Mannheim. Das ist ja mal eine richtig gute Nachricht, die da am Mittwoch aus Berlin kam: Der Bund fördert die Sanierung des Rheinauer Parkschwimmbades mit 1,6 Millionen Euro. Aber: Der Anteil der Stadt in Höhe von 600 000 Euro ist frühestens 2025 verfügbar. Im Jahr darauf aber soll es losgehen. „Ich finde die Nachricht großartig!“, freut sich Christoph Hambusch, der Vorsitzende des Fördervereins: „Mit der Förderung können wir das Bad fit machen für die Zukunft“, frohlockt auch Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer.
Erneuerung der Sprungtürme und Umkleiden geplant
Das ist aber auch dringend nötig. „Für uns als Förderverein ist seit langem klar, dass das Parkschwimmbad generalsaniert werden muss“, sagt Hambusch. Zwar verfügt es über eine geradezu malerische Anlage, die ja auch seinen Namen begründet. Die Technik jedoch entstammt der Zeit, in der es gebaut wurde, nämlich aus den 1960er Jahren.
Dringend saniert werden müssen vor allem die, so Klara Scheffler, Pressesprecherin des Sportdezernates, „altersbedingt störanfälligen“ Umwälzpumpen für das Badewasser und die Entwässerungsleitungen. Auch der Sprungturm und die Rutsche im Nichtschwimmerbecken, der Boden des Kinderplanschbeckens und die Umkleiden bedürfen dringend einer Erneuerung.
Im städtischen Etat war dafür bislang kein Geld vorhanden. Da traf es sich, dass der Bund einen Klima- und Transformationsfonds auflegte. Bestandteil ist unter Federführung des Bauministeriums ein Sonderprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur, ausgestattet mit 476 Millionen Euro.
Bundestagsabgeordnete setzen sich für Gelder ein
Im Herbst beschloss der Gemeinderat, sich mit dem Projekt Parkschwimmbad für eine Förderung aus dem Programm zu bewerben. Allerdings blieb der Förderverein skeptisch: „Der Oberbürgermeister meinte in der Gemeinderatssitzung, dass es sich nur um einen Sicherungsbeschluss handeln würde und eine Sanierung nicht geplant sei“, erinnert Vorsitzender Hambusch.
Ohnehin war das Projekt in Berlin ja nur eines von 995, die aus fast 750 Kommunen eingereicht wurden. Im Bundestag hatte es jedoch engagierte Befürworter. „Mein Gemeinderat-Fraktionsvorsitzender Thorsten Riehle hat mich frühzeitig auf die Notwendigkeit der Sanierung aufmerksam gemacht“, berichtet die Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori (SPD): „Ich bin tätig geworden und konnte die Antragstellung als Mitglied des Bauausschusses positiv begleiten.“ Auch eine zweite Repräsentantin Mannheims in Berlin, Gökay Akbulut (Linke), „hatte sich für die Förderung eingesetzt“, wie ihr Büro mitteilt. Und siehe da: Am Mittwochnachmittag entschied der mächtige Haushaltsausschuss des Bundestages: Das Projekt Rheinau ist mit dabei.
Anteil der Stadt ist im aktuellen Haushalt nicht vorhanden
Allerdings gibt es, bevor es mit den Arbeiten losgehen kann, noch eine Hürde: Der Bund zahlt zwar 75 Prozent der Kosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro, also rund 1,6 Millionen. Aber immer noch verbleiben etwa 600 000 Euro bei der Stadt. Sind die im gerade beschlossenen Haushalt vorhanden? „Nein“, sagt Thorsten Riehle. „Das ist auch nicht notwendig gewesen“, beruhigt der SPD-Fraktionschef.
Denn die Bundesmittel würden in Tranchen ausbezahlt und auch die Arbeiten selbst ja in Etappen ausgeführt. „Mittel hierzu sind in der mittelfristigen Finanzplanung 2025 ff. in Höhe von 2 126 672 Euro veranschlagt“, versichert Stadtsprecherin Scheffler. „Sorge, dass uns die Finanzierung nicht gelingt, habe ich eigentlich nicht“, beruhigt Riehle: „In einem Haushalt, der jährlich 1,5 Milliarden Euro umfasst, lässt sich eine solche Summe über vier Jahre gut darstellen.“ Und er verbürgt sich: „Ich werde sehr darauf achten, dass das nicht vergessen wird.“ Zumal: „Ich bin mir sicher, dass die Kolleginnen und Kollegen, die sich aus den anderen Fraktionen um Rheinau kümmern, das ebenso tun werden.“
Umbau des Freibads in der Wintersaison
„Ausgeführt werden die Arbeiten ab 2026 in den Schließzeiten des Bades“, kündigt Scheffler an. Das wünscht sich auch der Förderverein und sieht dies auch als möglich an: „Immerhin ist das Bad im Winter fast sechs Monate geschlossen“, erinnert Vorsitzender Hambusch: „Da gibt es viel Zeit zum Sanieren.“
Überhaupt hofft der Förderverein, dass Planung und Ausführung in enger Abstimmung mit den seit Jahren für die Einrichtung engagierten Ehrenamtlichen erfolgen: „Die Verwaltung ist aber bislang nicht auf uns zugekommen“, bedauert Hambusch und kündigt daher an: „Wir werden im Rahmen des im Frühjahr geplanten Planungsgesprächs mit Fachbereichsleiter Uwe Kaliske diese Thematik offensiv ansprechen.“ Immerhin bedeute der jetzige Erfolg ja, so lobt Stadtrat Riehle, „auch eine Wertschätzung für die tolle Arbeit des Parkschwimmbad-Teams auf der Rheinau“.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-wumms-aus-berlin-fuer-parkschwimmbad-mannheim-rheinau-_arid,2030886.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/rheinau-hochstaett.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/rheinau-hochstaett_artikel,-rheinau-hochstaett-wie-die-buerger-in-mannheim-rheinau-das-parkschwimmbad-gerettet-haben-_arid,1981625.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Finanzierung Bundeszuschuss für Parkschwimmbad Rheinau ist bemerkenswert