Mannheim. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) plant einen Workshop mit politischen Entscheidungsträgern der Region, um Möglichkeiten und Grenzen für den Einsatz von Seilbahnen im Öffentlichen Personennahverkehr zu diskutieren. Eine Studie des VRN dazu gibt es schon seit dem vergangenen Sommer. Die wolle man „nun vertieft prüfen,“ teilte Oberbürgermeister Christian Specht mit, der auch Vorsitzender des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) ist, mit.
Buga-Seilbahn in Mannheim: "Echte Seilbahn-Euphorie in der Region"
Vor Beginn des Rückbaus der Mannheimer Seilbahn hatte sich Specht in der vergangenen Woche mit Vertretern der Betreiberfirma Doppelmayr über Einsatzmöglichkeiten und Rahmenbedingungen von urbanen Seilbahnen und die Erfahrungen aus dem Einsatz während der Bundesgartenschau ausgetauscht.
„Die Seilbahn war eine der Hauptattraktionen der Bundesgartenschau und hat eine echte Seilbahn-Euphorie in der Region ausgelöst“, so Specht. Dank der Photovoltaik-Anlage auf der U-Halle sei der Strombedarf der Seilbahn rechnerisch komplett aus klimafreundlichem Solarstrom gedeckt worden.
Der Seilbahn-Hersteller Doppelmayr habe in dem Gespräch über seine aktuellen Projekte und Erfahrungen mit Seilbahnen weltweit berichtet. Zum Beispiel hat das Unternehmen mehrere Seilbahn-Verbindungen in La Paz, Mexiko City, Bogotá, London und Singapur eingerichtet. Dabei erläuterten die Firmenvertreter dem OB technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die Vor- und Nachteile verschiedener Seilbahn-Systeme, den Flächenbedarf der Stationen, Verknüpfungsmöglichkeiten mit bestehenden Nahverkehrsangeboten und die notwendige Fahrgastzahl, damit sich der Betrieb rechnet.
Seilbahn als Transportmittel: Diese Überlegungen gibt es
Schon derzeit konkret geprüft wird die Erschließung des Neuenheimer Feldes in Heidelberg durch eine Seilbahn über den Neckar. Auch die Strecke S-Bahnhof Wiesloch/Walldorf - zum Gewerbegebiet mit SAP/Heideldruck - ist im Gespräch. Ebenso untersucht der Verkehrsverbund eine Trasse von Altrip nach Neckarau als Ersatz (bei Hoch- oder Niedrigwasser) oder Ergänzung zur Fähre, die zuletzt die SPD verstärkt gefordert hat. Immer wieder ins Gespräch gebracht wird eine temporär nutzbare Seilbahn während der Sanierung von Rheinbrücken; zuletzt von der FDP beantragt mit Anbindung an Park & Ride Angebote. Die Mannheimer Liste (ML) favorisiert einen Seilbahn-Ring im Osten der Stadt von Rheinau/Neckarau bis Sandhofen. Der Verkehrsverbund hat auch mal über eine neue, wegen Überquerung der Friesenheimer Insel aber nicht unproblematische Strecke vom Bahnhof Waldhof hinüber zur BASF-Nord nachgedacht.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar (mit Video) Ein Plädoyer für die Seilbahn