Finanzierung Bundeszuschuss für Parkschwimmbad Rheinau ist bemerkenswert

Der Bund fördert die Sanierung eines Freibades in Mannheim-Rheinau mit 1,6 Millionen Euro. Redakteur Konstantin Groß vermutet dahinter vor allem eine Mannheimer Politikerin.

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Konstantin Groß
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Mannheim. Ja, es mag ein wenig seltsam anmuten, sich bei Minusgraden und Schneetreiben ausführlich einem Freibad zu widmen. Doch der Anlass rechtfertigt dies: Die Bundesrepublik Deutschland fördert die Sanierung eines städtischen Schwimmbades in einem Mannheimer Vorort - das ist in der Tat bemerkenswert, aber auch durchaus aufschlussreich bezüglich Mannheimer Politik.

Zunächst einmal ist es jedoch eine ganz tolle Sache für das Bad. So schön seine Anlage ist, so beklagenswert ist der Zustand der Infrastruktur. Das ist schon auf den ersten Blick zu sehen, an den Umkleiden und in den Becken. Noch folgenschwerer ist er dort, wo man es nicht sieht, bei den Leitungen aus den 1960er Jahren. Nun kommt es darauf an, dass die Stadt ihren Anteil aufbringt; alles andere wäre ja nur peinlich.

Und es ist ein angemessenes Geschenk für die Ehrenamtlichen des Fördervereins - zum Ende seines Jubiläumsjahres, in dem er sein 20-jähriges Bestehen feierte. Dass die örtliche Politik das Projekt so intensiv unterstützt, das ist auch, ja vor allem sein Verdienst.

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Als Förderverein für eine kommunale Einrichtung blickt er interessiert auf die Neubesetzung der Verwaltungsspitze. Die Oberbürgermeister-Wahlen sind für ihn ein Glück. Jeder Kandidat ist gezwungen, ein Bekenntnis zum dauerhaften Fortbestand dieser Einrichtung abzugeben; wer dies nicht tut, bräuchte mit seinem Wahlkampf im flächenmäßig zweitgrößten Stadtteil Mannheims gar nicht erst anzufangen.

Thorsten Riehle agiert entsprechend - sei es zum Wohle seiner Partei oder für eigene Ambitionen. Seine positive Rolle beim Einfädeln dieses Zuschusses ist unstrittig. Dieser Befund gilt aber vor allem für Isabel Cademartori. Denn natürlich ist der jetzige Erfolg vor allem das Verdienst der Abgeordneten aus der Kanzler-Partei. Nach nur einem Jahr in Berlin ist die Sozialdemokratin eine zentrale Akteurin Mannheimer Politik: Gerade eine zweiseitige Würdigung im „Spiegel“, nun Erfolg in einer wichtigen kommunalen Sache - für viele ist diese Beobachtung die zweite Überraschung beim jetzigen Projekt.

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