Mannheim. Ein Sieg, eine Niederlage und ein angeschlagener Spieler. So lautet die Bilanz der Adler Mannheim nach ihrer viertägigen Eishockeyreise in die Schweiz. Im Rahmen des Lehner-Cups in Sursee und Zug trafen sie dabei auf die SCL Tigers Langnau und den Schweizer Meister EV Zug. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Blau-Weiß-Roten:
Wie weit sind die Adler zum aktuellen Stand der Vorbereitung?
Weit. Sportmanager Jan-Axel Alavaara hat gegen Langnau und Zug „für diesen frühen Zeitpunkt der Saison“ bereits zwei gute Eishockeyspiele gesehen. Vor allem die ersten zehn Minuten beim 4:3-Sieg gegen die SCL Tigers könnten vom Spielstil als Blaupause für die kommende Spielzeit dienen. Aggressiv, laufstark und immer mit dem Willen, in Richtung des gegnerischen Tores zu ziehen, waren nur ein paar Aspekte, die die Adler umsetzten.
„Wenn wir den Puck verlieren, wollen wir ihn wieder zurück. Alle vier Reihen sollen gleich agieren. Dass wir die Fähigkeiten besitzen, Tore zu schießen, ist keine Frage“, betonte Alavaara. Dem Sportmanager hat auch gefallen, wie gut die Mannheimer gegen die läuferisch starken Schweizer Teams dagegengehalten haben. „Die Jungs waren immer in Bewegung und haben nie stillgestanden. Wenn du deine Beine bewegst, ist der Weg zum Puck automatisch kürzer, und auch das Umschaltspiel läuft entsprechend schneller ab“, meinte Alavaara.
Ebenfalls stark, in welcher Frühform sich Schlussmann Felix Brückmann präsentiert. Der Stammtorwart hielt die Mannheimer vor allem im zweiten Drittel gegen den EV Zug durch zahlreiche Paraden in der Partie. Doch es wartet auch noch viel Arbeit auf die Mannschaft des Trainertrios Bill Stewart, Marcel Goc und Jochen Hecht.
Woran müssen die Blau-Weiß-Roten noch arbeiten?
Der berühmte letzte Pass kommt bei den Mannheimern noch nicht so an, wie sie sich das selbst wünschen. Auch beim Powerplay und Unterzahlspiel muss an den Stellschrauben weiter gedreht werden. Vor allem gegen das aggressive Unterzahlspiel des EV Zug, das in ähnlicher Form in der Deutschen Eishockey Liga vom EHC München oder den Eisbären Berlin praktiziert wird, fanden die Adler kaum eine Lösung.
Außerdem werden die Mannheimer das zweite Drittel gegen den Schweizer Meister, in dem sie zu lange in die eigene Zone gedrängt wurden, nochmals genau aufarbeiten. „Da sind wir komplett von unserem Spielplan abgewichen“, sagte Co-Trainer Jochen Hecht. Positiv: Zugang Tyler Gaudet scheint bereits eine gewisse Harmonie mit seinen Reihenkollegen Matthias Plachta und David Wolf gefunden zu haben. Aber auch hier gilt: Zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung muss noch weiter an den Kleinigkeiten gearbeitet werden.
Wer wird der Stellvertreter von Stammtorwart Felix Brückmann?
Momentan trainiert Arno Tiefensee, der in der Schweiz gut 27 Minuten gegen Langnau auf dem Eis stand, in Mannheim. Florian Mnich ist in Heilbronn. Ein Freifahrtschein ist das für Tiefensee wie für alle anderen Förderlizenzspieler, die in Mannheim trainieren, aber nicht, wie Alavaara betont. „Wir haben den Luxus, die Spieler beliebig oft hin und her zu schieben. Es wird nach Leistung gehen und wir werden alles ganz genau beobachten und analysieren. Wir befinden uns mit den beiden Falken-Trainern Jason Morgan und Christoph Schubert in einem super Austausch und sind somit immer auf dem neusten Stand. Im Eishockey kann es ganz schnell gehen.“
Wie sind die Förderlizenzspieler momentan aufgeteilt?
Neben Mnich trainieren aktuell auch die Verteidiger Philipp Preto und Maximilian Leitner sowie die Stürmer Lukas Mühlbauer und Moritz Elias in Heilbronn. Fabrizio Pilu und der deutsche Juniorennationalspieler Arkadiusz Dziambor, der nach seiner Teilnahme an der U-20-WM in Kanada seit Montag wieder im Mannschaftstraining ist, haben bei den jungen Verteidigern momentan die Nase vorne. Die Stürmer Simon Thiel und Luca Tosto trainieren ebenfalls in Mannheim.
Wird es noch weitere Zugänge geben?
Aktuell nicht. Die Trainingscamps in der nordamerikanischen National Hockey League (NHL), bei denen immer mal wieder ein hochtalentierter Spieler durchs Raster fällt, beginnen erst Mitte September. Nur wenn neben dem an der Hand verletzten Thomas Larkin und dem nach dem Langnau-Spiel angeschlagenen Joonas Lehtivuori weitere Spieler ausfallen sollten und ein passender Akteur auf dem Markt ist, müsste man sich laut Alavaara „beraten“. Ansonsten gilt: „Wir haben genug junge Spieler, um eventuelle Lücken zu schließen. Sie dürfen sich beweisen und sollen Spielpraxis sammeln“, so der Sportmanager.
Wie sieht die restliche Woche aus?
Die Adler sind direkt nach dem Spiel in Zug am Samstagabend zurück in die Quadratestadt gefahren. Nach einem freien Sonntag ist die Mannschaft seit Montag wieder auf dem Eis. Am Freitag, 18.30 Uhr, steht das Testspiel beim Ligakonkurrenten Kölner Haie in der Kölnarena 2 an. Danach dürfen die Spieler ein paar wenige Tage durchschnaufen, ehe es weitergeht.
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