Mannheim. Gleich morgens um 9 Uhr ist der Andrang groß, eine Menschenmenge steht vor dem Eingang und staut sich bis zur Straße, bis zum Abend sind es 21.000 Besucher. Damit bestätigt sich: „Auf diesen Tag haben viele Mannheimer gewartet“, sagt Oberbürgermeister Christian Specht zur Eröffnung des Maimarkts. „Schon als kleines Kind durfte ich auf den Maimarkt, und es war für mich immer ein großes Erlebnis“, so Specht. Für die Mannheimer sei der Maimarkt „ein besonderer Tag und eine besondere Jahreszeit“. Zugleich sei der Maimarkt „ein Signal der Zuversicht und der Hoffnung“ für die Wirtschaft der Region, „dass wir uns wieder rausarbeiten aus dem Tal“ und dass die Folgen der Pandemie überwunden sind. Daher sei der Maimarkt „in Zeiten großer Veränderung ein Stück Stabilität“, während andere Verbrauchermessen nicht mehr stattfinden. Dafür dankt Specht ausdrücklich der von Familie Goschmann geführten Mannheimer Ausstellungsgesellschaft, die seit 1962 die Verantwortung für den Maimarkt trägt.
Specht lobt besonders, dass sich das Thema Nachhaltigkeit „wie ein grüner Faden durch alle Fachschauen“ ziehe und es gerade zur Energiewende viele Informationen gibt, ob bei den Handwerkern als den „wahren Helden der Energiewende („Denn ohne sie geht es nicht“) oder bei der MVV Energie AG.
Ausdrücklich würdigt Specht das Engagement der Rettungsdienste und Feuerwehren der gesamten Region in der Sonderschau „Unser Schulterschluss für Ihre Sicherheit“. Hier werben die Blaulichtorganisationen für das Ehrenamt „und zeigen, was für unsere Sicherheit geleistet wird“. Zudem hebt der Oberbürgermeister den Beitrag der Landwirtschaft zu der Großveranstaltung hervor: „Der Maimarkt ist immer auch Respektbekundung für die überlebenswichtige Arbeit der Bäuerinnen und Bauern.“
Specht wirbt für Klinik-Verbund und kämpft für Erhalt des Kaufhof
Specht nutzt den Maimarkt aber auch zu einem Appell an die Landesregierung, die Verbundlösung der Kliniken Mannheim und Heidelberg zu ermöglichen. „Wir kämpfen für unser Klinikum, weil es eine zentrale Rolle spielt bei der Gesundheitsversorgung der Bürger der gesamten Metropolregion“. Der Verbund würde es auch ermöglichen, die großen Potenziale der Medizintechnik in der Region zu nutzen. Mit Blick auf die zeitgleich zur Eröffnung des Maimarkts stattfindende Mitarbeiterversammlung bei Kaufhof sagt Specht: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Standort Mannheim von der Schließungsliste zu streichen“, so der Oberbürgermeister: „Ich hoffe, dass uns das gelingt und wir eine Perspektive für den Standort und die Mitarbeiter haben“.
Landwirtschaftsminister Peter Hauk geht allerdings in seiner Rede auf die Aussagen des Oberbürgermeisters zu Klinikum und Kaufhof überhaupt nicht ein. Wie Specht bezeichnet er den Maimarkt als Signal der Hoffnung und der Zuversicht in einer zeit wirtschaftlicher Depression: „Möge von ihm ein Impuls in die gesamte Metropolregion ausgehen“, so der Minister, der sonst allgemein über Landwirtschaftsthemen vom Biogas bis zu Gewächshäusern und dem Rückgang beim Gemüseanbau spricht. Als er fordert, die Menschen müssten mehr arbeiten, und verlangt, „dass Nichtarbeiten honoriert wird, muss ein Ende haben“, schallt ihm aus dem Festzelt zweimal der Ruf „aufhören“ entgegen.
„Ich weiß, wir haben sie behindert“, erinnert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, in seiner Ansprache an die Protestaktionen der Landwirte. Die von der Bundesregierung geplante Besteuerung des Diesels für landwirtschaftliche Fahrzeuge sei nur der Auslöser der Proteste gewesen. Generell bräuchten Bauern, die „Teil der Lösung bei Tierwohl, Biodiversität und Klimawandel“ seien, weniger Bürokratie, dafür mehr Perspektiven und unternehmerische Freiheit. Dafür sei es „höchste Zeit“, fordert Ruckwied.
Die Musik zur Eröffnung des Maimarkts steuert das Mannheimer Polizeiorchester bei, das gleich darauf seine Instrumente einpackt und noch mal auf dem Neuen Messplatz zur Eröffnung der Maimess spielt. „Die Maimess gehört zu Mannheim wie der Maimarkt“, eröffnet Oberbürgermeister Specht die bis 12. Mai dauernde Veranstaltung mit rund 140 Buden und Fahrgeschäften. Der Fassanstich gelingt ihm mit vier Schlägen.
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