Mannheim. Die Nachfrage nach Wohnungen in Mannheim ist groß. Um dieser möglichst gerecht zu werden, hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBG im Stadtteil Schönau nun mit dem Bau von insgesamt 288 geförderten Wohnungen begonnen. Kein einfaches Unterfangen in diesen Zeiten, in denen die Lage in der Bauwirtschaft angespannt ist. Teure Preise, hohe Zinsen und nicht zuletzt der Fachkräftemangel bereiten Schwierigkeiten.
Dennoch: „Wir machen weiter mit dem Bauen von sozialem Wohnraum, insbesondere hier auf der Schönau, wo seit 20 Jahren die größte städtebauliche Entwicklungsmaßnahme - auch finanziell - stattfindet“, sagt Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) im Gespräch am Rande des Spatenstichs für den Neubau der Wohnungen. „Wir arbeiten antizyklisch. Gerade in der Krise investieren wir weiter“, hatte er zuvor in seiner Rede betont. „Auch wenn es finanziell momentan sehr, sehr eng ist bei uns im Haushalt.“ Doch es sei wichtig, „dass wir beim sozialen Wohnungsbau keine Abstriche machen“.
Für 29 Millionen Euro soll auf der Mannheimer Schönau „ein breiter Wohnmix entstehen“
In der Rastenburger Straße im Nordwesten der Schönau entstehen nun in zwei Neubauten bis voraussichtlich Herbst 2026 zunächst die ersten 90 der 288 Wohnungen. Nach Angaben von GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings werden rund 29 Millionen Euro in das Projekt investiert. Für das Geld soll „ein breiter Wohnungsmix entstehen, um Wohnraum für unterschiedliche Bedarfe anbieten zu können“, erklärt Frings. So entstehen barrierefrei erreichbare Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Balkon oder Loggia. Die Flächengrößen liegen zwischen 49 und 104 Quadratmeter. Eines der Gebäude werde sich über vier, das andere über fünf Etagen strecken. Zwischen den Gebäuden wird zudem ein Aufenthaltsbereich errichtet. Verzichten müssen die Mieter aus Kostengründen auf eine Tiefgarage. Pro Wohnung wird dafür jeweils ein Parkplatz im Außenbereich zur Verfügung stehen, so Frings.
Die Gebäude werden energieeffizient und nachhaltig gebaut sowie begrünt und mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausgestattet sein. „Wir wollen unseren Wohnungsbau so ausrichten, dass wir nicht nur eine Perspektive für Menschen mit geringeren Einkommen schaffen, sondern sie auch teilhaben lassen an der ökologischen Transformation“, erklärt Oberbürgermeister Specht. Ohne finanzielle Unterstützung sei das in der Form, wie es auf der Schönau geschieht, nicht möglich, sagt er und spricht die Bundes- und Landesförderungen an.
GBG-Geschäftsführer Frings geht ins Detail: „Alle Wohnungen werden mit Landeswohnraumfördermitteln öffentlich gefördert. Das heißt, am Ende wird der Mietpreis im Vergleich ein Drittel günstiger sein.“ Und das obwohl die GBG auf der Schönau insgesamt rund 1700 Wohnungen schrittweise erneuern möchte. „Ein kleiner Teil wird neu gebaut, der größere Teil wird komplett modernisiert“, erklärt Frings. Die Mietpreise bei einem Investitionsvolumen für die Modernisierungen von mehr als 130 Millionen Euro zugleich niedrig zu halten, sei ohne die Förderungen nicht machbar.
Die beiden Gebäude mit den 90 Wohnungen in der Rastenburger Straße sind nun der erste Neubauabschnitt. Durch die Punkt- und Riegelbauweise gelinge es, die zur Verfügung stehende Fläche nachzuverdichten. „Die Wohnfläche ist im Vergleich 30 Prozent höher als im Altbestand“, erläutert Frings. Weitere rund 200 neue Wohnungen entlang der Königsberger Allee will die GBG bis 2030 auf dieselbe Art und Weise realisieren. Mit den dann insgesamt 288 neuen Wohnungen „finden ungefähr 600 Mannheimer eine neue oder größere Heimat. Und alle davon mit Wohnberechtigungsschein“, betont Specht. „Das ist ein großer Schritt nach vorne.“
Keine andere Wahl: „Mannheim braucht Wohnungen“
Während der Neubau für die Wohnungen gerade erst begonnen hat, sind die Modernisierungen der GBG-Wohnungen auf der Schönau bereits in vollem Gang. „Wir haben deutlich über 1000 Wohnungen, die voll modernisiert werden, die Bestände also erhalten und den modernen Wohnbedürfnissen angepasst werden“, sagt Frings. Weit vorangeschritten seien die Arbeiten: „Wir haben bereits 60 Prozent dieser Wohnungen angepackt und zum großen Teil auch schon modernisiert.“
Und das trotz der nicht einfachen Situation auf dem Bau. Zahlreiche Projekte werden deswegen bundesweit storniert, wie sowohl Specht als auch Frings betonen. Auf der Schönau und in Mannheim soll aber weiter gebaut werden. „In Zeiten knapper öffentlicher Haushalte ist das nicht selbstverständlich und ein sehr positives Zeichen“, hebt der GBG-Geschäftsführer hervor. Es bleibe bei der hohen Nachfrage auch nicht viel anderes übrig: „Nicht zu bauen, wäre keine Alternative. Mannheim braucht Wohnungen“, sagt Frings.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-wohnungsbau-bleibt-in-mannheim-alternativlos-_arid,2251020.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/schoenau.html