Mannheim. Bürgermeister Michael Grötsch will sich auch nach seinem Abschied aus dem Amt in die Kommunalpolitik einbringen. Daher wird er auf der Liste der CDU bei der Gemeinderatswahl 2024 antreten. Auf der vom Kreisvorstand der Partei verabschiedeten Liste, die einem Parteitag am 2. Dezember unterbreitet wird, steht er auf dem 13. Platz – und da sich vor ihm einige unbekannte Namen befinden, hat er gute Chancen, auf der Liste hoch zu rutschen und in den Gemeinderat einzuziehen.
„Ich bin gefragt worden – und habe erst mal abgesagt“, so Grötsch. Nach mehreren erneuten Anfragen von Parteifreunden habe er sich dann doch für eine Kandidatur entschieden. „Ich will meine ganze Erfahrung weiter einbringen, damit wir zusammen Mannheim voranbringen“, erklärt Grötsch. Er sehe diese Kandidatur auch „als klares Bekenntnis zu Mannheim“, betont er. Denn nach Ende seiner Amtszeit wolle er sich „nicht einfach so vom Acker machen“, sondern sich gerne ehrenamtlich der Kommunalpolitik widmen.
Amtszeit bis Ende Februar
Grötsch ist seit 2008 Dezernent für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur in Mannheim. 2015 wurde er mit großer Mehrheit vom Gemeinderat für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Doch nach der Kommunalwahl 2019 hatten die Fraktionen Grüne, SPD und CDU vereinbart, dass das Vorschlagsrecht für dieses Dezernat an die SPD geht – die dafür inzwischen Thorsten Riehle nominiert hat. Die Amtszeit von Grötsch endet daher Ende Februar 2024. Dabei hätte er durchaus große Lust und auch genug Energie gehabt, weiterzumachen. Obwohl 65 Jahre alt, fühlt sich der begeisterte Motorradfahrer für die Rente viel zu jung.
Eigentlich ist Grötsch, in Augsburg geboren, Rechtsanwalt. Nach der Wiedervereinigung war er nach Sachsen gegangen. Dort hatte er sich in Dresden kommunalpolitisch ab 1996 als CDU-Stadtrat sowie 1999 bis 2007 als Fraktionsvorsitzender stark engagiert und zudem bürgerschaftlichen Einsatz gezeigt – als Gründer und Erster Vorsitzender des Fördervereins der Staatsoperette Dresden. Über den Arbeitskreis „Große Städte“ der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU/CSU erfuhr er damals von der freien Bürgermeisterstelle in Mannheim, wobei ihn der deutschlandweit ungewöhnliche Zuschnitt des Dezernats – Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur – sehr reizte. Viel kommunalpolitische Erfahrung als Stadtrat hat er bereits in Dresden gesammelt. Doch es war schnell klar, dass er auch als Ruheständler in Mannheim bleibt. Hier hat er Wurzeln geschlagen, viele Freundschaften geschlossen sowie Spaß daran gefunden, das Kultur- und Vereinsleben zu genießen und sich bei Rotary zu engagieren. Ob Mess, Oktoberfest oder Fasnacht – wenn er Grußworte hält oder den Fassbieranstich übernimmt, ist er stets humorvoll und bürgernah und kommt immer sehr gut an.
Julia Wege auf der Liste
Auf der CDU-Liste findet sich noch ein anderer sehr bekannter Name: Julia Wege (37). Die Gründerin und langjährige Leiterin der Beratungsstelle „Amalie“, die Frauen in der Prostitution den Ausstieg erleichtert, hat zwar seit 2021 eine Professur an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten. Sie lebt aber mit Partner und Kind weiter in Mannheim und hat sich auch schon im Oberbürgermeisterwahlkampf für Christian Specht engagiert.
Mit Sengül Engelhorn, Ehefrau von Fabian Engelhorn, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Modehauses, sowie Christian Lamade, Inhaber der gleichnamigen Tanzschule, gibt es zwei weitere prominente Neuzugänge.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Egon Jüttner und die Mannheimer CDU: eine Entfremdung