Mannheim. Ein kleiner Bagger ist der Vorbote, die großen Arbeiten folgen erst: In der Feudenheimer Au laufen derzeit erste Arbeiten, den Augewässer genannten See dauerhaft abzudichten. Dort war im vergangenen Sommer deutlich mehr Wasser versickert als geplant. „Das Ziel ist ein weitgehend dichter See bis zu diesem Sommer“, sagt Christian Lerch, Abteilungsleiter Parkanlage und Infrastruktur der Bundesgartenschau-Gesellschaft.
Die hat im Auftrag der Stadt und nach den Vorgaben der Naturschutzbehörden auch die Umgestaltung der Feudenheimer Au und die Nachbildung eines alten Neckarlaufs übernommen, auch wenn das Areal nicht Teil der Bundesgartenschau war. Eine Vorgabe vom Naturschutz war, beim Abdichten des Augewässers nur Ton, der an anderer Stelle der Au während der Bauarbeiten aus dem Boden geholt wurde, zu verwenden – aber zum Beispiel keine Folien oder fremde Tonarten. Dabei soll es bleiben, versichert Lerch.
Doch während die Planung davon ausging, dass maximal 20 Prozent des Wassers versickern, gelangte deutlich mehr ins Grundwasser. Dadurch lag der Wasserspiegel des Sees deutlich unter den Vorgaben. Während der Bundesgartenschau sollte es dort aber, um die Aussicht von Seilbahn und Panoramasteg nicht zu stören, keine Bauarbeiten geben.
Augewässer in der Feudenheimer Au per Radar untersucht
Eine Spezialfirma aus Karlsruhe untersuchte aber von einem Schlauchboot aus mit Hilfe von Radargeräten den Untergrund. Laut Lerch entdeckten sie „fünf bis sieben kleinere Stellen und fünf bis acht größere Stellen“, wo die reflektierenden Radarwellen „Auffälligkeiten“ signalisierten. Dort, so die Interpretation der Fachleute, reicht die Stärke der Tonschicht nicht aus. Vermutlich wurde dort zu viel Sand und Kies beigemischt. Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach sprach jedenfalls bisher stets davon, dass es sich um „Mängel in der Bauausführung“ und einen „Fall von Gewährleistung“ handle, man aber eine dauerhafte Lösung wolle.
Die Ursache lässt sich aber nur im trockenen Zustand finden und dann abstellen. Daher wurde nach der Bundesgartenschau begonnen, das Wasser aus dem See ganz abzulassen. Dann kamen aber der regnerische Herbst und der Winter, wo keine Arbeiten möglich waren. Seit ein paar Tagen untersucht die Baufirma mit einem Kleinbagger die Stellen, wo das Radarbild mögliche Fehler signalisierte.
Erste Arbeiten am Augewässer der Feudenheimer Au bis Ende Februar
„Das geht nicht im Matsch, sondern nur, wenn es ein paar Tage trocken ist“, so Lerch: „Die greifen mit dem Bagger etwa 30 Zentimeter tief rein – stoßen aber auch auf Schichten, wo der Ton gut eingebaut wurde und im Untergrund alles trocken ist“, erläutert er. Erst durch diese Prüfung könne man sehen, ob das Radar die Lecks richtig identifiziert hat, und zugleich festlegen, wie und wo repariert wird.
Das soll bis Ende Februar dauern. Danach stehe fest, ob nur kleinere Mengen Ton ergänzt oder doch mit schwerem Gerät eine dickere Schicht eingebracht und festgewalzt werden muss. Diese Arbeiten sollen dann im Frühjahr stattfinden und bis zum Sommer beendet sein.
Abgeschlossen sind die Arbeiten am Schilfbecken im Süden der Au. Hier war die oberste Schicht des Bodenfilters wieder ausgebaut worden, da sich das eingebaute Material als zu feinkörnig erwies. Es ist jetzt ersetzt. „Jetzt wird nur noch der Oberboden ersetzt und die Baustelle zurückgebaut“, erklärt Lerch.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Die Feudenheimer Au ist vermintes Gelände!