Der Dezember 2023 war der 15. in Folge mit auffallend hohen Temperaturen und gehört zu den acht wärmsten Weihnachtsmonaten seit 1881. Das hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitgeteilt. In Mannheim war der Monat ganze vier Grad zu warm. Die positive Abweichung konnten auch die winterlichen Bedingungen im ersten Monatsdrittel nicht ausgleichen. Durch „bemerkenswert hohe Niederschlagsmengen“ gehört der Monat zudem bundesweit zu den nassesten zehn Monaten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - nur in Mannheim blieb er etwas trockener als sonst.
Verhaltener Sonnenschein
Während sich aktuell schon trotz klirrender Kälte die Sonne mehr und mehr blicken lässt, waren die Sonnenstunden in der Quadratestadt im Dezember eher verhalten. Währenddessen konnte etwa im äußersten Süden Deutschlands eine überdurchschnittlich hohe Stundensumme ermittelt werden.
Ab Mitte nächster Woche können dann wohl Kälte- und Autokratz-Genervte aufatmen: Denn dann sollen laut aktueller Vorhersagen zumindest die Minusgrade in der Region ein Ende haben. Denn es deutet sich eine Luftmassengrenze über Deutschland an. Somit könnten laut Europäischem Wetterdienst Temperaturen bis zu 16 Grad drin sein, nachdem es hier kürzlich noch fast -10 Grad waren.
Temperaturschwankungen machen Tieren zu schaffen
Diese extremen Temperaturschwankungen sind derweil nicht gut für die Tiere und die Vegetation. Immer wieder hatten Experten darauf hingewiesen, dass gerade Winterschläfer bei solch abrupt auftauchenden warmen Temperaturen aus ihrem Winterschlaf erwachen. Hierzulande gehören zu den Winterschläfern etwa Igel oder Siebenschläfer.
Doch die Tiere können sich recht gut an die Störungen durch den Klimawandel anpassen. Kürzlich zeigte eine Studie der Universität Wien, dass Gartenschläfer - enge Verwandte der Siebenschläfer, von denen es auch größere Vorkommen im Raum Mannheim und Heidelberg gibt - durchaus in der Lage sind, sich auf wärmere Klimabedingungen einzustellen. Allerdings nur, sofern genug Futter vorhanden ist.
Die Lösung: Mehr Essen
Der Kleinsäuger bereitet sich nämlich auf den Winterschlaf vor, indem er Fettreserven ansammelt, er kann aber auch während den unnatürlichen Wachphasen des Winterschlafs fressen, betonten die Forscher. Während des Winterschlafs bei 14 Grad erwachten Gartenschläfer 1,7-mal häufiger und 2,4-mal länger aus dem Winterschlaf als ihre Artgenossen, die bei 3 Grad überwinterten, zeigten die Forschenden in einem Experiment.
„Eine höhere Nahrungsaufnahme ermöglichte es den bei wärmeren Temperaturen überwinternden Individuen, den erhöhten Energiebedarf auszugleichen, den Verlust an Körpermasse abzufedern und so die Überlebensrate im Winter zu erhöhen“, so die Wissenschaftler weiter.
Doch oft gehen durch den Klimawandel die heimischen Tiere auch schon unterernährt in den Winterschlaf: So wie etwa Igel, die aufgrund trockener Sommer zu wenig Nahrung finden. Sie sieht man immer öfter auch in dieser Jahreszeit auf Futtersuche herumlaufen, obwohl sie eigentlich ruhen sollten.
Eine Einordnung des aktuellen Tages in das Klimageschehen in Mannheim bietet der „MM“ auch hier. Die Daten werden stetig aktualisiert.
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