Mannheim. Wie geht es montagabends auf den Planken weiter? Nachdem sich laut Polizei „rund 50 Personen“ in der Fußgängerzone versammelt hatten, tun sich Polizei und Stadt schwer damit, aus dem Abend Schlüsse für den kommenden Montag zu ziehen. Es sei „schwierig“ zu prognostizieren, wie sich die nicht angemeldeten Demonstrationen entwickeln. „Wir haben uns darauf eingestellt, dass die ,Montagsspaziergänge’ langfristig stattfinden“, sagt Polizeisprecher Patrick Knapp dieser Redaktion. Auch die Stadt rechnet „weiterhin mit nicht angemeldeten ,Spaziergängen’“, heißt es auf Anfrage. Man könne „aktuell noch nicht von einer Entspannung der Lage sprechen“.
Anhand der Auswertung von Inhalten in Sozialen Medien werde die Polizei „schauen, wo wir Schwerpunkte setzen“, erklärt Knapp. Bislang sei das „immer Mannheim gewesen“. Nun aber hatten sich viel mehr Personen in der Region, etwa in Schwetzingen, als auf den Planken versammelt. Die Stadt teilt mit: „In welchem Umfang diese (,Spaziergänge’, Anm. d. Red.) stattfinden werden, ist im Vorfeld nicht absehbar, weshalb nach wie vor mit einem hohen Polizeiaufkommen geplant werden muss.“ Anhaltspunkte, dass sich das Geschehen verlagere, lägen der Stadt nicht vor.
Am Dienstagabend waren in einschlägigen Gruppen auf Telegram zu einem „Spontanspaziergang“ durch die Quadrate aufgerufen worden. Laut Polizei liefen etwa 120 Menschen friedlich durch die Innenstadt. Dies deckt sich mit Einschätzungen des Redakteurs vor Ort. Da Abstände eingehalten wurden, griff auch die Maskenpflicht nicht, erklärte die Polizei noch am Abend.
Menschenkette pausiert
Was für Montagabend unterdessen wohl sicher ist: Weil die Organisatoren der bislang stets angemeldeten Menschenkette angekündigt haben, auf weitere Aktionen zu verzichten, um das Ansteckungsrisiko zu vermeiden und „die Polizei zu entlasten“, wird die weniger Einsatzorte haben. „Personell dürfte das für die Polizei eine Entlastung werden“, sagt Knapp.
Laut Polizei waren am Montag die etwa 50 Personen, die sich an der nicht angemeldeten und von der Stadt deshalb untersagten Demonstration beteiligt haben, „auf die gültige Rechtslage hingewiesen“ worden. „In der Folge wurden bei 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Personalien festgestellt und anschließend ein Platzverweis ausgesprochen.“ Demonstranten und Demonstrantinnen hatten am Abend auf Sozialen Medien von „ungefähr zehn Leuten“ gesprochen, die eingekesselt wurden. Laut Knapp verlief der Abend friedlich. Es habe keine Verletzte gegeben. Auch Strafverfahren seien nicht eingeleitet worden.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Rund um Corona-Demos in Mannheim herrscht beunruhigende Ungewissheit