Zum See in der Feudenheimer Au

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Der Steg mit dem Feudenheimer Au-Gewässer auf dem Buga-Gelände. © Michael Ruffler

Zum Artikel „In der Tonschicht gibt es Löcher“ vom 28. Juli:

Den Bericht über das Senken des Wasserspiegels des neu gebauten Sees in der Feudenheimer Au muss man erweitern, da die Senkung nicht nur auf Löchern der Tonschicht beruht. Auf dem 1,6 Hektar großen See verdunsten riesige Mengen des hochgepumpten Grundwassers an den heißen Sommertagen. Damit der See nicht ganz austrocknet, muss viel Grundwasser hochgepumpt werden. Die in der Au liegenden Kleingartenanlagen haben dadurch eine Gefährdung ihres Grundwassers.

Da im Rahmen der Bundesgartenschau immer von positiver Nachhaltigkeit gesprochen wird, sollte der See zu einem kleinen Teich verkleinert werden. Die Entwicklung der Artenvielfalt bleibt dabei erhalten und der Grundwasserspiegel ist nicht mehr gefährdet.

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Ulrich Schaefer
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Mannheim
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Leider wird immer wieder eine wesentliche Tatsache bei der Berichterstattung zum Au-See vergessen: Der See ist und war unnötig. Als der See geplant wurde, war die Au noch Bestandteil der Buga, mit der Aussage: „ohne Wasser keine Buga“. Dann wurde der Luisenpark als Teil der Bundesgartenschau in die Planungen aufgenommen, mit ausreichend Wasser, somit bestand als logische Konsequenz keinerlei Notwendigkeit mehr, den See weiter zu planen.

Die Idee, Grundwasser aus der Au für die Bewässerung des Sees zu benutzen, ist in Zeiten der Klimawende überhaupt nicht zu vertreten. Das Argument, dass der Neckar vor Hunderten von Jahren dort geflossen ist und deshalb dort ein See eingerichtet werden soll, mag zwar auf den ersten Blick einleuchten, das könnte aber auch für viele andere Stellen in Mannheim gelten. Die Vorstellung, dass der See in naher Zukunft über den Neckar gespeist werden könnte, war von Anfang an fragwürdig, technisch so gut wie nicht vorstellbar und wurde schon frühzeitig erst auf Ende des Jahrzehnts terminiert.

Wir sehen ja schon jetzt bei der „kleinen Lösung“ dass selbst die nicht funktioniert. Auf die Probleme haben im Gemeinderat und in Bezirksbeiratssitzungen in Feudenheim sowohl die Mannheimer Liste, als auch engagierte Bürger immer wieder hingewiesen und versucht, diesen Irrtum aufzuhalten. Genutzt hat es leider nichts, die Maßnahmen, die das ganze Projekt „grün“ machen sollten (Abdichtung ohne Folie und so weiter) haben nicht funktioniert, das Wasser versickert weiterhin, das Problem ist vorhanden, dabei ist die Schuldfrage völlig egal, ob es nun an einer schlechten Ausführung lag, oder ob der Plan von Anfang an technisch nicht durchführbar war.

Was wäre nun eine Lösung für dieses Problem? Den See nach dem Ende der Buga leer pumpen, abdichten, hoffen, dass es funktioniert und dann wieder erneut mit wertvollem Grundwasser befüllen? Werden sich nach der Buga Grillparties am Ufer, Badegäste und mutige Turm- beziehungsweise Stegspringer wirklich vermeiden lassen? Oder wäre es nicht sinnvoller nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, den See wieder zuschütten?

Wir werden uns dieses weitere Fass ohne Boden (bei einem „undichten“ See leider im wahrsten Sinne des Wortes!) nicht weiter leisten können, weder finanziell, noch was den immensen und ungewiss hohen weiteren Wasserverbrauch angeht. Es bleibt nur zu hoffen, dass man hier eine umweltverträgliche und vernünftige Lösung findet.

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Christiane Säubert
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Mannheim
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Info: Originalartikel unter https://bit.ly/45hsQkx