3. Liga

Joker Sohm erlöst den SV Waldhof

Mit einem 2:1-Erfolg gegen die SpVgg Bayreuth und dem vierten Sieg im vierten Heimspiel macht der SV Waldhof Mannheim einen großen Sprung in der Tabelle

Von 
Jan Zurheide
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Pascal Sohm erzielt das 2:1. © PIX-Sportfotos/Lukas Adler

Mannheim. Am Ende war es ein Eckball. Und ein Joker. Und ein bisschen die Brechstange. Als der eingewechselte Pascal Sohm vier Minuten vor Schluss im zweiten Versuch den Ball aus kurzer Distanz ins Tor der SpVgg Bayreuth drosch, bebte das mit 7121 Zuschauern gefüllte Carl-Benz-Stadion. Der 2:1-Erfolg gegen den Aufsteiger aus der Regionalliga Bayern war der vierte Sieg im vierten Liga-Heimspiel – und er hievte den SV Waldhof von Rang 9 auf 4.

Dabei hatte die Partie mit einem Schock für den SVW begonnen. Nach einer kurzen Abtastphase zeigten sich die Gäste aus Oberfranken eiskalt, als Alexander Nollenberger über die linke Seite in Szene gesetzt wurde, noch einige Meter machte und den Ball rechts unten im Tor versenkte (14.).

Wie schon im vergangenen Heimspiel gegen Borussia Dortmund II hatte die Elf von SVW-Trainer einen Rückstand im eigenen Stadion zu verarbeiten. Doch anders als gegen die BVB-Reserve antworteten die Blau-Schwarzen diesmal schnell auf das 0:1.

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Vierter Heimsieg für Waldhof Mannheim gegen Bayreuth

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Nur drei Minuten nach dem Gegentor öffnete Marco Höger mit einem starken Ball auf die linke Seite das Spiel und setzte Adrien Lebeau – neben Rechtsverteidiger Niklas Sommer und Mittelstürmer Dominik Martinovic einer von drei Neuen in der Startelf – in Szene. Lebeaus Direktpass ins Zentrum kontrollierte Martinovic. Auch eine Drehung erlaubte die Bayreuther Defensive dem Angreifer noch, sodass dieser keine Probleme hatte, mit einem platzierten Flachschuss in die linke Ecke auszugleichen (17.).

Die Hausherren erspielten sich im Laufe der ersten Halbzeit eine klare Feldüberlegenheit, doch der letzte Punch fehlte. Nah am 2:1 war der Waldhof dann jedoch in der 31. Minute, als Bayreuths Verteidiger Alexander Groiß eine eigentlich harmlose Sommer-Hereingabe schwach abwehrte, wodurch sich Dominik Kother die Kugel schnappen konnte und sie aus etwas spitzem Winkel halbrechts im Strafraum knapp am langen Pfosten vorbeilegte.

Die Gäste erzeugten nach ihrem Führungstreffer kaum noch Torgefahr, wurden in der Schlussphase der ersten Halbzeit aber doch noch einmal gefährlich. Erneut war es Nollenberger, der über die linke Seite für Alarm sorgte, mit einem Haken nach innen zog und vom Strafraumeck aus abzog. Leicht abgefälscht flog der Ball an den rechten Pfosten (40.).

Mehr Wucht mit Dreifachwechsel

Dass der SVW in der ersten Halbzeit mehr Spielwitz und Kreativität verbreitete lag vor allem am neu ins Team gerückten Lebeau, dem dann auch die letzte Aktion der ersten Hälfte vorbehalten war. Auf der linken Seite ging der Franzose mit einem Übersteiger an seinem Gegenspieler vorbei und bediente mit einer überlegten Rückgabe ins Zentrum Kother, dessen Schuss aus zwölf Metern aber gerade so noch geblockt wurde (43.).

In der zweiten Halbzeit zogen sich die Bayreuther weiter zurück. Dem SVW fehlten jedoch häufig die Mittel gegen die defensiven Gäste. Lange Zeit war Kothers Freilauf nach schönem Zuspiel von Marco Höger die beste Gelegenheit. Doch frei vor Bayreuths Torwart Sebastian Kolbe fehlte es dem 22-Jährigen an der nötigen Wucht im Abschluss (60.).

Eben die wollte SVW-Trainer Christian Neidhardt dann in den letzten 20 Minuten sehen, als er mit Daniel Keita-Ruel, Marten Winkler und Pascal Sohm gleich drei eher körperliche Spieler brachte und somit die Herangehensweise seiner Elf veränderte. „Wenn man gegen Ende solche Spieler einwechseln kann, hat man natürlich die Erwartung, dass dabei auch etwas rumkommt“, sagte Neidhardt.

Und es kam etwas herum: Eine Ecke von Marc Schnatterer landete in der 86. Minute bei Sohm, dessen Kopfball noch abgeblockt wurde. Doch der Ball fiel dem Joker erneut vor die Füße und aus vier Metern jagte ihn der Angreifer ins Tor. Erlösender Jubel auf den Tribünen, auf der Bank – und natürlich auch auf dem Feld. „Das tut natürlich gut, denn wir waren die bessere Mannschaft und da wäre es sehr ärgerlich gewesen, wenn wir nicht gewonnen hätten“, sagte Sohm, der sich seinen ersten Saisontreffer für ein ganz wichtiges Tor aufgehoben hatte.

Redaktion Editor der Sportredaktion

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