Sirenen und Handy-Benachrichtigung

So erlebte Mannheim die Sirenen am bundesweiten Warntag

Der Warntag testet die Abläufe für den Ernstfall. Unsere Facebook-Abonnenten aus Mannheim und der Region berichten, ob und wie sie die Warnung erreicht hat. Dabei werden Probleme deutlich

Von 
Alina Reissenberger
Lesedauer: 
Zum bundesweiten Warntag löst die Feuerwehr in Mannheim die Sirenen aus. © dpa

Mannheim. Michael Sinthern hätte im Ernstfall nichts von einer Katastrophe vor der Haustür mitbekommen. Er kommentiert unter dem Facebook-Livestream der Sirenen vom Dach des Mannheimer Morgens, dass er um 11 Uhr seelenruhig unter der Dusche stand. Die Sirenen gingen wohl im Wasserplätschern unter. Die Reaktionen der "MM"-Facebook-Nutzer zeigen insgesamt ein gemischtes Bild.

Um das im Falle einer echten Gefahr für die Bevölkerung besser zu machen, probte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am Donnerstag die Abläufe. Mit dem bundesweiten Warntag will die Behörde herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde.

Mannheimer erschrecken sich über lauten Alarm

Die Reaktionen unserer Facebook-Community sind gemischt. Der Nutzer Holo Pitti Claus bezeichnet die Warnung als halbherzige Aktion. Als er um Punkt 11 Uhr auf der Toilette saß, hätte er die Sirenen fast überhört. Ähnlich ging es der Nutzerin Angie Weißnet auf dem Vogelstang: Bei geschlossenem Fenster seien die Sirenen zu leise, merkt sie an. Eine andere Nutzerin fand die Sirenen auch in Wiesloch zu leise.

Anders ging es Jessica Bund und Christina Hapunkt: Bei ihnen sei der Heulton so laut gewesen, dass sie sich „erschrocken ohne Ende“ und fast vom Stuhl gefallen seien. Das passt zum Eindruck, den viele Nutzer auf Twitter schildern: Dort trendete kurz nach 11 Uhr der Hashtag #Herzinfarkt.

Einige Mannheimer zeigten sich zufrieden mit den Warnmeldungen. Beim vergangenen Warntag waren laut Anika Kumar die Vögel im Garten lauter als die Sirenen, dieses Mal sei der Alarm gut hörbar gewesen. Ähnliches melden Nutzer vom Mannheimer Handelshafen, der Schönau und der Neckarau.

Mehr zum Thema

Katastrophenschutz

Im Notfall nicht zu überhören: Kommunen in der Region bauen Sirenennetz auf

Veröffentlicht
Von
Michaela Roßner
Mehr erfahren

Kommentar Versäumnisse im Katastrophenschutz - für den Ernstfall gerüstet sein

Veröffentlicht
Kommentar von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Probewarnung

Wie die Menschen in Mannheim auf den Probealarm reagiert haben

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Keine Warnmeldung auf dem Handy

Um Warnmeldungen auf das Handy zu bekommen, sollte das Smartphone das neueste Softwareupdate haben. Bei einigen Modellen mussten Nutzer zudem in den Einstellungen aktivieren, dass sie auch Testwarnungen empfangen wollen. Bei diesen Voraussetzungen wundert es nicht, dass einige Nutzer keine Benachrichtigung auf ihr Smartphone bekamen. Während Markus Brühl berichtet, dass sein Handy eskaliert sei, ging bei Nutzerin Thea Weindel keine Meldung ein.

Handy wechselt die Sprache

Eine Besonderheit, die bei mehreren Nutzern auftrat: Das Handy wechselte auf einmal die Sprache und zeigte eine englische Warnmeldung. Beate Maria Laug berichtet, dass ihr Handy sogar anfing, die Meldung auf Englisch vorzulesen.

Wie die Reaktionen unserer Leser zeigen, ist die Arbeit für das Bundesamt nicht mit der Entwarnung um 11.45 Uhr beendet. Die Beurteilung des Probealarms steht aus.

Redaktion Online-Redaktion

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen