler Nikolas Sanchez Izquierdo donnerte nach der entscheidenden Niederlage im Doppel an der Seite von Federico Delbonis die gelbe Filzkugel mit viel angestauter Wut im Bauch von der Anlage. Der Mannheimer Tennis-Bundesligist unterlag am Sonntag dem Gladbacher HTC unnötig mit 2:4 – und hat als nun Tabellensiebter am nächsten Wochenende zwei schwierige Heimspiele vor der Brust, in denen dringend gepunktet werden muss.
„Es war das erwartet schwere Spiel. Wir hatten das Quäntchen Glück nicht auf unserer Seite und haben zwei enge Match-Tiebreaks verloren“, sagte Mannheims Teamchef Gerald Marzenell. Dabei hätte Grün-Weiss der Umstand, dass den Gladbachern insgesamt acht Olympia-Teilnehmer fehlten, in die Karten spielen können.
Gladbach - Grün-Weiss 4:2
Einzel: Botic van de Zandschulp – Andrea Pellegrino 6:4, 6:4; Albert Ramos-Vinolas – Bernabé Zapata Miralles 6:2, 3:6, 2:10; Dalibor Svrcina – Nikolas Sanchez Izquierdo 7:5, 4:6, 10:7; Matheus Pucinelli de Almeida – Federico Delbonis 6:2, 6:3.
Doppel: van de Zandschulp/ Pucinelli de Almeida – Sanchez Izquierdo/Delbonis 4:6, 6:1, 10:3; Svrcina/Finn Hopfe – Zapata Miralles/Gerald Melzer 5:7, 4:6.
Bernabé Zapata Miralles brachte die Mannheimer zunächst in Führung. Der Spanier spielte sich nach verlorenem ersten Satz in einen Rausch und blieb nahezu fehlerlos. Den Match-Tiebreak sicherte er sich gegen seinen Landsmann Albert Ramos-Vinolas mit 10:2. Das Grundlinienspiel von Zapata Miralles war einfach zu schnell und präzise für den 36-jährigen Gladbacher, der immer noch auf Weltranglistenplatz 124 steht. Für Zapata Miralles war es saisonübergreifend bereits der achte Einzelsieg in Folge. Eine famose Bilanz für den 27-Jährigen.
Mit einer Niederlage startete dagegen der Argentinier Delbonis seine Reise nach Europa. Der 33-Jährige war in seinem ersten Match der Saison chancenlos gegen den Brasilianer Matheus Pucinelli de Almeida. Delbonis, der seine Karriere Ende des vergangenen Jahre beendet hatte, merkte man die fehlende Spielpraxis auf hohem Niveau an. Er fand seinen Rhythmus nicht und machte etliche vermeidbare Fehler.
Danach nahm das Unheil aus Grün-Weiss-Sicht weiter seinen Lauf. Mannheims Nummer eins Andrea Pellegrino unterlag dem Niederländer Botic van de Zandschulp in zwei Sätzen – und war bereits früh stehend k. o. Die Erklärung dafür lieferte der Teamchef: „Andrea hat im Laufe des ersten Satzes hohes Fieber bekommen. Er konnte nicht mehr mit vollem Einsatz spielen, hat es aber zu Ende gebracht. Im Doppel mussten wir ihn rausnehmen. Das war Pech.“
Izquierdo versäumte es währenddessen auf dem Nebenplatz, Grün-Weiss zurück ins Spiel zu bringen. Im Match-Tiebreak ließ den 25-Jährigen seine Vorhand im Stich. Da halfen auch die taktischen Anweisungen von Marzenell auf der Bank nicht weiter. „Nikolas hat einen Match-Tiebreak verloren, den wir hätten gewinnen können – vielleicht sogar müssen. Aber so steht es nach den Einzeln 1:3 statt 2:2“, sagte Mannheims Teamchef.
Thiem-Einsatz für Grün-Weiss rückt näher
Dem auf den siebten Tabellenplatz abgerutschten TK Grün-Weiss steht nun mit dem Heimspiel-Doppelpack gegen Großhesselohe (Freitag/13 Uhr) und Rosenheim (Sonntag/11 Uhr) ein schwieriges Programm bevor.
„Niemand ist sicher in der Liga. Wir brauchen sieben Punkte, haben aber erst vier. Jetzt müssen wir uns voll aufs nächste Wochenende konzentrieren. Der Plan ist, dass wir Dominic Thiem dazu kriegen. Dann gibt er uns hoffentlich den Push, dass wir zwei Mal richtig gut spielen“, sagte Marzenell. Die letzten Tage bremste ein Infekt den Österreicher aus. Die finale Entscheidung über seinen Einsatz soll am Montag fallen.
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