Fußball

Dann eben mit Wucht! SV Waldhof fährt nächsten Heimsieg ein

Viertes Heimspiel, vierter Sieg: Beim SV Waldhof läuft es im Carl-Benz-Stadion weiter makellos. Gegen die SpVgg Bayreuth musste Trainer Christian Neidhardt dafür jedoch gegen Ende die Mittel ändern

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Jan Zurheide
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Gelöste Stimmung bei den Waldhof-Spielern Daniel Keita-Ruel, Bentley Baxter Bahn und Marcel Seegert (v.l.n.r.) nach dem nächsten Heimsieg. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim. Knapp 70 Minuten lang hatte es der SV Waldhof im Drittliga-Duell mit Aufsteiger SpVgg Bayreuth spielerisch probiert. Gepflegter Aufbau, gekonnte Verlagerungen, raumbringende Steilpässe, trickreiche Außen und dynamische Angreifer – die Mannheimer brachten vieles davon auf den Platz, was ein attraktives Spiel ausmacht. Einzig die Effizienz und mitunter der letzte Pass ließen zu wünschen übrig.

Etwas mehr als 20 Minuten blieben SVW-Trainer Christian Neidhardt und seinem Team also noch, um die makellose Heimbilanz mit vier Siegen aus vier Ligaspielen beizubehalten. Da entschied sich Neidhardt dazu, die Herangehensweise zu ändern: Für die Schlussphase sollte die feine Klinge gegen die Brechstange getauscht werden.

Mit Daniel Keita-Ruel, Marten Winkler und Pascal Sohm standen drei Sturmkanten zur Einwechslung bereit. Für sie hatten mit Dominik Martinovic, Adrien Lebeau und Berkan Taz drei dynamische Techniker zu weichen. „Wir mussten das Spiel verändern, weil wir fußballerisch nicht mehr weiter gekommen sind“, erklärte Neidhardt.

Neidhardts Idee geht auf

Mittelfeldmotor Marco Höger war froh um diese Optionen von der Bank: „Es ist wichtig und gut für uns, die Statik des Spiels verändern zu können. Die Wechsel haben uns einen Push gegeben und da sieht man auch, dass die Breite im Kader ganz ordentlich ist.“



Neidhardts Idee, mit der Wucht der körperlicheren Joker doch noch zum Heimsieg zu kommen, ging am Ende auf: Vier Minuten vor Schluss schraubte sich Sohm bei einem Eckball hoch, köpfte und blieb auf den Beinen, sodass der Angreifer auch noch für den Abpraller bereitstand und den Ball aus kurzer Distanz ins Netz jagte. Ein Tor des Willens, ein Tor der Wucht – eben genau so, wie es Neidhardt für die Schlussphase vorgesehen hatte.

Dafür feiern lassen wollte sich der Coach aber nicht. „Was mir momentan im Fußball tierisch auf den Sack geht, ist, dass, wenn so etwas gelingt, immer alles toll ist, und wenn es nicht funktioniert, die Fragen genau andersherum kommen“, monierte Neidhardt.

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Befreiung für Siegtorschützen Pascal Sohm

Dass Siegtorschütze Sohm mit seinem Treffer nicht nur seine Mannschaft für ein dominant geführtes Spiel, sondern auch sich selbst mit seinem ersten Saisontor belohnte, glich auch für den 30-Jährigen einer Befreiung. „Das tut natürlich der Seele gut. Für einen Stürmer ist es immer wichtig, das erste Tor zu schießen. Solange noch die Null steht, ist das nicht so schön. Danach geht vieles einfacher.“

Im ersten Durchgang hatte Bayreuths Alexander Nollenberger die Gäste mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze in Führung gebracht (14.), ehe Martinovic nur drei Minuten später nach starker Einleitung von Marco Höger und Adrien Lebeau per Drehschuss aus neun Metern ausglich (17.).

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Nicht nur beim Ausgleichstor wusste Lebeau mit vielen Ideen und trickreichem Spiel zu gefallen. In der Vorwoche bei der SV Elversberg hatte der Trainer den Franzosen noch aus dem Kader gestrichen. Nach einer starken Trainingswoche ging es für den Franzosen direkt wieder in die Startelf. „Die Gründe, warum ich letzte Woche nicht gespielt habe, soll besser der Trainer erklären“, sagte Lebeau. „Heute war ich sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich komme jetzt auch körperlich immer besser in Form und erreiche langsam sogar ein besseres Niveau als vergangene Saison.“

Lebeau muss in der 70. Minute vom Feld

Zu den Gründen für den Verzicht auf Lebeau in Elversberg bezog Neidhardt dann auf der Pressekonferenz Stellung: „Adrien hat uns letzte Woche im Abschlusstraining durch seine Leistung und Körpersprache deutlich gezeigt, dass er nicht spielen möchte. Die Maßnahme hat er sich dann zu Herzen genommen, hat gut trainiert und heute eine sehr gute Leistung gezeigt.“

Dass Lebeau trotz vieler Ideen und starker Aktionen in der 70. Minute vom Feld musste, lag dann weniger an seiner Leistung, als vielmehr an der benötigten Wucht im letzten Drittel, mit der der Trainer am Ende alles richtig machte. Auch wenn er das nicht hören will.

Das nächste Spiel in der 3. Liga: Ingolstadt gegen SV Waldhof (Samstag, 10. September, 14 Uhr). Alle Spiele der 3. Liga live bei MagentaSport.

Redaktion Editor der Sportredaktion

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