Mit größtem Selbstbewusstsein kann der TSV Mannheim von 1846 von sich behaupten, dass er der älteste und vielseitigste Sportverein in Mannheim ist. Doch Mitglieder zu halten, war in der Pandemie ein schweirges Unterfangen. Wie kann ein solcher Verein mit Tausenden Mitgliedern erfolgreich in die Zukunft gehen kann - und welche politischen Rahmenbedingungen benötigt er dafür? TSV-Vorstandsmitglied Bernd Kupfer, bekannt als langjähriger CDU-Stadtrat und seit 15 Jahren Mitglied im Bundesfachausschuss Sport der CDU, spricht im Podcast „Mensch Mannheim“Tacheles: Er wünscht sich eine großzügigere Finanzierung des Vereinswesens.
Die Unterstützung durch den Fachbereich Sport der Stadt sei zwar „großartig“, da komme man gut zurecht. „Die Finanzierungen an sich könnten insgesamt größer ausfallen, das ist klar“, moniert Kupfer zugleich. Wie lässt sich beispielsweise ein neuer Fußballplatz finanzieren, der laut Kupfer mit 600.000 bis 800.000 Euro zu Buche schlage? Ein Dritte gebe das Land, ein Drittel die Kommune, ein Drittel müsse der Verein selbst aufbringen. Und da beginnt für viele Vereine das Problem: „Das geht natürlich nur über Spenden“, oft könnten Stiftungen dabei noch helfen. Kupfer macht dabei deutlich: „Mitgliedsbeiträge brauchen die Vereine, um selbst zu existieren.“ Und ein Verein wie der TSV ist organisiert wie ein mittelständisches Unternehmen: In diesem Fall mit etwa 50 hauptamtlichen Angestellten und mehr als 100 Mitarbeitern als Honorarkräfte.
Er beschwichtigt zugleich, dass der Verein gesund sei. So sei die wachsende Sportkita Purzelbaum - der Erweiterungsbau soll im kommenden Jahr eröffnet werden - der große Stolz des Vereins und zeige damit auch, wohin Vereine hindenken müssten.
Anfang des Jahres hatte Kupfer im Rahmen der „MM“-Jubiläumsserie „75 Ideen für ein besseres Mannheim“ eine Ehrenamtskarte gefordert - mit dem Ziel, für alle, die sich ehrenamtlich engagieren, günstigeren oder freien Eintritt in Museen, Bädern sowie bei Sport- und Kulturveranstaltungen zu ermöglichen. Die Resonanz aus der Politik fiel verhalten aus. Warum so eine Karte in anderen Städten klappt und in Mannheim nicht, kann er nicht verstehen - und will bei dem Thema nicht mehr locker lassen.