Mannheim. „Ein gutes Gefühl“, sagt Roswitha Henz-Best, wenn sie das sieht: Im Klimapark, dem naturbelassenen westlichen Bereich des Spinelli-Geländes, ist die „Kurpfälzer Meile der Innovationen“ nun zum zweiten Mal entstanden – und sogar kompletter als das Original vor dem Schloss. Und sie wird dort auch nach der Bundesgartenschau bleiben, denn die Metalltafeln, die an Erfinder und Erfindungen erinnern, sind entlang eines Wegs vom Ausgang Wachenheimer Straße bis zur Seilbahnstation fest verankert.
Dass Siemens 1880 den ersten elektrischen Aufzug in Mannheim auf der Pfalzgauausstellung präsentierte – damit ging es im November 2016 los. Der Konzern stiftete als Erinnerung daran die erste Bronze-Gedenktafel für die „Kurpfälzer Meile der Innovationen“, die seither vor dem Schloss entlang der Bismarckstraße entsteht.
Es ist eine private Initiative. Ein Trägerverein, geführt vom Vorsitzenden Fritz-Jochen Weber und der zweiten Vorsitzenden Roswitha Henz-Best, treibt das Projekt ehrenamtlich voran.
Schilder informieren über die Erfindungen
Mit der Stadt einigte sich der Verein, auf der Bismarckstraße vor dem Schloss bis zu 42 Bronzeplatten mit den Maßen 42 auf 42 Zentimeter zu verlegen. Mehr als die Hälfte davon ist erledigt. Weil eine Platte mit Verlegung und Versicherung 5500 Euro kostet, erweist sich die Gewinnung von Sponsoren indes als nicht einfach. Henz-Best hatte dann die Idee, die „Meile der Innovationen“ zudem auf die Bundesgartenschau zu bringen.
So könnten die auswärtigen Besucher erfahren, wie viele Ideen aus der Region stammen. „Unsere Hoffnung ist natürlich, dass wir dadurch noch Sponsoren für die letzten Platten finden“, so Henz-Best. Auf Spinelli habe die Bundesgartenschau die Kosten für alle Metalltafeln übernommen, sagt sie dankbar.
Auf Schildern werden Fotos und kurze Erklärungen zu den bereits vor dem Mannheimer Schloss verlegten Bronzetafeln ebenso gezeigt wie die Entwürfe der noch zu realisierenden Themen. „Mehrere bereiten wir zur Verlegung noch dieses Jahr vor“, so die zweite Vorsitzende. Insgesamt stehen daher 40 Tafeln auf Spinelli. Dabei hat der Verein drei Themen, die ursprünglich für die Meile vorgesehen waren, von der Liste gestrichen – und neue aufgenommen.
Weitere Informationen per QR-Code
Wie Roswitha Henz-Best immer wieder sieht, finden die Tafeln auf dem Spinelli-Areal „große Beachtung“, wie sie sich freut. „Man kann beobachten, dass viele Gäste vor ihnen stehen bleiben“, sagt sie – und tatsächlich sind in diesem Bereich immer wieder Leute zu erleben, die nicht nur die Texte lesen, sondern auch ihr Smartphone zücken. Per QR-Code lassen sich dann weitere Informationen abrufen.
Da zur Bundesgartenschau auch ausländische Gäste erwartet werden, stellte der Verein auf seine Internetseite nun die Texte zudem auf Französisch und Englisch. Dazu hat der Mannheimer Technologie-Partner Brain Appeal GmbH einen auf Künstliche Intelligenz basierten Übersetzungsdienst eingesetzt. „Prinzipiell kann die Seite nun in nahezu allen Sprachen der Welt angeboten werden“, so Henz-Best – wofür aber Spender gesucht werden: 190 Euro pro Sprache. Henz-Best nimmt zudem derzeit die Texte auf, damit sie vor allem sehbehinderte Menschen anhören können.
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