Mannheim. Ilari Melart wollte die Stimmung noch einmal in vollen Zügen genießen. Bevor es nach dem überzeugenden 6:2-Sieg gegen Bietigheim auf die Ehrenrunde ging, schnappte sich der finnische Verteidiger der Adler Mannheim seinen Sohn Leon, nahm ihn auf den Arm – und zusammen ging es wieder raus aufs Eis, wo die Fans ihre Mannschaft mit lautem Applaus begrüßten. „Das war die bisher beste Stimmung, seit ich für die Adler spiele“, sagte der 32-Jährige, der vor der Saison vom schwedischen Meister Växjö Lakers nach Mannheim gewechselt war: „Als wir zum ersten Mal das Eis betraten, habe ich gedacht: Wow, heute ist etwas anders.“
Erstmals standen sich die Adler und die Steelers in einem DEL-Spiel gegenüber. Nur 100 Kilometer trennen Mannheim und Bietigheim voneinander – und auch wenn für die eingefleischten Fans der Blau-Weiß-Roten nur das Duell mit den Löwen Frankfurt als echtes Derby durchgeht, hatte der Vergleich mit dem Aufsteiger etwas, das diesem Gefühl schon ziemlich nah kam.
Mehr als 400 Anhänger hatten die Steelers in die SAP Arena begleitet. Während sich beide Mannschaften einen packenden Schlagabtausch auf dem Eis lieferten, gaben die Fans auf den Rängen alles. „Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie habe ich wieder so einen prall gefüllten Gästeblock gesehen. Für mich war das ein weiterer Schritt zurück zur Normalität“, betonte Mannheims Angreifer Jason Bast.
Die Partie gegen die Schwaben, die vier der vergangenen fünf Spiele gewonnen hatten, verlief so ganz nach dem Geschmack des Deutsch-Kanadiers. „Wir sind mit viel Energie aus der Kabine gekommen“, sagte Bast über das erste Drittel, in dem die Mannheimer die Weichen auf Sieg stellten. Nico Krämmer (3.), Tim Wohlgemuth (11.) und Nigel Dawes in Überzahl (14.) sorgten mit ihren Toren für die Belohnung, da störte selbst der zwischenzeitliche Ausgleich von Riley Sheen (7.) kaum.
Im Gegenteil, das 1:1 war für Trainer Pavel Gross der Beleg dafür, dass sich mit den Steelers kein gewöhnlicher Aufsteiger in Mannheim präsentierte: „Dieses Tor war ein Paradebeispiel dafür, dass Bietigheim ein paar clevere Jungs in seinen Reihen hat.“ Erst nachdem Dawes auf 4:1 erhöht hatte (25.), nahm der Favorit den Fuß ein wenig vom Gaspedal. Gross registrierte das, weswegen er sein Team zwar für seine mentale Bereitschaft lobte, jedoch nicht vollauf zufrieden war: „Das erste Drittel war super, wir haben fast 20 Schüsse abgegeben und hatten gute Chancen. Ich hatte aber nach der ersten Pause das Gefühl, dass wir uns auf das Nötigste beschränkt haben.“
Powerplay ein Faustpfand
So waren die Gäste nach Norman Hauners 4:2 (35.) wieder im Spiel – für Gross’ Geschmack etwas zu lange. Erst das Tor von Jordan Szwarz zum 5:2 (49.), der nach einer gerade abgelaufenen Strafe gegen Bietigheim einnetzte, brachte die Vorentscheidung. Borna Rendulic traf in Überzahl zum Endstand (57.).
Diese Szene nahm Gross zufrieden zur Kenntnis, denn schon beim 4:1 in Schwenningen hatte diese Powerplay-Formation getroffen, nachdem sie zu Saisonbeginn Schwierigkeiten gehabt hatte. „Die Jungs haben das zu langsam und umständlich gespielt. Das war nicht produktiv. Wir haben vor dem Wochenende darüber gesprochen“, sagte Gross. Die Spieler haben ihm anscheinend zugehört.

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