Verkehrsversuch

Verkehrsversuch: Das sagt der Bezirksbeirat Innenstadt/Jungbusch

Der Bezirksbeirat Mannheim-Innenstadt/Jungbusch beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Verkehrsversuch. Was die Räte kritisieren und wie es weitergeht.

Von 
Sylvia Osthues
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Die Schranke zwischen den Planken und der Freßgasse war zuletzt noch immer nicht abgebaut. © Sylvia Osthues

Mannheim. Zum umstrittenen Verkehrsversuch erklärte Ulrike Kleemann vom Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung bei der Sitzung des Bezirksbeirats Innenstadt/Jungbusch, sie sei noch stark mit der Evaluation beschäftigt und könne deshalb noch keine Ergebnisse vorlegen. Die Stadtplanerin berichtete über den Ablauf des Versuchs, bei dem zur Verhinderung des Durchgangsverkehrs, Schranken auf der Freßgasse im Bereich Kaufhof und auf der Kunststraße im Kreuzungsbereich Breite Straße aufgestellt wurden.

Schranken werden bis Mitte Mai abgebaut

„Nach Abbruch des Verkehrsversuchs am 13. März 2023 wurden die letzten Bausteine der Evaluation gesammelt“, erzählte Kleemann. Durchgeführt worden sei auch eine Befragung der betroffenen Bürgerschaft, Gewerbetreibenden und Einzelhändler. „Die Erhebungen werden fortgesetzt“, versprach Kleemann. Der Rückbau der Maßnahmen solle bis Mitte Mai 2023 abgeschlossen sein. „Die Schranken werden abgebaut, Fahrradbügel und Lieferzonen aber bleiben“, so Kleemann. Am 25. Mai 2023 folge die Beratung im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT).

Der Rückbau der Maßnahme soll bis Mitte Mai 2023 abgeschlossen sein: Die Schranken werden entfernt, Fahrradbügel und Lieferzonen bleiben. © Sylvia Osthues

Stadtrat Gerhard Fontagnier (Grüne), der die Bezirksbeiratssitzung leitete, bedauerte, dass es keine Mehrheit für eine dauerhafte Sperrung gab. Bezirksbeirat Karim Baghlani (SPD) wollte wissen, ob Sinn und Zweck des Verkehrsversuchs erreicht wurden. Kleemann erwiderte: „So gravierend war der Rückgang nicht, es waren circa 4000 Fahrzeuge weniger.“ Bezirksbeirat Johannes Schmidt (FDP) kritisierte die durchgezogene Sperre auf der verlängerten Breiten Straße in Richtung Schloss. „Dadurch war zwischen den Quadranten keine Querung möglich.“

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Bezirksbeirat Christian Kirchgässner (CDU) begrüßte zwar die Aufenthaltsqualität und den verbesserten Verkehrsfluss in der Innenstadt durch den Verkehrsversuch, kritisierte jedoch die Umsetzung, „wie sich der Verkehr reingequält hat in die Freßgasse und die Quartiere“. „Der Durchfahrtverkehr soll raus aus der Innenstadt, aber es geht nicht alles auf dem Ring“, meinte er. Bezirksbeirat Marko Andelic (SPD) glaubt, dass durch die Sperrung die Zahl der Poser zurückgegangen ist.

Zahl der Poser ging zurück

Polizeidirektor Frank Hartmannsgrube bestätigte, auch die eigens eingerichtete Poser-Abteilung der Polizei habe eine leichte Reduzierung festgestellt. Doch sie rechneten wieder mit einem Anstieg, wenn das Wetter schöner wird. Petar Drakul, persönlicher Referent des Oberbürgermeisters, wies auf ein Beteiligungsprojekt verschiedener Akteure für eine lebenswerte Innenstadt hin. „Wir hoffen durch eine breite Abfrage auf die ein oder andere gute Idee“, sagte er.

Freie Autorin

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