Mannheim. Die größte Neuigkeit in Sachen Corona erwähnt Peter Kurz eher am Rande. Künftig werde die Stadt nur noch eine zentrale Einrichtung sowie ein mobiles Team für Impfungen zur Verfügung haben, so der Oberbürgermeister am Dienstagnachmittag im Hauptausschuss. Zuvor hat Gesundheitsamtschef Peter Schäfer von einer mittlerweile sehr geringen Nachfrage nach Impfangeboten berichtet. Die sei überall zu beobachten, sowohl in Arztpraxen als auch im kommunalen Impfzentrum im Rosengarten sowie bei Angeboten auf wechselnden Plätzen. Im Moment gelte wohl: „Wer zum Impfen gehen wollte“, der habe das bereits getan. Aktuell stehe man im Austausch mit dem Land, inwieweit sich das bisherige kommunale Impfangebot aufrechterhalten lasse.

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Offensichtlich will das Stuttgarter Sozialministerium die - von ihm finanzierten - Angebote nun flächendeckend reduzieren. Dass dies der Stadt, beim Impfen wiederholt bundesweit beachteter Vorreiter, nur bedingt gefällt, lässt Kurz erahnen. Er warnt: „Wenn man Strukturen gänzlich aufgibt, ist es sehr mühsam, sie wieder aufzubauen.“
Künftiger Standort offen
Derzeit bietet die Stadt Impfungen noch in der Regel täglich von 12 bis 18 Uhr an fünf, manchmal auch nur an vier unterschiedlichen Stellen an. Neben dem Rosengarten sind dies das Volkshaus Neckarau sowie aktuell ein Gebäude in Käfertal (Äußere Wingertstraße 25). Dort sowie auf den Waldhof waren es auch schon die Kulturhäuser. Welche feste Einrichtung es künftig sein wird, kann Rathaussprecher Ralf Walther auf Anfrage nicht sagen. Das werde noch geprüft. Möglich ist dann zusätzlich noch jeweils eine mobile Aktion, wie es sie an diesem Mittwoch vor der SAP Arena und vor Ikea in Sandhofen sowie am Donnerstag vor dem Kurpfalzcenter auf der Vogelstang gibt. Davon unberührt bleiben die Impfangebote von Arztpraxen, Apotheken und weiteren Privaten, die teilweise auch in Kooperation mit der Kommune erfolgen.
SPD-Fraktionschef Thorsten Riehle fragt, wie die Nachfrage nach dem neuen Proteinimpfstoff von Novavax ist. Laut Schäfer hält sich die ziemlich in Grenzen. Am ersten Tag hätten sich damit in Mannheim nur etwa 40 Menschen impfen lassen, viele Termine seien noch frei. Diese können mittlerweile von allen Interessenten gebucht werden, nicht mehr nur von Beschäftigten, die von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich betroffen sind.
Zwei weitere Todesfälle
Was die aktuellen Corona-Zahlen angeht, hat Schäfer ebenfalls keine guten Neuigkeiten dabei. Es gibt zwei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus, insgesamt sind es in Mannheim jetzt 450. Diesmal handelt es sich um über 90-jährige Frauen, beide verstarben in einem Krankenhaus. Mit 1166 Neuinfizierten steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 1943,7. Der Gesundheitschef spricht von einer anhaltend hohen Dynamik des Infektionsgeschehens. Er habe jedoch den Eindruck, nach dem starken Anstieg in den zurückliegenden beiden Wochen könne jetzt ein gewisses Plateau erreicht sein, also eine Stagnation auf hohem Niveau.
Corona in der Region
Positive Nachrichten gibt es wenigstens aus den Mannheimer Kliniken. Dort befinden sich laut Schäfer aktuell insgesamt 75 Covid-Patienten. Ende Februar waren es noch 82. Die Zahl derer, die auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, ist seither von 15 auf zehn gesunken. Zwar macht sich ein Anstieg bei den Neuinfizierten in der Regel erst nach zwei, drei Wochen in den Krankenhäusern bemerkbar. Bei der Omikron-Variante mit ihren ganz überwiegend deutlich milderen Verläufen war das aber schon in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr so.
Kurz bezeichnet Omikron als „fundamentale Veränderung gegenüber dem, was wir mit Delta erlebt haben“. Bei der deutlich gefährlicheren Variante wären umfassende Lockerungen, wie es sie ab 20. März überall - mit Ausnahme wohl nur der Maskenpflicht in Innenräumen und im öffentlichen Nahverkehr - geben werde, „in keinem Fall möglich“. Kritisch bleibe aber die in Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten unverändert zu niedrige Immunisierungsquote. Von FDP-Fraktionschefin Birgit Reinemund gefragt, was im Herbst drohe, sagt der Oberbürgermeister, das hänge ganz wesentlich von der dann vorherrschenden Virusvariante ab.
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