Spinelli - Im Wohngebiet am Nordrand des Buga-Geländes wachsen die Rohbauten in die Höhe – ein Rundgang / Supermarkt und Kita erst 2024 fertig

Neues Wohngebiet am Rand von Mannheims Buga-Areal: So weit sind die Bauarbeiten

Von 
Timo Schmidhuber
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Das neue Wohngebiet, fotografiert aus der Luft: rechts im Bild die Promenade samt Mauer, die den Übergang zum Buga-Gelände markiert. © MWSP/Annette Mück

Mannheim. Noch vor einem halben Jahr gab es hier, im nördlichen Bereich des Spinelli-Geländes, nur Baustraßen, die die Grundstücke erschlossen. Inzwischen allerdings erheben sich bereits mehrere Rohbauten, einer davon bereits sechs Etagen hoch. Dass jede Menge am Entstehen ist auf der Fläche am Übergang zu Käfertal-Süd, das machen auch die vielen Baukräne deutlich. Mehr als ein Dutzend sind aufgebaut und versorgen die Baustellen mit Material. Presslufthämmer, Sägen und viele andere Maschinen sind zu hören - deshalb ist Achim Judt, der Chef der städtischen Projektentwicklungsgesellschaft MWSP, beim Rundgang im neu entstehenden Stadtquartier nicht immer ganz störungsfrei zu verstehen.

Bis zur Bundesgartenschau im April 2023 soll am Nordrand des Buga-Geländes ein neues Wohngebiet mit rund 500 Einheiten für 1000 Menschen entstehen. Das Herzstück bildet eine rund zehn Meter breite Promenade, die das Quartier zum etwas tiefer liegenden Gartenschau-Gelände abschließt und durch den kleinen Höhenunterschied einen guten Blick über das Buga-Areal bietet. Die dicke Begrenzungsmauer der Promenade ist schon da. Später würden hier noch Bäume gepflanzt, die der Promenade den Charakter einer Allee geben, wie Judt erklärt. Auf dem Buga-Gelände nebenan laufen derzeit Erdarbeiten - die Trupps dort sind ähnlich unter Zeitdruck wie die im Wohnquartier.

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So sieht es auf der Baustelle im neuen Spinelli-Wohngebiet aus

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Geplant sind im ersten Bauabschnitt rund 20 Gebäude. Unter anderem - direkt an der Promenade - ein zehngeschossiges Hochhaus mit begrünter Fassade und Gemeinschaftsdachterrasse, von dem bislang aber nur das Kellergeschoss zu sehen ist. Es gibt Wohnungen und Häuser zum Kauf und zur Miete, die Mietangebote machten mit rund 85 Prozent aber den deutlich größeren Anteil aus, betont Judt. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Quartiers sollen Ende 2022 einziehen.

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Unter den Investoren sind auch Firmen, die in Mannheim schon auf anderen Ex-Militärflächen gebaut haben - etwa Deutsche Wohnwerte (auf Turley) oder Evohaus und Sahle (auf Franklin). Auf Spinelli aktiv sind aber auch die Genossenschaften Ludwig-Frank und Flüwo. Drei gemeinschaftliche Wohngruppen bauen hier ebenfalls Häuser.

Geplant sind außerdem ein Quartierszentrum mit einem Supermarkt, eine Kita und eine Grundschule sowie der Chisinauer Platz, ein nach Mannheims moldawischer Partnerstadt benannter Stadtteil-Platz mit rund 50 Bäumen. Die Arbeiten an dieser Fläche sollen im kommenden April starten und ebenfalls bis zur Buga abgeschlossen sein. Doch bis zum großen Event wird nicht alles im Wohnquartier fertig sein, wie MWSP-Chef Judt beim Rundgang einräumt. Der Supermarkt und die von einem privaten Träger betriebene Kita werden erst 2024 öffnen. Ohnehin handle es sich lediglich um den ersten Bauabschnitt des Quartiers. Nach der Buga würden die dann noch verbliebenen Flächen dort bebaut, so Judt. Genauso wie der Bereich an der Wachenheimer Straße (siehe Grafik). Spätestens bis 2030 sollen dann dem MWSP-Chef zufolge in den beiden Wohngebieten 4000 Menschen in rund 1800 Einheiten leben.

© Christoph Blüthner

Das neue Quartier hat zwei Besonderheiten. Die Gebäude haben keine Tiefgaragen. Stattdessen sollen alle Autos der Bewohner des ersten Bauabschnitts in einer „Quartiersgarage“ mit 380 Plätzen geparkt werden. Spinelli ist zudem das erste Neubaugebiet in Mannheim, das unter die vom Gemeinderat beschlossene Sozialquote fällt. Die besagt, dass bei Neubauten ab zehn Wohnungen ein Anteil von 30 Prozent eine Miete in der Größenordnung von acht Euro kalt pro Quadratmeter nicht übersteigen darf.

Beim größten Teil der Häuser auf der Baustelle handelt es sich um sogenannte Holzhybrid-Gebäude. Sie bestehen nur zum Teil aus dem energieintensiven Stahlbeton, zum anderen Teil aus Holz. Bei manchen Häusern ist derzeit schon zu sehen, wie an die Betonkerne die Holzkomponenten gebaut werden. Beim Bauen braucht man - das kennt jeder Heimwerker - immer mal wieder bestimmte Werkzeuge oder andere Dinge, die man gerade nicht parat hat. Auf Spinelli gibt’s dafür eine Lösung: Der Schraubenhersteller Würth hat eigens für die Baustelle einen kleinen Laden in Containern eingerichtet. „Dort gibt es 300 Artikel, von der Schubkarre bis zur Schraube“, erklärt Judt.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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