Die Rechnung von Gerald Marzenell ging auf - vier Punkte wollte der langjährige Teamchef von Grün-Weiss Mannheim nach vier Spielen in der Tennis-Bundesliga auf dem Konto haben - und vier sind es seit Sonntagabend nun auch. Mit 4:2 bezwang seine Mannschaft das vor diesem Spieltag auf dem geteilten ersten Platz rangierende Kurhaus Lambertz Aachen. Dank viel mentaler Stärke, aber auch, weil Marzenell noch ein Ass im Ärmel hatte.
„Die Punkte waren für uns im Kampf gegen den Abstieg Gold wert“, betonte Marzenell, der nach der überraschenden 2:4-Niederlage gegen Augsburg eine Woche zuvor deutliche Worte an seine Spieler richtete. Und diese provozierten bei seinen Spielern offenbar eine entsprechend Reaktion.
Egal, ob unangenehm drückende Hitze oder kurzer, aber dafür heftiger Platzregen. Die Mannheimer ließen sich am Sonntag nicht aus der Ruhe bringen. Bestes Beispiel dafür war Grün-Weiss-Spieler Andrea Pellegrino. Der Italiener führte gegen den Aachener Roman Burruchaga nach einem souveränen ersten Satz im zweiten Durchgang bereits mit 5:3, ehe der Regen die Partie für gut 50 Minuten unterbrach. Pellegrino nahm es gelassen. „Beide Spieler müssen damit klar kommen. Ich muss einfach schauen, dass ich mein Spiel nach Hause bringe“, erläuterte er in der Regenpause.
Gesagt, getan. Zwar verkürzte Burruchaga noch einmal, verhindern konnte er die drohende Niederlage aber nicht. Pellegrino brachte sein Aufschlagspiel souverän durch und glich damit für Mannheim - Gerald Melzer hatte noch vor der Regenpause sein Match gegen Carlos Taberner mit 3:6 und 0:6 verloren - zum 1:1 in den Einzeln aus.
Dauerbrenner Zapata Miralles schlägt seinen Angstgegner
In der Folge war auch auf den spanischen Dauerbrenner Bernabé Zapata Miralles Verlass. Der 27-Jährige gewann auch seine vierte Bundesligapartie der Saison für die Mannheimer - und das ausgerechnet gegen seinen Angstgegner Benjamin Hassan. Gegen den 29-jährigen Deutsch-Libanesen hatte Zapata Miralles zuvor noch kein Spiel gewonnen, in der Bundesliga sogar schon zwei Mal eine herbe Klatsche kassiert. Doch am Sonntag dominierte der Spanier seinen Gegner nach Belieben und fuhr mit seinem 6:2 und 6:0-Erfolg den zweiten Mannheimer Punkt ein.
Das Ass im Ärmel von Marzenell war aber weder Pellegrino, noch Zapata Miralles. Es war Dominik Koepfer. Der 30-jährige Deutsche konnte endlich seine sein erstes Saisonspiel für Mannheim bestreiten. Und was für eins er bot: Gegen den Argentinier Federico Coria ging Koepfer immer wieder volles Risiko, kämpfte um jeden Punkt und sorgte so regelmäßig für lautstarke Ovationen im Publikum.Der 6:3, 6:3-Erfolg war der verdiente Lohn und damit die 3:1-Führung nach den Einzel-Duellen.
„Ich wollte eigentlich schon letzte Woche für Mannheim spielen, das ging aber nicht, weil ich mich leider auf Rasen verletzt hatte. Deshalb ist es jetzt umso schöner, dass es geklappt hat“, freute sich Koepfer, in dem Marzenell „ganz klar den Unterschiedsspieler an diesem Spieltag“ ausgemacht hat. Da war es fast nur folgerichtig, dass Koepfer/Pellegrino im anschließenden Doppel den siegbringenden vierten Punkt holten. Der dritte Matchball fand sein Ziel.
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