Pandemie - Neues Impfzentrum in Neckarau hat Betrieb aufgenommen / Kapazitäten können bei Bedarf ausgeweitet werden

Neues Impfzentrum in Mannheim-Neckarau in Betrieb

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Steffen Mack
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Als Ersten hat Zülal Zebil (v.l.) Harald Ruppertus und seiner Frau Rosel im neuen Impfzentrum in Neckarau einen Piks verpasst, es ist deren zweiter Booster. © Steffen Mack

Es ist ein unverhofftes Wiedersehen. Zülal Zebil habe ihn schon beim zweiten Mal geimpft, sagt Harald Ruppertus und zeigt den Stempel. „Das war am 14. Juni auf der Rheinau.“ Jetzt ist es die vierte Impfung, wie die vorherigen geht sie schnell und problemlos. „Die spritzen echt super hier!“, schwärmt Ruppertus. Er ist der Erste, der bei der Inbetriebnahme des neuen Impfzentrums in Neckarau drankommt. Seine Frau Rosel Ruppertus ist die Zweite. „Wir sind schon seit 10.30 Uhr da“, erzählt sie. Netterweise hätten sie die anderthalb verbleibenden Stunden an diesem kalten Montag nicht draußen warten müssen, sondern schon reingedurft. Neben den beiden sitzen zum Auftakt acht weitere Impflinge da, vier ohne Termin. Ob er hoffentlich vor denen zur vereinbarten Zeit dran komme, fragt ein Mann. Ihm wird versichert, die Buchungen würden berücksichtigt.

Neues Impfzentrum - Zeiten wie bisher

  • Das neue kommunale Impfzentrum in der Salzachstraße 15 in Neckarau ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
  • Eine Online-Anmeldung ist möglich, aber nicht nötig.
  • Erhältlich sind Biontech, Moderna und Novavax.
  • Nähere Infos und Terminbuchung: www.mannnheim.de/kiz

Gesundheitsamt hat übernommen

Wäre im Rosengarten immer so viel los gewesen, wäre das kommunale Impfzentrum wohl nie in das frühere Telekom-Gebäude in der Salzachstraße 15 gezogen. Aber weil die Nachfrage nach Impfangeboten deutschlandweit schon vor Wochen eingebrochen ist, musste die Stadt auf Geheiß des Landes ihre Aktivitäten stark einschränken. Sie bekommt nur noch ein dreiköpfiges Team bezahlt, hat die übrigen Kosten selbst zu tragen. So hat auch der städtische Impfbus mangels Zulauf ausgedient, er geht wieder an die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft.

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Sollte die Nachfrage wieder steigen, etwa eine weitere Virusvariante zusätzlichen Schutz erfordern, könne man die Kapazitäten wieder verstärken, versichert Peter Schäfer. Sein Gesundheitsamt ist nun für das Impfzentrum zuständig. Sie hätten auch bei der Weiterbeschäftigung von bisherigem Personal darauf geachtet, „die Möglichkeit des Hochfahrens zu erhalten“, so Schäfer.

Auch mit Bahn gut erreichbar

Zülal Zebil war neben Quartieraktionen wie auf der Rheinau auch schon in der Maimarkthalle dabei. Den Kellerräumen im Rosengarten trauert sie nun indes nicht nach: „Hier ist es so schön hell, so viel Tageslicht.“ Auch der organisatorische Leiter Oswald Mader freut sich, dass die neue Einrichtung „gleich so gut angenommen wird“. Aber ist es hier, in einer kleinen Parallelstraße zur Casterfeldstraße, nicht ein bisschen abgelegen - zumindest mit öffentlichen Verkehrsmitteln? „Kommen Sie mal mit!“, sagt Mader. Zusammen mit Schäfer führt er kurz um den Block zur Straßenbahnhaltestelle. Mit der Linie 1 ist man von hier in einer Viertelstunde am Wasserturm. Und ausgeschildert ist alles prima, auch Parkplätze für Autofahrer.

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Eigentlich ist das Impfzentrum nur für Menschen aus Mannheim gedacht. Doch das sehe man nicht ganz so eng, sagt Mader. „Wir schicken hier niemanden weg.“ Dann geht es ein Stockwerk höher in einen anderen Gebäudetrakt, wo Kisten und Schreibtische stehen. Demnächst werden dort zwölf weitere Mitarbeiter des Gesundheitsamts untergebracht, ausschließlich betraut mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Sie müssen nun bei allen nicht-immunisierten Beschäftigten von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen eine Einzelfallprüfung vornehmen. Betretungsverbote soll es jedoch, wenn überhaupt, nicht vor dem Sommer geben. Schäfer versichert, man wolle die vom Gesetzgeber gelassenen Spielräume nutzen. So spielt auch die Funktionsfähigkeit der betroffenen Einrichtung eine Rolle. Er hoffe sehr, dass bei diesem Thema bald die große Emotionalität nachlasse, sagt der Gesundheitsamtschef. „Vielleicht lässt sich der eine oder andere doch noch für eine Impfung gewinnen.“ Das ginge dann ja praktischerweise direkt im Erdgeschoss.

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Das Ehepaar Ruppertus hat das Gebäude mittlerweile verlassen. Auf dem Weg zur Bahn meint die Frau, es müssten eben alle weiter mithelfen, „dass die dappisch Seusch aufhört“.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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