Klimawandel

Was das Wetter mit den Hautkrebs-Zahlen zu tun hat

Die Zahl der heißen Tage hat in Mannheim und Baden-Württemberg deutlich zugenommen. Was das mit den Prognosen für Hautkrebs-Fälle zu tun hat und Meteorologen dazu sagen

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Eva Baumgartner
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Mannheim. Welche Rolle spielt eigentlich der Klimawandel bei der Entwicklung der Hautkrebs-Zahlen? In Baden-Württemberg lag die mittlere Temperatur im Sommer „in den letzten 20 Jahren deutlich über dem, was in den Jahrzehnten davon als normal galt. Auch die besonders heißen Tage mit einem Tagesmaximum von über 30 Grad Celsius waren in den letzten 20 Jahren deutlich häufiger“, erklärt Stefan Muthers vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung beim Deutschen Wetterdienst (DWD) auf Anfrage.

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30 Grad und mehr

Beim Blick auf die Mannheimer Juni-Wetterdaten wird zudem deutlich, dass die Temperaturen vier Grad über dem Durchschnitt lagen. Zudem habe seit 1949 „die Zahl der heißen Tage in Mannheim sehr deutlich zugenommen, ebenfalls die Jahresmitteltemperatur“, erklärt Hanns Ulrich Kümmerle vom Referat Human Biometeorologie am Zentrum für Medizin Meteorologische Forschung Freiburg (DWD). Bei der jährlichen Sonnenscheindauer gebe es seit 1949 in Mannheim keinen eindeutigen Trend, doch in den vergangenen zehn Jahren „eine Zunahme“. Kümmerle geht bei weiter ähnlicher Witterung von 2100 Stunden Sonne im Gesamtjahr 2023 aus: Das sei keine Prognose, „sondern nur lineare Extrapolation“ und gelte auch für die Zahl der heißen Tage.

Das Bundesamt für Strahlenschutz sieht die Einflüsse des Klimawandels auf die stratosphärische Ozonschicht, auf die Temperatur und auf das Verhalten der Menschen mit Sorge, „nicht nur für den durch UV-Strahlung ausgelösten Hautkrebs, sondern für alle akuten und langfristigen gesundheitlichen Folgen der UV-Strahlung“. So könnte sich die Hautkrebserkrankungsrate (Inzidenz) „mit Abbau der stratosphärischen Ozonschicht um 1 Prozent und daraus folgender Zunahme der UV-Strahlung erhöhen“, beim schwarzen Hautkrebs um ein bis zwei Prozent, beim Plattenepithelkarzinom um drei bis 4,6 Prozent und beim Basalzellkarzinom um 2,7 Prozent. Selbst wenn das sogenannte Montrealer Protokoll (Verbot ozonabbauender Substanzen) vollständig eingehalten werde, rechnen Wissenschaftler, der Hauttyp ist dabei berücksichtigt, in Deutschland mit 2500 bis 3300 zusätzlichen Hautkrebsfällen pro Jahr.

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